Polizisten besprechen sich.
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Razzien nach Messerstecherei in Unterfranken

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Razzien nach Messerstecherei zwischen Rockern in Unterfranken

Eine Woche nach der Messerstecherei zwischen Rockerbanden im unterfränkischen Marktheidenfeld haben heute mehrere Razzien in Unterfranken stattgefunden. Die Polizei durchsuchte fünf Objekte an verschiedenen Orten. Es gab mehrere Festnahmen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Nach einer blutigen Auseinandersetzung zweier rivalisierender Rockerbanden Mitte Juli in Marktheidenfeld wurden am Dienstag mehrere Durchsuchungen in Unterfranken durchgeführt. Die Beamten durchsuchten fünf Objekte in Großheubach, Wiesenbronn, Großostheim und Marktbreit der Rocker-Gruppierung "Outlaws". Bei der Aktion wurden mehrere Personen vorläufig festgenommen, unter anderem auch der Chapter-Präsident der "Outlaws" in Marktbreit, bestätigte ein Polizeisprecher auf Anfrage von BR24. Nach erkennungsdienstlichen Behandlungen und Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden sie wieder entlassen.

Polizei: Keine Toleranz für Rockerkriminalität

Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten mehrere Datenträger sicher – sowie Hieb- und Stoßwaffen, Messer, Schlagstöcke und Schlagringe. Die Ermittler erwarten sich von den Razzien neue Beweismittel, um Licht in die Hintergründe des Rockerstreits zu bringen. Die gegründete Ermittlungskommission "Tankstelle" laufe weiter auf Hochtouren, heißt es in der Polizeimitteilung. Zudem gehe es darum ein Zeichen zu setzen, dass es in Bayern keine Toleranz für Rockerkriminalität gebe, so ein Polizeisprecher.

Fünf Verletzte bei Messerstecherei

Bei der Auseinandersetzung am 13. Juli nachts an einer Tankstelle in Marktheidenfeld im Landkreis Main-Spessart waren fünf Beteiligte verletzt worden. Gegen einen Tatverdächtigen wurde ein Haftbefehl wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit besonders schwerem Landfriedensbruch erlassen, teilte am 15. Juli die Staatsanwaltschaft mit. Er soll das Mitglied einer anderen Rockergruppierung mit einem Messer angegriffen haben. Acht weitere Beschuldigte kamen nach Prüfung umfangreichen Videomaterials wieder auf freien Fuß.

40 Rocker an Auseinandersetzung beteiligt

Bei der Auseinandersetzung, an der ersten Ermittlungen zufolge rund 40 Rocker beteiligt waren, sollen mehrere Stichwaffen eingesetzt worden sein. Ein Opfer wurde mit einer Stichverletzung mit dem Hubschrauber in eine Klinik geflogen. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den beiden Gruppen um Mitglieder und Unterstützer der Rocker-Banden "Bandidos" und "Outlaws".

Zeugen gesucht - Polizei richtet Medien-Upload-Portal ein

Wer Foto-, Video- oder Audioaufnahmen von der Tankstelle am Samstag in der Nacht zum Sonntag in Marktheidenfeld gemacht hat, wird gebeten, die Medien über das Upload-Formular der Polizei (externer Link) zur Verfügung zu stellen. Das könne auch anonym erfolgen, so die Polizei. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0800/7733744 bei der Kriminalpolizei Würzburg zu melden.

Razzia eines Anwesens in Großostheim
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Razzia eines Anwesens in Großostheim

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