Verteidigungsminister Pistorius mit Soldaten des Panzergrenadierbataillons 122 vor gut einem Jahr. Jetzt wird die Einheit nach Litauen verlegt.
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Verteidigungsminister Pistorius mit Soldaten des Panzergrenadierbataillons 122 vor gut einem Jahr. Jetzt wird die Einheit nach Litauen verlegt.

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Pistorius weiter für Bundeswehr-Verschiebungen in der Oberpfalz

Für Verteidigungsminister Pistorius bleibt es dabei: 600 Soldaten sollen von Oberviechtach nach Litauen verlegt werden. Dafür soll ein Bataillon von Weiden an den Standort im Kreis Schwandorf umziehen. Mit der Verschiebung sind nicht alle zufrieden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bleibt bei seinen bisherigen Plänen zur Umstrukturierung der Oberpfälzer Bundeswehrstandorte im Zusammenhang mit dem Aufbau einer neuen Litauen-Brigade. In einem Brief an den Weidener CSU-Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht verteidigt er die Verschiebung mehrerer hundert Einsatzkräfte zwischen den Standorten Weiden und Oberviechtach. Unterm Strich bleibe die Bundeswehr in der Oberpfalz nämlich auf nahezu vergleichbarem Niveau präsent, betont der Minister.

600 Soldaten sollen von Oberviechtach nach Litauen

Die geplante, dauerhafte Verlegung des rund 600 Soldaten starken Panzergrenadierbataillons 122 aus Oberviechtach nach Litauen sei zwar "eine schmerzliche Zäsur, aber eben auch eine sicherheitspolitische Notwendigkeit", schreibt der Minister. Pistorius hatte im November bekanntgegeben, das bisher in Oberviechtach stationierte Panzergrenadierbataillon ins Baltikum zu verlegen – eine Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine zum besseren Schutz der Nato-Ostflanke.

Mit dieser Entscheidung setzte der Minister zugleich eine umfangreiche Truppenrochade in Gang. Denn die Verlegung soll mit dem Umzug des derzeit noch in Weiden stationierten Artilleriebataillons 131 mit seinen rund 700 Soldaten und Soldatinnen ins dann von der Bundeswehr verwaiste Oberviechtach kompensiert werden.

Pistorius: Bundeswehr in der Oberpfalz gleichbleibend präsent

In Weiden wiederum soll das Panzerartilleriebataillon 375 neu aufgestellt werden. Nach Abschluss all dieser Umstrukturierungen seien in Weiden künftig insgesamt 750 Dienstposten geplant, verspricht Pistorius. Für ihn steht fest, "dass die Bundeswehr auf nahezu vergleichbarem Niveau in der Oberpfalz präsent bleiben kann", schreibt der Minister.

CSU-Politiker Rupprecht reagiert hingegen enttäuscht. Er hatte Pistorius vorgeschlagen, nicht das seit den 1990er-Jahren in Weiden beheimatete Artilleriebataillon 131 nach Oberviechtach zu verlegen, sondern stattdessen das erst im Aufbau befindliche Bataillon 375. Für dessen Soldatinnen und Soldaten sei eine Versetzung weniger belastend, hieß es damals zur Begründung. Der Minister aber sei auf seinen Vorschlag mit keinem Wort eingegangen, beschwert sich Rupprecht.

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