Er hat angesichts der enormen Herausforderungen, mit denen die Automobilindustrie konfrontiert ist, von der Politik mehr Planungssicherheit gefordert.
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Florian Huettl (CEO von Opel) war zu Gast in der Münchner Runde.

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Opel-Chef zu E-Mobilität: "Wichtig, dass Kurs eingehalten wird"

Opel-Chef zu E-Mobilität: "Wichtig, dass Kurs eingehalten wird"

Opel-Chef Florian Huettl hat in der BR-Sendung "Münchner Runde" die anhaltenden Diskussionen über das Verbrenner-Aus kritisiert. Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger hingegen stellte das Vorhaben erneut infrage und forderte "Technologieoffenheit".

Über dieses Thema berichtet: Münchner Runde am .

Die deutsche Autobranche erlebt aktuell einen historischen Umbruch, zuletzt häuften sich Meldungen über Absatzmangel und Personalabbau. Florian Huettl, der CEO des Autoherstellers Opel, hat angesichts der enormen Herausforderungen, mit denen die Automobilindustrie konfrontiert ist, von der Politik mehr Planungssicherheit gefordert. Diese habe in den letzten Jahren häufig "reglementierend" eingegriffen - ob bei "Abgaslimits" oder mit dem "Verbrenner-Verbot". Dieses besagt, dass in der EU ab 2035 keine neuen mit fossilem Diesel oder Benzin betankten Pkw mehr zugelassen werden dürfen.

Konzernchef fordert "klares Bekenntnis" von der Politik

Der Opel-Chef sagte am Mittwochabend in der "Münchner Runde": "Es ist für uns wichtig, dass, wenn man so tief eingreift, der Kurs eingehalten wird." Stattdessen gebe es immer noch Diskussionen, das Verbrenner-Aus werde infrage gestellt. Das sei ein Problem für die Hersteller: "Wir investieren langfristig", sagte Huettl. Diese Planungen reichten über eine Legislaturperiode hinaus: "Nehmen Sie ein Batteriewerk, das läuft über 20 bis 30 Jahre. Nehmen Sie eine Autoplattform, das sind Milliardeninvestitionen, das läuft über mehrere Generationen."

Es sei wichtig für die Autobauer, so Huettl, dass die Rahmenbedingungen, wenn sie gesetzt sind, auch eingehalten würden. Sein Konzern habe bereits vor Jahren entschieden, dass "die Zukunft für uns bei der E-Mobilität liegt." Deswegen wünsche er sich von der Politik ein "klares Bekenntnis, dass der Weg in die CO₂-Neutralität geht".

Aiwanger über Verbrenner-Aus: "Wissen nicht, ob wir auf dem richtigen Weg sind"

Ein klares Bekenntnis zur E-Mobilität wollte der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger nicht abgeben. Er verwies auf die vergleichsweise niedrige Nachfrage nach Elektroautos: "Neun von zehn Autos, die gekauft werden, sind Verbrenner", so der Freie-Wähler-Chef.

Er wies außerdem darauf hin, dass auch in der Autozulieferindustrie aktuell Arbeitsplätze abgebaut würden und stellte wiederholt das Verbrenner-Aus in Frage. "Wenn wir heute sagen, wir müssen den einmal eingeschlagenen Kurs beibehalten", so Aiwanger, "dann kommt mir das vor, wie wenn man sich im Wald verirrt hat und sagt: Wegen der Planungssicherheit gehen wir jetzt in diese Richtung weiter."

Das Problem sei jedoch: "Wir wissen jedoch nicht, ob wir auf dem richtigen Weg sind." Er forderte stattdessen "Technologieoffenheit" für die Automobilbranche, wie beispielsweise den Einsatz von Wasserstoff. Das Verbrenner-Aus bis 2035 hingegen sei "ein Fehler". Man könne den Kunden nicht "planwirtschaftlich" sagen, welche Autos sie kaufen sollten.

Grünen-Landesvorsitzende: Technologieoffenheit ist "Gift" für Autoindustrie

Gisela Sengl, die bayerische Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, betonte, dass der Grund, warum die Politik eingreife – wie beispielsweise mit dem Verbrenner-Verbot – der menschengemachte Klimawandel sei.

Sie widersprach Aiwanger scharf und bezeichnete seine Aussagen als "Unsinn". Wasserstoff, so Sengl, sei für den "Individualverkehr" zu teuer: "Wer soll das bezahlen?" Die Grünen-Politikerin warnte: "Wir können uns nicht leisten, dass wir zwei Technologiespuren gleichzeitig fahren." Allein an der Infrastruktur würde dies scheitern, es gebe aktuell schon für E-Autos nicht genügend Ladesäulen. Für ihre Partei sei klar: "Die Zukunft des Autos ist elektrisch." Technologieoffenheit hingegen sei, so Sengl, "Gift" für die Automobilbranche, die langfristig planen müsse.

Diskussion über Ladeinfrastruktur für E-Autos

Aiwanger nannte die Großstadt München mit ihren rund "750.000 Autos" als Beispiel: Dass diese alle mit E-Motoren betrieben werden, sei unmöglich. Dafür bräuchte es in den zugeparkten Straßen "alle fünf Meter eine Ladesäule" sowie "ein eigenes Atomkraftwerk", nur um die Autos der Stadt München zu laden. Anders könne gar nicht genügend Strom erzeugt werden. Deswegen sei es besser, "technologieoffen" zu sein: "Dann tankt ein Teil elektrisch, ein Teil Wasserstoff, ein Teil Diesel und ein Teil Benzin", so Aiwanger.

Der Opel-Chef teilte diese Einschätzung nicht: Die durchschnittliche tägliche Fahrstrecke von Münchens Bewohnern, so Huettl, liege bei 30 Kilometern pro Person. Ein E-Auto hingegen habe eine Reichweite "von 400 bis 500 Kilometern". Das bedeute, die Bewohner müssten ihr Auto nicht täglich, sondern nur einmal pro Woche an die Ladesäule anschließen: "Sie laden das im Parkhaus, sie laden das im Fitnessstudio oder auf dem Supermarkt-Parkplatz." Er sehe kein Problem beim Ausbau der Ladeinfrastruktur, auch wenn dieser weiter vorangetrieben werden müsse. Huettl zeichnete ein positives Bild der Zukunft: Deutschland befinde sich hier "auf einem guten Weg."

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