Den ganzen Montag über war Schäfermeister Julian Schulz auf der Suche nach seinen Schafen und Ziegen. Nach einem mutmaßlichen Wolfsriss in der Rhön vermisst er weiterhin sieben Schafe. Zwei tote Ziegen fand er bereits. Unter anderem die Bissspuren und Wunden an den toten und verletzten Tieren deuten für ihn auf einen Wolfsriss in der Nacht von Sonntag auf Montag hin.
- Zum #Faktenfuchs: Wie verbreitet sind Wölfe in Bayern?
Schäfermeister vermutet mindestens zwei Wölfe
Auch in einer benachbarten Herde wurden zwei Schafe getötet und einige schwer verletzt. Deshalb geht Julian Schulz sogar von mindestens zwei Wölfen aus. Diese hätten die Herden auseinandergetrieben. Fast 1.000 Schafe mussten Schulz und sein Kollege wieder zusammenführen. Sie sind dankbar für die vielen Hinweise aus der Bevölkerung. Einige Tiere humpeln und haben teilweise schwere Bisswunden.
Herde war mit Elektrozäunen gesichert
Die Herden waren mit 1,10 Meter hohen Elektrozäunen abgesichert. In den Förderrichtlinien des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ist sogar nur eine Mindesthöhe von 0,90 Metern gefordert. Während der BR-Dreharbeiten sprang jedoch der Hütehund mehrfach darüber. Herdenschutzhunde hingegen hat Schulz keine. DNA-Proben sollen nun zeigen, ob tatsächlich Wölfe die Tiere getötet haben. Mit dem Ergebnis wird in zehn Tagen gerechnet.
Seit den 1990er-Jahren gibt es wieder Wölfe in Deutschland, seit 2006 werden sie auch in Bayern nachgewiesen. Seitdem wird über den Umgang mit dem Wolf diskutiert, auch über eine sogenannte Entnahme, also einen Abschuss. In Bayern kann dieser unter strengen Voraussetzungen beim Landratsamt beantragt werden.
Karte: Wolfsgebiete in Bayern
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