Verschieden große Container und Silos sind mit Leitungen verbunden.
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Diese Aktivkohle-Filteranlage reinigt das mit PFAS-verseuchte Grundwasser am Manchinger Flugplatz.

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PFAS-Chemikalien: Bundeswehr nimmt Reinigungsanlage in Betrieb

PFAS-Chemikalien: Bundeswehr nimmt Reinigungsanlage in Betrieb

Auf dem Militärflugplatz Manching bei Ingolstadt ist das Grundwasser mit PFAS-Chemikalien verseucht. Die Bundeswehr testet dort jetzt ihre erste Grundwasser-Reinigungsanlage. Warum das auch für andere belastete Standorte wichtig ist.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Jahrzehntelang hat die Bundeswehr - wie auch zivile Feuerwehren - unter anderem an Flugplätzen Löschschaum mit PFAS-Chemikalien eingesetzt, die dann in Böden und Grundwasser gelangt sind. Das Problem: PFAS, auch bekannt als Ewigkeits-Chemikalien, gelten als potenziell krebserregend und bauen sich in der Umwelt so gut wie nicht ab. Wie man PFAS wieder aus dem Wasser bekommt, wird auf dem Militärflugplatz in Manching bei Ingolstadt nun erprobt.

Viele Standorte haben ein PFAS-Problem

Auf 123 Standorten untersucht die Bundeswehr mögliche PFAS-Kontaminationen, bei 57 davon wurden die Chemikalien bereits nachgewiesen. In Bayern besteht ein Verdacht bei 20 Standorten, bei zehn davon hat er sich schon bestätigt. Der Flugplatz in Manching ist der erste Standort, an dem die Bundeswehr gegen die Grundwasserverunreinigung vorgeht. Auch die US-Armee hat seit Kurzem eine PFAS-Filteranlage in Betrieb, auf einem Kasernengelände im Landkreis Ansbach. Die in Manching gesammelten Erfahrungen sollen die PFAS-Sanierung anderer Bundeswehr-Standorte erleichtern.

So funktioniert die Abstromsicherung in Manching

Über sieben Brunnen wird das kontaminierte Grundwasser an die Oberfläche gepumpt. Der entstehende Sog soll auch das bereits vom Flugplatz abgeflossene Grundwasser erfassen und einen weiteren Abstrom verhindern. Mit Kies und Aktivkohle wird das Grundwasser dann gereinigt, wie beispielsweise auch im Landkreis Altötting. Anschließend versickert das gefilterte Grundwasser über sogenannte Rigolen wieder auf dem Manchinger Flugplatz.

Aktuell wird jeder Brunnen einzeln angesteuert und geprüft, ob alles funktioniert - beispielsweise ob alles dicht ist und alle Signale richtig ankommen. Anschließend wird die Anlage nach und nach richtig eingestellt. Die zuständige Firma nimmt im Testbetrieb regelmäßig an verschiedenen Stellen Wasserproben fürs Labor. Später im Regelbetrieb soll das monatlich durch externe Prüfer erfolgen.

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An der Aktivkohle sammeln sich die PFAS-Schadstoffe. Später werden sie mit Heißdampf wieder rausgespült, so ist die Kohle recyclebar.

Besonderheiten in der Bauphase

14 Monate hat der Bau der Abstromsicherung gedauert. Verzögert haben ihn etwa das Juni-Hochwasser, die Brutzeiten von Wiesenbrütern und archäologische Funde. Manching ist bekannt für seine Funde aus der Keltenzeit, wie etwa den gestohlenen Goldschatz. Das gesamte Projekt kostet 5,5 Millionen Euro. Neben fünf Ingenieurbüros waren auch mehrere Behörden daran beteiligt.

Warum ist der Flugplatz in Manching Vorreiter?

Dass Manching deutschlandweiter Vorreiter bei der PFAS-Grundwassersanierung ist, hat sich laut Thomas Huemer vom Bundesverteidigungsministerium einfach so ergeben. Normalerweise will die Bundeswehr für jeden kontaminierten Standort ein Gesamtkonzept erarbeiten, in dem die Sanierungsmaßnahmen für jede einzelne verunreinigte Fläche aufeinander abgestimmt sind - das dauert.

Auf dem Manchinger Flugplatz sei es fachlich sinnvoll gewesen, die Abstromsicherung am Hotspot "Alte Feuerwache" als erste Maßnahme vorzuziehen, während andere Flächen erst noch geprüft worden seien, meint Huemer. Das Gutachten für 15 weitere Kontaminationsflächen auf dem Manchinger Flugplatz steht noch aus.

Anwohner: "Erster Schritt, weitere müssen folgen"

Für die Interessensgemeinschaft (IG) NO PFAS Manching ist der Start des Testbetriebs der Abstromsicherung ein Erfolg - immerhin war das seit 2018 ihre Hauptforderung. Trotzdem sieht Sprecherin Gudrun Lemle das nur als "ersten Schritt, dem weitere folgen müssen", denn für zwei weitere Kontaminations-Hotspots gäbe es noch keine Lösung. Die IG sieht allerdings auch eine hohe Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten, die in den letzten Jahren entstanden ist, und ein gemeinsames Ziel: PFAS-freies Wasser.

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