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Betrüger haben online Waren angeboten, die nie geliefert wurden und Kautionen für Wohnungen erhalten, die ihnen nicht gehörten.

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Polizei gelingt Schlag gegen organisierte Online-Kriminelle

Polizei gelingt Schlag gegen organisierte Online-Kriminelle

Der Kripo Nürnberg und der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) ist ein Schlag gegen eine international agierende Bande in der Online-Kriminalität gelungen. Diese sei sowohl im Online-Handel als auch im Immobiliengeschäft tätig gewesen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Kriminalpolizei Nürnberg ist gemeinsam mit der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) in Bamberg ein Schlag gegen eine international agierende Bande in der Online-Kriminalität gelungen. Wie die Polizei mitteilt, war diese sowohl im Online-Handel als auch im Immobiliengeschäft tätig.

Online-Betrüger boten Waren an, die nie geliefert wurden

Zum einen boten die Betrüger auf Online-Plattformen Waren an, die nie geliefert wurden, zum anderen inserierten sie Wohnungen und verlangten vorab Mietkaution. Im Bereich Online-Betrug konnten laut Polizei bisher 381 geschädigte Personen ermittelt werden, die für rund 192.000 Euro nie gelieferte Waren im Internet bestellt haben. Es könnte aber zahlreich weitere Geschädigte geben, die noch ermittelt werden, so die Polizei. Mit sogenannten Phishing-Mails gelangten die mutmaßlichen Täter demnach zunächst an Daten, mit denen sie sich Zugang zu Händlerkonten eines großen Online-Versandhandels verschafften.

Über rund 120 gehackte Händlerkonten boten sie Waren wie beispielsweise Fernseher und Spielekonsolen zum Kauf an. Die Kunden aus ganz Europa wurden dann zu Vorauszahlungen auf meist spanische Konten aufgefordert. Sie tätigten im Zeitraum zwischen November 2022 bis in die jüngste Vergangenheit Bestellungen im Gesamtwert von rund 110 Millionen Euro, die Waren wurden jedoch nie geliefert.

Haftbefehle gegen fünf Tatverdächtige

Zudem inserierten die Betrüger Wohnungen, die nicht existieren oder die sich nicht in ihrem Besitz befinden und verlangten von den Interessenten eine Mietkaution per Vorkasse. Nach den bisherigen Ermittlungen überwiesen mindestens sieben Geschädigte rund 17.000 Euro. Gemeinsam mit der Zentralstelle Cybercrime gelang es den Ermittlern, sieben Tatverdächtige im Alter zwischen 22 und 38 Jahren zu identifizieren.

Am 17. Dezember 2024 wurden gemeinsam mit rumänischen und österreichischen Behörden 13 Objekte in Tirol, Bukarest, Ramnicu Valcea und im Raum Regensburg durchsucht. Insgesamt waren rund 150 Polizeikräfte im Einsatz und konnten 70.000 Euro Bargeld sowie zahlreiche Handys und Computer sicherstellen. Fünf Tatverdächtige mit rumänischer Staatsangehörigkeit wurden verhaftet. Damit sei den Ermittlern im Rahmen einer "hervorragend funktionierenden länderübergreifenden Strafverfolgung (…) ein empfindlicher Schlag gegen die internationale organisierte Kriminalität gelungen", so die Polizei. Die Ermittlungen und die Suche nach weiteren Mittätern dauerten weiter an.

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