BR24 BayernTrend vom 15. Januar 2025: Sonntagsfrage zur Bundestagswahl
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BR24 BayernTrend vom 15. Januar 2025: Sonntagsfrage zur Bundestagswahl

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BayernTrend: CSU sinkt auf 42 Prozent – AfD und Grüne dahinter

BayernTrend: CSU sinkt auf 42 Prozent – AfD und Grüne dahinter

Der neue BR24 BayernTrend zur Bundestagswahl zeigt: Die CSU liegt weiter deutlich vorne, trotz eines Minus zu November. Es folgen AfD und Grüne. Markus Söders Nein zu Schwarz-Grün findet die eine Hälfte richtig, die andere falsch.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Die Bundestagswahl am 23. Februar rückt näher – und in Bayern liegt die CSU weiter über der 40-Prozent-Marke. Wäre die Wahl am kommenden Sonntag, würden im Freistaat 42 Prozent für die Christsozialen stimmen. Das zeigt der neue BR24 BayernTrend.

Damit büßt die CSU im Vergleich zu November zwar drei Prozentpunkte ein, ihr Umfragewert liegt aber deutlich über dem Ergebnis bei der Bundestagswahl 2021. Damals holte die CSU 31,7 Prozent. Die AfD kommt aktuell im BayernTrend auf 16 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt weniger als vor knapp zwei Monaten, wäre aber deutlich mehr als bei der Wahl vor gut drei Jahren, als die AfD 9 Prozent holte. Die Grünen liegen bei 14 Prozent (+1), quasi deckungsgleich mit ihrem Wahlergebnis.

Vor Bundestagswahl: SPD tut sich weiter schwer in Bayern

Die SPD von Bundeskanzler Olaf Scholz tut sich dagegen in Bayern weiter schwer. Die Sozialdemokraten erreichen aktuell 10 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 waren es noch 18 Prozent. Die FDP landet in der Umfrage bei 4 Prozent (2021: 10,5 Prozent). Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) liegt unter 3 Prozent und wird deshalb dieses Mal nicht gesondert ausgewiesen.

Die Freien Wähler (FW) kommen derzeit bayernweit bei der Sonntagsfrage zur Bundestagswahl auf 5 Prozent. Sie haben bisher nie den Einzug in den Bundestag geschafft – auch dieses Mal ist das allerdings das erklärte Ziel von FW-Chef Hubert Aiwanger. Dafür bräuchte es mindestens drei Direktmandate oder bundesweit mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen. Bei der Wahl vor drei Jahren erreichten die FW in Bayern 7,5 Prozent.

Wichtigste Probleme: Wirtschaft und Zuwanderung

Ein klares Stimmungsbild gibt es bei den wichtigsten politischen Problemen, um die sich die deutsche Politik nach der Bundestagswahl vordringlich kümmern muss. 38 Prozent der Befragten nennen hier die Wirtschaft. 36 Prozent nennen die Themen Flüchtlinge, Einwanderung, Asylpolitik und Integration.

Es folgen mit spürbarem Abstand Themen wie Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit oder innere Sicherheit. Auffällig ist, dass die Werte sehr ähnlich wie beim jüngsten ARD-DeutschlandTrend sind – die Menschen in Bayern beantworten die Frage nach den drängendsten Problemen also weitgehend wie die Gesamtbevölkerung.

Grafik: Wichtigste Probleme in Deutschland

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BR24 BayernTrend vom 15. Januar 2025: Wichtigste Probleme in Deutschland

Geteilte Meinungen über Söders Absage an Schwarz-Grün

Klar ist: Nach der Wahl ist vor Koalitionsverhandlungen. CSU-Chef Markus Söder hat mehrmals betont, dass er gegen eine Koalition von Union und Grünen nach der Bundestagswahl ist – auch wenn er eine kleine Hintertür offengelassen hat. Söder hätte lieber ein Bündnis mit der SPD.

Der aktuelle BR24 BayernTrend zeigt: Söders Absage an Schwarz-Grün finden 45 Prozent richtig, 46 Prozent halten sie für falsch. In der CSU ist das Stimmungsbild weniger klar als vielleicht erwartet: Im eigenen Lager bewerten 52 Prozent Söders Kurs als richtig, 41 Prozent als falsch.

Grafik: CSU-Absage gegenüber Schwarz-Grün

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BR24 BayernTrend vom 15. Januar 2025: CSU-Absage gegenüber Schwarz-Grün

Wunschkoalition: Kein Favorit – nur 15 Prozent wollen GroKo

Was die kommende Bundesregierung angeht, haben die Menschen in Bayern keine klar favorisierte Koalition. Alle möglichen Bündnisse haben bei der offen gestellten Frage vergleichsweise schwache Zustimmungswerte. Nur 15 Prozent finden, dass die Union zusammen mit der SPD regieren sollte – das wäre eine Neuauflage der Großen Koalition. Jeweils 11 Prozent sind für ein Bündnis der Union mit FDP oder AfD. 9 Prozent finden, dass Union und Grüne die nächste Bundesregierung stellen sollten.

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat auch in Bayern ausbaufähige Zustimmungswerte, wenngleich etwas bessere als bundesweit: 35 Prozent finden, dass Merz ein guter Kanzler für die kommenden Jahre wäre. Bei Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck denken das 23 Prozent, bei AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel 16 Prozent – und bei SPD-Amtsinhaber Scholz ebenfalls nur 16 Prozent.

Mehrheit will Schuldenbremse – und mehr Geld für Verteidigung

Die Schuldenbremse lockern, damit mehr öffentliche Investitionen möglich sind? Über diese Frage wird politisch heftig diskutiert, sie könnte auch ein Streitpunkt bei Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl werden. In Bayern sind 51 Prozent der Wahlberechtigten dafür, die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse beizubehalten, 42 Prozent sind dagegen. Nur bei den Anhängern von SPD und Grünen ist eine deutliche Mehrheit für ein Lockern.

Gleichzeitig sind 71 Prozent dafür, Einschnitte beim Bürgergeld vorzunehmen. Mehr Geld investiert werden soll dagegen aus der Sicht vieler Befragter für Waffen und Soldaten. 51 Prozent wollen, dass Deutschland mehr Geld für Verteidigung und Bundeswehr ausgibt. Egal ob CSU, Grüne, AfD, SPD oder Freie Wähler: Bei Anhängern aller abgefragter Parteien ist eine Mehrheit für höhere Verteidigungsausgaben.

Video: Die BR24-Analyse zum neuen BayernTrend

Der neue BR24 BayernTrend am 15. Januar 2025: Was denken die Menschen in Bayern gut einen Monat vor der Bundestagswahl über Politik und Inhalte?
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Der neue BR24 BayernTrend am 15. Januar 2025: Was denken die Menschen in Bayern gut einen Monat vor der Bundestagswahl über Politik und Inhalte?

Der BR24 BayernTrend

Für den neuen BR24 BayernTrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von 9. bis 13. Januar 2025 insgesamt 1.179 Wahlberechtigte in Bayern (692 per Telefon, 487 online). Es handelt sich um eine repräsentative Umfrage.

Infratest dimap verweist darauf, dass die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten messe. Ermittelt werde ein Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen sei. Rückschlüsse auf den späteren Wahlausgang seien nur bedingt möglich. Immer mehr Wähler legen sich den Meinungsforschern zufolge kurzfristig vor einer Wahl fest. Zudem habe die Bedeutung der letzten Wahlkampfphase zugenommen.

Video: Wie entsteht der BR24 BayernTrend?

Der BR24 BayernTrend ist eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des BR.
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Der BR24 BayernTrend ist eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des BR.

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