Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat heute bei seinem Besuch in Weiden und Oberviechtach die Truppenverlegungen innerhalb der Oberpfalz untermauert: Das Panzergrenadierbataillon 122 in Oberviechtach wird mit seinen 600 Soldaten dauerhaft nach Litauen verlegt. Damit der Standort erhalten bleibt, zieht das Artilleriebataillon 131 aus Weiden nach Oberviechtach.
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700 Soldaten kommen nach Weiden
Weidens Oberbürgermeister Jens Meyer (SPD) sah die Verlegung im November noch kritisch, ist nun aber zufrieden mit einem Kompromiss. Denn nach Gesprächen im Verteidigungsministerium sei ihm zugesichert worden, dass das zweite Weidener Artilleriebataillon dauerhaft in Weiden bleiben solle. Das sagte Meyer am Rande des Besuchs des Verteidigungsministers heute.
Das Artilleriebataillon 375 wird seit Oktober in Weiden aufgestellt. Auch der Oberviechtacher Bürgermeister Rudolf Teplitzky (parteilos) ist zufrieden. Er bedauert zwar, dass die Panzergrenadiere die traditionsreiche Garnisonsstadt im Landkreis Schwandorf verlassen. Gleichzeitig aber freut er sich auf die neue Einheit, die mit 700 Soldaten aus Weiden kommen wird.
Litauenbrigade mit 5.000 Soldaten soll 2027 einsatzbereit sein
Bereits Anfang April beginnt die Aufstellung der sogenannten Litauenbrigade. Ein Vorkommando nehme die Arbeit im Baltikum auf, Ende des Jahres wird ein Aufbaustab folgen. Der Großteil der Oberviechtacher Soldaten wird dann im Jahr 2026 folgen. Im Jahr 2027 soll die Brigade mit insgesamt 5.000 Soldaten an der Nato-Ostflanke einsatzbereit sein.
Die Bereitschaft der Oberpfälzer Soldaten nach Litauen zu gehen sei da, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius heute. Er hat am Nachmittag mit den Soldaten in Oberviechtach gesprochen. Etwa 50 Prozent hätten Interesse signalisiert, obwohl die Bedingungen für einen dauerhaften Einsatz im Ausland noch nicht feststehen.
Gesetz: Bedingungen wie Zulagen für das Pendeln der Soldaten
Im Sommer soll ein Gesetz entstehen, in dem diese Bedingungen - wie zum Beispiel Trennungsgeld oder andere Zulagen oder auch die Häufigkeit des Pendelns der Soldaten, wenn die Familie nicht mitgehe - geregelt werden solle. Anfang des kommenden Jahres soll dieses Gesetz bereits in Kraft treten.
In Weiden bekam der Verteidigungsminister heute Einblicke an der Ausbildung zum Artilleriebeobachter und an der "Panzerhaubitze 2.000". In Oberviechtach erklärten ihm die Soldaten an einem Simulator die Ausbildung am Schützenpanzer Puma. Zudem beobachtete der Minister die Ausbildung auf der Schießbahn.
Im Video: Boris Pistorius in Weiden
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