Justizpalast München
Bildrechte: BR/Lisa Hinder

Der Münchner Justizpalast in der Prielmeyerstraße.

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Prozess um brutalen Angriff auf Zehnjährigen in München

Der Fall hatte vor einem Jahr für Entsetzen gesorgt: Ein zehnjähriger Bub war in der Münchner Fußgängerzone von einem Mann gepackt und mit einem Messer schwer verletzt worden. Jetzt ist der Tatverdächtige angeklagt. Eine Verurteilung ist fraglich.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der Messerangriff, bei dem ein zehnjähriger Bub im November schwer verletzt wurde, steht ab heute im Mittelpunkt eines Prozesses am Landgericht München. Des versuchten Mordes angeklagt ist ein 58-jähriger Mann, der an paranoider Schizophrenie leiden soll und laut Staatsanwaltschaft womöglich nicht schuldfähig ist.

Vorwurf: Medikamente eigenmächtig abgesetzt

Der mutmaßliche Täter soll seine Medikamente eigenmächtig abgesetzt und in der Folge an Verfolgungswahn gelitten haben. Laut Anklage dachte er, dass er in die ukrainische Wüste entführt werden soll, um dort eine Todesspritze verpasst zu bekommen. Deshalb habe er auch ein Küchenmesser dabei gehabt, als er in die Stadt ging.

Litt Angeklagter unter Verfolgungswahn?

In der Impfstelle am Marienplatz habe er sich impfen lassen wollen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft dachte er dann aber, dass er getötet werden soll. Bei einem Kirchenbesuch habe er sich ebenfalls bedroht gefühlt.

Buben in den Hals geschnitten

Anschließend soll der 58-Jährige in ein Bekleidungsgeschäft in der Fußgängerzone gegangen sein. Der Anklage zufolge soll er dort einen zehnjährigen Buben gepackt, ihm mit dem Messer drei Mal über die Halsvorderseite geschnitten und ihn auch an der Schulter schwer verletzt haben haben. Passanten konnten den Mann schließlich überwältigen. Der Bub aus dem Landkreis Starnberg leidet bis heute körperlich und psychisch an den Folgen des Angriffs. Das Urteil soll es Mitte November geben.

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