Der Tegernsee gehört bei Ausflüglern und Touristen mit zu den beliebtesten Zielen in Oberbayern. Doch nach wie vor kommen viel zu viele mit dem Auto. Vor allem an den Wochenenden und in den Ferienwochen sind Staus und Stop-and-go-Verkehr programmiert. Auch wir im Tegernseer Tal brauchen die Verkehrswende, sagen die Verantwortlichen nicht nur, sondern handeln auch: Urlauber, Einheimische, Hotels und Firmen können ab dem 2. Mai in Tegernsee, Bad Wiessee und Kreuth Elektroautos mieten.
Die Tegernseer Energiegesellschaft (TEG) und die Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) starten gemeinsam das Projekt mit dem Namen "eSeeShare", was wie "easy" ausgesprochen wird. Denn es soll alles ganz einfach sein: "Buchen, einsteigen, losfahren" heißt der Werbeslogan.
Carsharing-Projekt startet mit sechs E-Autos
Die Flotte ist zunächst noch überschaubar: Sechs Fahrzeuge unterschiedlicher Größen und Motorstärken haben TEG und TTT für drei Jahre geleast. Sie stehen an fünf Plätzen zur Verfügung, zwei davon in Tegernsee, zwei in Bad Wiessee und einer in Kreuth. Diese Standorte bestehen aus reservierten Parkplätzen samt Ladesäulen. Wenn das Projekt gut läuft, sollen mehr Autos und weitere Standorte in Gmund und in Rottach-Egern dazu kommen.
Mit Gästecard gibt es zwei Stunden gratis
Die Nutzer müssen sich zur Buchung in der MOQO-App registrieren, die auch für ähnliche Projekte im Oberland verwendet wird. Die Kosten liegen bei 6,90 Euro pro Stunde für den günstigsten Wagen, die stärkeren Modelle kosten etwas mehr. Inhaber der Tegernsee-Card, einer Vorteilskarte für Gäste, erhalten pro Urlaubswoche eine Gutschrift für zwei Stunden mit einem Mietauto.
Johannes Hagn, Bürgermeister von Tegernsee, sagte bei der Vorstellung des Projekts, dass seine Gemeinde damit finanziell "ins Risiko" gehe. Bad Wiessee und Kreuth stellen nur die Parkplätze. Man schaffe dieses Angebot auch, um die Verkehrslage rund um den See zu entschärfen, so Hagn. Das Tal brauche eine Verkehrswende. Mit E-Carsharing zu weniger und umweltverträglicheren Autos – das sei die Idee.
Der Bürgermeister hofft, dass auch Einheimische auf Carsharing umsteigen. Nötig sei der Aufbau von mehr Ladestationen und vor allem die Anbindung an die Bahnhöfe, damit Gäste dort bequem in die Elektroautos umsteigen können.
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