Ein 66-jähriger Priester ist wegen sexueller Übergriffe auf einen Messdiener verurteilt worden. Das Landgericht Deggendorf sprach den Angeklagten am heutigen Freitag wegen Übergriffen in fünf Fällen schuldig und verhängte gegen ihn eine Freiheitsstrafe von anderthalb Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Das teilte eine Gerichtssprecherin mit.
Angeklagter privat mit dem Messdiener auf Radtour
Den Straftatbestand des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen sah die Kammer nicht als erfüllt an, da der Angeklagte nicht in seiner Funktion als Priester, sondern privat mit dem Geschädigten Radtouren unternommen habe, bei denen es zu den Übergriffen kam. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Vernehmung im Gericht ohne Öffentlichkeit
Der Anklage zufolge nahm der Priester im Sommer 2022 während zweier mehrtägiger Fahrradtouren unter anderem im niederbayerischen Landkreis Regen mehrfach sexuelle Handlungen an dem 15-jährigen Messdiener vor. Die Staatsanwaltschaft hatte ihn deshalb wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen angeklagt.
Die eintägige Verhandlung fand vor der Jugendkammer des Landgerichts statt. Die Vernehmung des Angeklagten wie auch die Plädoyers fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
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