Ab 16. November sollen die Züge zwischen München und Garmisch-Partenkirchen wieder rollen. Aufgrund des Zugunglücks von Burgrain an Pfingsten in diesem Jahr werden in den nächsten drei Jahren 80 Millionen Euro in die Reparaturarbeiten in die Werdenfelsbahn investiert. In dieser Woche gehen die Bauarbeiten in die entscheidende Phase.
Ortstermin beim Reparaturzug
Zehn Kilometer lang ist das Teilstück zwischen Garmisch-Partenkirchen und Eschenlohe. Hier arbeitet in dieser Woche der Gleisumbauzug der DB Netz. Der 400 Meter lange Reparaturzug kann in einem Arbeitsgang alte und defekte Bahnschwellen entfernen - und gemeinsam mit neuen Schwellen das neue Gleis einsetzen. 220 Meter in der Stunde arbeitet sich der Reparaturzug vorwärts.
Beim Ortstermin mit dem Verantwortlichen der DB Netz im südlichen Oberbayern, Christoph Herzog, wurde der Ablauf der Bauarbeiten bis 2025 konkretisiert. Man habe insbesondere für das Karwendelnetz ein Investitionsprogramm intensiviert, sagt Herzog. "Indem wir in den nächsten drei Jahren das tun, was wir eigentlich bis zum Ende des Jahrzehnts vorgesehen haben."
Am 16. November sollen die Züge wieder rollen
Am 16. November sollen die Züge wieder fahrplanmäßig von München nach Garmisch-Partenkirchen rollen. Der Regionalbeauftragte geht davon aus, dass dann die Verkehrsmisere auf dieser Strecke langfristig behoben ist. Die Strecken Murnau – Oberammergau und Garmisch-Partenkirchen-Mittenwald werden zum neuen Fahrplan der Bahn ab dem 11. Dezember wieder regulär bedient. Hier werden die Gleise ab dem kommenden Jahr umfangreich erneuert.
Zugunglück hätte wahrscheinlich vermieden werden können
Beim Vor-Ort-Termin gab es auch noch überrraschende Nachrichten. Ursprünglich sollte der Bahn-Abschnitt zwischen Garmisch-Partenkirchen und Eschenlohe in diesem Herbst erneuert werden. Das hatte die DB Netz nach Auskunft ihres Streckenchefs für Oberbayern schon länger geplant. Die Streckenführung war im Zuge des Baus des Farchanter Tunnels in den 90er Jahren verändert worden, die veränderte Trasse war fünf Meter höher gebaut worden als die alte Trasse. Neben fehlerhaften Betonschwellen, die bundesweit ausgetauscht werden, ist eventuell die Trasse im Bereich von Burgrain fehlerhaft gebaut worden. Das vermuten einige Anlieger im Bereich des betroffenen Streckenabschnitts im Garmisch-Partenkirchener Ortsteil Burgrain. Das Zugunglück hätte wahrscheinlich vermieden werden können, wenn die Bahn hier früher modernisiert hätte. Norbert Moy vom Fahrgastverband Pro Bahn aus Weilheim fordert daher mehr öffentliche Kontrolle: "Das Eisenbahnnetz ist Teil der öffentlichen Daseinsvorosrge. Da hat die Öffentlichkeit ein Recht zu erfahren, in welchem Zustand dieses Netz ist. Ich glaube, die DB-Netz AG und auch die Politik brauchen mehr öffentliche Kontrolle."
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