Ein Schild mit der Aufschrift "Nationalpark Bayerischer Wald" steht am Waldrand.
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Nationalpark Bayerischer Wald

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Nationalpark Bayerischer Wald will internationales Zertifikat

Nationalpark Bayerischer Wald will internationales Zertifikat

Noch in diesem Sommer soll der Nationalpark Bayerischer Wald ein besonderes internationales Zertifikat bekommen. Ein wichtiger Schritt bei der Weiterentwicklung des Schutzgebiets, freut sich die Nationalparkverwaltung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Der Nationalpark Bayerischer Wald soll im Sommer nach den Vorgaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) zertifiziert werden. Mit der Erweiterung der Naturzone auf mehr als 75 Prozent sei eine bedeutende Voraussetzung für die offizielle Anerkennung als Schutzgebiet der Kategorie II nach der International Union for Conservation of Nature erfüllt. Das hat die Nationalparkverwaltung am Dienstag mitgeteilt.

Genaue Bewertung

Die internationale Anerkennung sei ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung des ältesten deutschen Nationalparks, sagte Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Ein nationales Evaluierungskomitee hatte zwei Tage lang das Schutzgebiet bewertet. Darunter war auch der Direktor der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz, Eike Ruschkowski. Der Wissenschaftler werde im Juli final prüfen, ob die notwendigen Voraussetzungen erfüllt sind, hieß es weiter.

Mensch darf nicht eingreifen

Laut der Mitteilung betonte Ruschkowski, dass es für die Zertifizierung relevant ist, dass der Nationalpark eine Naturzone von 75 Prozent aufweist, wodurch das vorrangige Schutzziel, nämlich der Erhalt der biologischen Vielfalt, umgesetzt wird. Außerdem muss dieser Bereich ohne menschliche Eingriffe wie der Borkenkäferbekämpfung sein. Er sei zuversichtlich, dem Nationalpark im Sommer das Zertifikat eines international anerkannten Schutzgebietes überreichen zu können.

Herausgenommene Randzonen werden ausgeglichen

Erst am Montag hatte der Nationalparkausschuss eine Randzonenausweitung beschlossen, nach der 18 Hektar Fichtenwald aus der Naturzone herausgenommen werden sollen. Die Nationalparkverwaltung wolle damit den angrenzenden Privatwaldbesitzern entgegenkommen, die mehr Schutz vor dem Borkenkäfer fordern, sagte Nationalparkleiterin Schuster.

Die Nationalparkverwaltung werde "die geringfügige Verringerung der Naturzone" über Maßnahmen an anderer Stelle ausgleichen. Die Naturzone bleibe auch nach der Herausnahme bei insgesamt knapp über 75 Prozent der Gesamtfläche, sagte Schuster. Allerdings wurde die Randzonenausweitung von mehreren Naturschutzverbänden kritisiert.

💡 Was ist die IUCN?

Unter den internationalen Naturschutzakteuren nimmt die 1948 gegründete Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) eine besondere Rolle ein, da sie die älteste und größte internationale Naturschutzorganisation ist. Der Auftrag der IUCN ist, die "Gesellschaften weltweit zu beeinflussen, zu ermutigen und zu unterstützen, die Unversehrtheit und Vielfalt der Natur zu erhalten und sicherzustellen, dass jeglicher Gebrauch natürlicher Ressourcen gerecht und ökologisch nachhaltig erfolgt." Quelle: Bundesumweltministerium

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