Ab dem Schuljahr 2026/27 gilt eine Ganztags-Garantie für Grundschulkinder, zunächst für Erstklässler. Das haben Bund und Länder bereits zu Zeiten der Großen Koalition beschlossen. Aber die Zeit drängt, um die notwendigen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Kommunen, Lehrer- und Elternverbände hatten in Bayern deshalb bereits Alarm geschlagen: Es fehle an Geld, Räumen und Personal.
Vor allem mehr Geld soll es geben
Damit es mit der Ganztagsbetreuung doch noch klappt, soll es von der Staatsregierung jetzt vor allem mehr Geld geben: für jeden zusätzlich geschaffenen Platz eine Ausstattungspauschale in Höhe von 1.500 Euro, zusätzlich zur Investitionskostenförderung. Damit können zum Beispiel Möbel, Spielgeräte oder Küchen gekauft werden. Die Kommunen sollen bei der Organisation der Ferienbetreuung unterstützt werden. Außerdem soll es einfacher werden, Um- und Erweiterungsbauten bei Horten zu fördern. Und die viertägigen Angebote unter schulischer Verantwortung (offener und gebundener Ganztag sowie Angebote der Mittagsbetreuung) sollen während der Schulwochen auf fünf Tage ausgeweitet werden. Die Kommunen sind die Träger der Grundschulen und müssen deshalb das Ganztagsangebot stemmen.
CSU betont Qualität - SPD beklagt zu wenig Geld
Mehr Bildungsgerechtigkeit in Bayern verspricht sich Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) davon. Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) betont, wie wichtig es sei, dass sich Familien auf eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung verlassen können.
Die bildungspolitische Sprecherin der SPD im Landtag, Simone Strohmayr, beklagt aber: In Bayern wurde bisher viel zu wenig Geld – nur knapp 20 Prozent der Bundesmittel – für den Ganztagsausbau abgerufen. In Baden-Württemberg beispielsweise dagegen schon knapp 99 Prozent. Die Kommunen in Bayern seien total überfordert, weil alles zu bürokratisch sei, so Strohmayr. Sie bräuchten mehr Hilfestellung vom Freistaat.
Im Video: Nach Kritik - Mehr staatliche Hilfe bei Ganztagsbetreuung
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