In Warngau werden am Morgen die ersten Container aufgebaut.
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Neue Flüchtlingsunterkunft in Warngau: Protest hat sich beruhigt

Neue Flüchtlingsunterkunft in Warngau: Protest hat sich beruhigt

In Warngau im Kreis Miesbach sind die ersten Container für eine Flüchtlingsunterkunft aufgestellt worden. Rund 500 Menschen sollen dort unterkommen. Die Stimmung im Ort - gegen die große Unterkunft - hat sich laut Bürgermeister inzwischen beruhigt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

In der Gemeinde Warngau im Landkreis Miesbach sind am Montagmorgen die ersten Container für eine große Flüchtlingsunterkunft aufgestellt worden. Rund 500 Menschen sollen auf dem Areal in einem Industriegebiet in der Nähe von Holzkirchen Platz finden. Zunächst waren die Anwohner nicht begeistert, doch die Stimmung im Ort habe sich verändert, sagt der Bürgermeister.

Wohnungen, Gemeinschaftshalle und Wachdienst-Container

Die Container werden zweistöckig in Modulbauweise zu vier Wohneinheiten für jeweils 126 Menschen zusammengefügt. Auch mit der Aufstellung der geräumigen Gemeinschaftshalle mit Küche und Kantine ist am Montag begonnen worden. Straßen und Gehwege in dem neuen Areal sind asphaltiert, Wasser- und Stromanschlüsse wurden bereits verlegt. Die Pläne des Landratsamtes Miesbach sehen auch Container für Wachdienst und Sanitäter vor, die rund um die Uhr besetzt sein sollen.

Einwohner protestierten gegen Flüchtlingsunterkunft

Um diese Sammeleinrichtung für Erstankömmlinge hatte es in Warngau und Holzkirchen heftigen Streit gegeben. Viele Einwohner protestierten gegen die Unterkunft. Sie fanden, diese sei viel zu groß für die Gemeinde mit knapp 4.000 Einwohnern.

Manche Bürger äußerten auch Sorge um die Sicherheit wegen vieler junger Männer unter den Migranten. Landrat Olaf von Löwis, CSU, verwies auf die angespannte Lage bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Es seien kaum noch geeignete Unterkünfte zu finden, und er wolle unbedingt zwei Schulturnhallen wieder freibekommen, die derzeit noch als Sammelunterkünfte dienten.

Bürgermeister: Stimmung hat sich beruhigt

Der Bürgermeister von Warngau, Klaus Thurnhuber, sagte dem BR, die Stimmung im Ort habe sich deutlich beruhigt. Man habe eine Klage gegen die Einrichtung überprüft, diese aber als chancenlos gesehen. Insgesamt würde er sich eine gleichmäßigere Verteilung der Ankömmlinge im ganzen Landkreis wünschen.

Laut Landratsamt ist die Unterkunft in Warngau auf zwei Jahre angelegt und muss danach abgebaut werden. Denn die Verträge für Pacht und Abwasser seien auf zwei Jahre abgeschlossen. Die Unterkunft soll im Januar 2025 bezugsfertig sein.

Im Audio: Aufbaubeginn der Flüchtlingsunterkunft im Kreis Miesbach

Ein Container nach dem anderen wird auf das Gelände geladen.
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Ein Container nach dem anderen wird auf das Gelände geladen.

Dieser Artikel ist erstmals am 22.10.2020 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

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