Der Fahrgastverband Pro Bahn spricht sich für den Bau eines ICE-Werks im Großraum Nürnberg aus. In einer Mitteilung schreibt der Verband, das Werk sei notwendig, um den Fahrgästen gut gewartete Züge anbieten zu können. Andere Wartungskapazitäten seien bereits ausgeschöpft, so dass es derzeit zu Verspätungen oder Zugausfällen komme. Pro Bahn appelliert deshalb in dem Schreiben an die Naturschutzverbände und die Politik, "den Nutzen des Projektes angemessen zu berücksichtigen."
Seit Monaten protestieren Bürgerinnen und Bürger gegen den Bau eines ICE-Werks. Auch bei Bürgerdialogen mit der Bahn, etwa am Mittwochabend in Feucht, bringen sie ihre Argumente vor.
Pro Bahn: Ausbau der A3 braucht deutlich mehr Platz
Zwar sei der Flächenverbrauch für das neue ICE-Werk mit geschätzten 35 Hektar hoch, allerdings würden entsprechend weniger Flächen für den Straßenbau benötigt. "Für den aktuell laufenden, sechsspurigen Ausbau der A3 zwischen dem Autobahnkreuz Fürth/Erlangen und Biebelried wird mindestens die doppelte Fläche benötigt und komplett versiegelt", erklärte der mittelfränkische Pro Bahn-Sprecher Siegfried Lemmer. "Die geplanten 35 Hektar für das Werk dienen einem klimafreundlichen Verkehr, während der Autobahnbau lediglich Platz für immer mehr klimaschädlichen Straßenverkehr schafft."
ICEs nicht zur Wartung durch ganz Deutschland schicken
Ein Standort im Raum Nürnberg ist aus Lemmers Sicht ideal, da hier bereits einige Züge abends enden oder morgens neu eingesetzt werden. Zudem hofft der Fahrgastverband Pro Bahn auf noch mehr Verbindungen etwa in Richtung München. Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender von Pro Bahn in Bayern erklärt, es sei "auch aus Klimaschutzgründen nicht gerade intelligent, ICEs zur täglichen Wartung über lange Strecken zu schicken und entsprechend Strom zu verbrauchen."
Laut Pro Bahn sollen in fünf Jahren 420 ICEs in Deutschland unterwegs sein, um mehr Fernverkehr von der Straße zu holen. Dafür brauche es mehr ICE-Werke.
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