Klimaaktivisten, die bereits zwei Mal in dieser Woche an der Innpromenade und der Ortsspitze von Passau Bäume besetzt hatten, haben am Freitagnachmittag ein neues Baumhaus bezogen. Es liegt neben dem Waisenhaus am Inn. Das teilte ein Sprecher des "Passauer Klimacamps" mit.
Stadt teilt Naturschützern Baum zu
Die Stadt hatte im Vorfeld den Naturschützern diesen Baum zugewiesen und die Erlaubnis bis zum 11. Mai erteilt. Wie Sprecher Ingo Blechschmidt dem BR mitteilte, werden coronabedingt zwei Aktivisten das Baumhaus ab sofort Tag und Nacht besetzen. Es soll weiter und größer ausgebaut werden, als die bisherigen eher provisorischen Camps, heißt es. Laut Blechschmidt werde man in künftige Verhandlungen einbringen, dass nur ein Baum besetzt werde und nicht zwei, wie von der Stadt genehmigt - eventuell könne man deshalb länger bleiben.
Protest und weitere Aktionen
Die Aktivisten wollen laut eigenen Angaben solange protestieren, bis ihre Forderungen für einen besseren Klimaschutz in der Stadt Passau durchgesetzt sind. Der Oberbürgermeister könne den Protest nicht aussitzen, so Blechschmidt, "wir werden weitermachen und auch neue Aktionen planen".
Das Camp solle ein Anlaufpunkt für Klimaschutz in Passau sein, "denn das Rathaus und das Landratsamt sind es bisher leider nicht", erklärt Umweltschützerin Mirjam Herrmann. Man lade alle Lokalpolitiker ein, um über Forderungen zu sprechen.
Baumbesetzung von SEK aufgelöst
Die Gruppe hatte am Mittwoch an der Passauer Ortsspitze zwei Bäume besetzt. Nach Gesprächen hatten sie ihr Baumhaus schließlich abgebaut. Eine Baumbesetzung derselben Gruppe am Montag war durch ein Spezialeinsatzkommando der Polizei beendet worden, verletzt wurde dabei niemand.
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