"Oberfränkisches Stonehenge" lockt Touristen
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Mystische Steine – "Oberfränkisches Stonehenge" lockt Touristen

Das südenglische Stonehenge besuchen jedes Jahr fast eine Million Touristen. In Tiefenpölz gibt es jetzt eine oberfränkische Version davon. Ein Straßenbau-Unternehmer hat die 5.000 Jahre alte Steinformation dort nachgebaut. Und sie ist sehr beliebt.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Eigentlich sind es nur Steine, besser gesagt: tonnenschwere Dolomit-Felsen. Kreisförmig angeordnet auf einem Rasenplateau neben einem Feld, kurz nach der Ortsausfahrt des oberfränkischen Tiefenpölz. Auch wenn das Original viel größer und historisch beladener ist, die oberfränkische Stonehenge-Ausgabe zieht täglich neugierige Ausflügler an.

Bereicherung für die Region

Zum Beispiel Corinna und Wolfang Wachter aus Bamberg. Sie sind mit dem Motorroller angefahren. Toll für die Region sei der Stonehenge-Nachbau, findet Wolfgang Wachter. Das englische Original sei ihm zu weit, hierher könne er in einer halben Stunde fahren. Seine Frau Corinna nickt zustimmend und spricht von einem überraschenden Ausflugsziel.

Die beiden tragen sich in das Gästebuch vor Ort ein und düsen auf ihrer Vespa weiter. Kurz darauf treffen die nächsten Wanderer ein, gefolgt von einer Gruppe Radfahrern. Die Handys werden gezückt: Selfie-Alarm vor der Steinformation.

Großer Stonehenge-Fan

So viel Trubel habe er gar nicht erwartet, geschweige denn geplant, sagt Alexander Lämmlein, der Erbauer des "oberfränkischen Stonehenge". Als Chef einer Straßen- und Pflasterbaufirma sitzt er permanent an der Quelle quasi zu großen Brocken.

Vor allem in der Fränkischen Schweiz habe er im landwirtschaftlichen Wegebau im Lauf von Jahren immer wieder kuriose Riesensteine ausgegraben und aufgehoben. Da er schon lange glühender Stonehenge-Fan sei, war die Idee fast naheliegend, etwas Ähnliches auf seinem Feld zu bauen.

"Mit dem Radlader und einem Spezialbagger habe ich die Steine transportiert!" Alexander Lämmlein, Tiefenpölz

Jahrelange Arbeit

Es läge ihm fern, sich mit dem englischen Original vergleichen zu wollen, betont Alexander Lämmlein. Das sei natürlich viel größer und eindrucksvoller. Wer genau hinsieht, erkennt aber, welche Mühe sich der 50-Jährige in der Anordnung seiner tonnenschweren Steine gegeben hat. Nach Sommer- und Wintersonnenwende seien sie ausgerichtet, sodass die Sonneneinstrahlung entsprechend wirke, zudem fixiert in einem Fundament. Ein Ort der Ruhe und Entspannung, mit hölzernem Sitzbänkchen zum Innehalten - wenn nicht allzu viele Neugierige gleichzeitig kommen.

Besuch des Originals in England

Alexander Lämmlein hat sich seinen persönlichen "Stonehenge-Traum" erst vor wenigen Wochen erfüllt: Bei einer Schiffskreuzfahrt hat er mit seiner Familie Stonehenge im englischen Amesbury besucht. "Das echte Stonehenge war reines Gänsehautgefühl!", schwärmt Alexander Lämmlein.

Seine Arbeit sei aber noch nicht vollendet. Mindestens zwei große Steine sollen das oberfränkische Stonehenge noch abrunden.

Alexander Lämmlein steht vor der oberfränkischen Stonehenge-Version.
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Oberfranken besitzt nun auch seine eigene Stonehenge-Version. Die ist zwar kleiner als das Original, lockt aber dennoch Touristen an.

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