Das Brandhaus in der Augsburger Karolinenstraße beschäftigt die Berufsfeuerwehr noch immer. Heute früh hatte eine Anwohnerin die Einsatzkräfte alarmiert, weil erneut Rauch aus der Brandruine aufstieg. Wie Feuerwehrsprecher Friedhelm Bechtel dem BR bestätigte, gibt es wieder ein Glutnest, und zwar an einer Stelle, die sehr schwer zugänglich ist.
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Abbruch des abgebrannten Hauses vorerst gestoppt
Die Abrissarbeiten sind bis auf weiteres eingestellt, zum einen, weil der Denkmalschutz prüfen will, wie viel Substanz erhalten werden kann. Zum anderen, weil nicht klar ist, ob die Statik des linken Nachbarhauses die Wegnahme des Gemäuers trägt und es überhaupt über eine eigene Brandmauer verfügt. Auch der Straßenbahnverkehr entlang der Karolinenstraße sei die gesamte Woche noch eingestellt, so die Stadtwerke.
Spendenaktion für Bewohner des abgebrannten Hauses
Derweil läuft eine Spendenaktion für die Bewohner des Hauses recht gut an: Binnen eines Tages sind mittlerweile bereits über 5.700 Euro zusammengekommen. Stadträtin Lisa McQueen (Die Partei) sagte dazu: "Das, was bisher in diesen 30 Stunden an Spenden zusammengekommen ist, ist wunderbar und zeugt von großem Mitgefühl und Anteilnahme". Das betroffene Haus befindet sich in Privatbesitz. Bewohnt wurde es bislang von mehreren Wohngemeinschaften. Die 20 Bewohner des Hauses sind durch den Brand obdachlos geworden.
Madonnenfigur vor Brand gerettet - war aber nicht das Original
Die wertvolle Madonna des Hauses, die im Giebel stand, hat den Brand weitgehend unbeschädigt überstanden. Sie wird jetzt in die Restaurierungswerkstatt der Augsburger Museen gebracht, um dort gereinigt und geprüft zu werden. Die Maria Immaculata hat wahrscheinlich gerettet, dass sie aus Gips ist, so eine Expertin des Museumsteams. Das Original ist aus Holz und im Besitz des Hauseigentümers. Es wurde im Jahr 1984 während einer Fassadensanierung ersetzt.
Giebelruine kontrolliert zum Einsturz gebracht
Einsatzkräfte haben am Montag, den 13.9. gegen 22 Uhr, die instabile Giebelruine des verbrannten Hauses kontrolliert zum Einsturz gebracht. Denn die Ruine hatte die Nachbargebäude gefährdet. Nach Beratungen mit dem Bauordnungsamt und dem Technischen Hilfswerk hatte die Stadt am Montag entschieden, den Giebel kontrolliert in die Brandruine hineinstürzen zu lassen. Die Abbruchaktion war laut Stadt sehr lärmintensiv, weil dabei erneut schweres Gerät zum Einsatz kam. Der Abbruchbagger konnte den Giebel nicht erreichen, weshalb die Einsatzkräfte zunächst Stahlseile an der Ruine befestigten, die anschließend nach innen gezogen wurden.
Sperrzone im Bereich Karolinenstraße wohl bis Dienstagnacht
Im Bereich der Augsburger Karolinenstraße ist nach wie vor eine Sperrzone eingerichtet, die laut Stadt noch bis zum Dienstag, 14.9. um 24.00 Uhr bestehen soll. Die Gehsteige auf der Ostseite sollen so bald wie möglich wieder freigegeben werden, weil dort viele Geschäfte sind.
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