Ermittler der Zentralstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und des Landeskriminalamts haben eine Gruppe international tätiger Internet-Krimineller ausfindig gemacht. Wie die Beamten am Dienstag mitgeteilt haben, soll die Gruppe mit dem Namen "Radar/Dispossessor" kleine und mittelständische Unternehmen auf der ganzen Welt erpresst haben.
Internet-Erpresser: Mindestens 42 Unternehmen geschädigt
Dazu hatten die Kriminellen sich in die Netzwerke der Betriebe eingewählt und wichtige Daten verschlüsselt. Mindestens 42 Unternehmen sollen so geschädigt worden sein – sie stammen unter anderem aus Deutschland, den USA, Argentinien, Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Die Ermittler vermuten, dass es eine Vielzahl weiterer Geschädigter gibt, die derzeit noch nicht bekannt sind. Allerdings: Vier Unternehmen konnten die Ermittler vor einem bevorstehenden Angriff warnen.
Nach Angaben der Beamten beziffert sich der Schaden pro Angriff auf durchschnittlich 4,5 Millionen Dollar. In den USA hatte die Gruppe zuletzt sogar die Infrastruktur von Krankenhäusern lahmgelegt.
Vorwurf: Banden- und gewerbsmäßige Erpressung
Als dringend tatverdächtig gelten derzeit zwölf Personen aus der Ukraine, Russland, Kenia, Serbien, Litauen und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Nach ihnen wird gefahndet. Die Zentralstelle Cybercrime in Bamberg wirft ihnen banden- und gewerbsmäßige Erpressung sowie Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Alleine in Deutschland wurden 17 Server beschlagnahmt und damit ein Großteil der Infrastruktur der Kriminellen lahmgelegt.
Die von ihnen verwendeten Programme werden als Ransomware bezeichnet. Die Opfer können dabei auf ihre eigenen Daten so lange nicht mehr zugreifen, bis sie ein Lösegeld bezahlen.
Zum Nachhören: Schlag gegen Internet-Kriminelle
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