21.12.2023, Bayern, München: Ein 22-Jähriger sitzt mit seiner Anwältin Daniela Gabler am Donnerstag auf der Anklagebank des Amtsgerichts München. Er soll bei der Flucht vor einer Polizeikontrolle berauscht und ohne Führerschein die Kontrolle über seinen Wagen verloren und in eine Tram-Haltestelle geschleudert sein. Dabei starb ein 18-Jähriger, weitere Menschen wurden verletzt. Foto: Elke Richter/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Tödlicher Raserprozess

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Prozess um tödlichen Raserunfall: Haftstrafe für 22-Jährigen

Prozess um tödlichen Raserunfall: Haftstrafe für 22-Jährigen

Vier Jahre und sechs Monate Haft: So lautet das Urteil für einen 22-jährigen Raser. Der junge Mann war mit über 140 Stundenkilometern durch die Münchner Innenstadt gerast und hatte dabei einen 18-Jährigen getötet und fünf weitere Menschen verletzt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Im Prozess um einen tödlichen Raserunfall hat das Landgericht München am Mittwochnachmittag einen 22-jährigen Autofahrer zu einer Gefängnisstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann im Juli vergangenen Jahres mit über 140 Stundenkilometer durch die Münchner Innenstadt gerast war. Am Leonrodplatz krachte er mit seinem Auto in eine Haltestelle der Trambahn. Dabei wurde ein 18-Jähriger getötet, fünf weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Richter: "Vielversprechendes junges Leben wurde ausgelöscht"

Das Gericht verhängte die Strafe wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge, fahrlässiger Körperverletzung, vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs durch Raserei und Alkoholeinfluss sowie unbefugten Gebrauchs eines Fahrzeugs. Außerdem erhielt der Mann eine fünfjährige Führerscheinsperre und muss die Kosten für das Verfahren übernehmen.

Der Vorsitzende Richter sagte: "Fahren ohne Fahrerlaubnis, mit einem Fahrzeug, das einem nicht gehört, viel zu schnell und dann auch noch angetrunken – das ist noch wenig im Vergleich zu dem, was danach passiert ist. Denn durch das verantwortungslose Fahren ist ein vielversprechendes junges Leben ausgelöscht worden."

Unter Alkohol durch die Stadt gerast

Der Angeklagte war unter Einfluss von Alkohol sowie ohne Führerschein auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle gewesen. Laut Staatsanwaltschaft war er mit bis zu 144 Kilometern pro Stunde durch die Münchner Innenstadt gerast. Der Verurteilte nahm das Urteil ruhig auf. Der Gerichtssaal war voll besetzt mit jungen Menschen, von denen einige weinten.

Der 22-jährige Fahrer hatte zum Prozessauftakt über seine Anwältin ein Geständnis abgelegt und unter Tränen um Verzeihung gebeten: "Ich kann nur sagen, dass es mir aufrichtig leidtut und wie sehr ich es bereue", sagte er. "Ich werde mir das wahrscheinlich auch niemals vergeben."

Im Dezember 2023 war die Verhandlung vor dem Amtsgericht München nach nur einem Tag an die nächsthöhere Instanz verwiesen worden. Der Grund: Das Amtsgericht kann nur Haftstrafen von bis zu vier Jahren verhängen.

Torwart-Talent schwer verletzt

Der tödlich verletzte 18-Jährige war gerade auf dem Weg von einem Festival nach Hause. Sein Freund, der gerade sein Abitur gemacht hatte und ein Torwart-Talent war, wurde so schwer verletzt, dass die Ärzte fürchteten, sein Bein amputieren zu müssen. Am Wochenende nach dem Unfall sollte er sein erstes Spiel bei einem neuen Fußballverein in der Bayernliga bestreiten. Viermal wurde er operiert, verbrachte Wochen im Krankenhaus. Sein Studium brach er ab, weil die Reha ihm dafür keine Zeit mehr ließ.

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