Texte, Bilder und Musik generieren lassen – Künstliche Intelligenz (KI) bietet viele Möglichkeiten, stellt die Gesellschaft aber auch vor neue Herausforderungen. Erste Hochschulen in Bayern setzen deshalb vermehrt auf mündliche Prüfungen. Sie wollen aber auch das Potenzial der KI erforschen. Die Universität Würzburg hat am Stadtteil Hubland Nord nun ein neues Institutsgebäude eingeweiht: das sogenannte CAIDAS. Die Abkürzung steht für Center for Artificial Intelligence and Data Science. Ein Zentrum für Künstliche Intelligenz und Datenwissenschaft.
13 Millionen Euro für Neubau – über 10 Millionen gefördert
Auf einer Nutzfläche von rund 2.100 Quadratmetern werden moderne Forschungsräume, Seminarräume, Büros für Professorinnen, Professoren und Mitarbeitende sowie Besprechungsräume errichtet. Die bauliche Fertigstellung ist für diesen Sommer geplant. Bei 13,35 Millionen Euro liegen die Kosten für den Neubau, davon stammen 10,23 Millionen aus der Förderinitiative des Freistaats Hightech Agenda Bayern.
"Ein standardisiertes Raumprogramm, vereinfachte Verfahren und der Einsatz vorgefertigter Bauteile verkürzen die Planungs- und Bauzeit für dieses Institutsgebäude auf insgesamt nur zweieinhalb Jahre", erklärt Grit Liebau vom Staatlichen Bauamt Würzburg.
KI-Zentrum durch Förderprogramm "Hightech Agenda Bayern"
Die Uni Würzburg hatte sich Ende des Jahres 2019 für das Förderprogramm "Hightech Agenda Bayern" beworben, um aktiv an der Technologieoffensive mitzuwirken. Ein Teil dieses Programmes ist die adäquate räumliche Unterbringung, der im Rahmen der Hightech Agenda gewonnenen Spitzenkräfte. Die Hightech Agenda Bayern beinhaltet für die Uni Würzburg 42 neue Lehrstühle bzw. Professuren.
Geisteswissenschaften bis Medizin – verschiedene Anwendungsbereiche
Bislang sind im Gebäude vier Lehrstühle und eine Professur untergebracht, in den nächsten ein bis zwei Jahren sollen bis zu zwei weitere Teams dazukommen. Studierende beschäftigen sich hier beispielsweise mit Data Science, Mensch-Computer-Interaktion und der Psychologie intelligenter interaktiver Systeme. Die Anwendungsbereiche umfassen Umweltwissenschaften, Medizin, Sicherheit in Netzwerken, Softwaretechnik, Informationssysteme, Sozialwissenschaften und digitale Geisteswissenschaften.
Will die Julius-Maximilians-Universität in den kommenden Jahren auf dem zukunftsträchtigen Gebiet KI und Datenwissenschaft weitere Professuren und Forschungsgruppen im CAIDAS-Gebäude ansiedeln, ist eine Expansion relativ einfach möglich. Der Bau ist in Modulbauweise ist nach Uniangaben so konzipiert, dass sich leicht zwei weitere Gebäudeflügel anschließen lassen.
Bayernweites KI-Netzwerk: CAIDAS
Das CAIDAS- Zentrum ist Teil eines bayernweiten KI-Netzwerks mit Knotenpunkten in München, Erlangen-Nürnberg, Ingolstadt und Würzburg. Für CAIDAS hat der Freistaat an der JMU zehn neue Professuren, weitere Personalstellen und den Neubau auf dem Campus Nord finanziert, die Universität selbst hat weitere Professuren eingebracht. So besteht das Zentrum aus insgesamt 30 Lehrstühlen und Professuren.
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