Pantera-Frontman Phil Anselmo gerät in die Kritik.
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Pantera-Frontman Phil Anselmo gerät in die Kritik.

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Rock im Park: Veranstalter will Pantera "eine Chance geben"

Rock im Park: Veranstalter will Pantera "eine Chance geben"

Nach Rassismus-Vorwürfen gegen die Metal-Band Pantera hat sich der Rock im Park-Veranstalter nun zur Band geäußert. Sie kenne die Anschuldigungen gegen deren Frontman. Dennoch will sie der Band "eine Chance geben".

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Agentur ARGO Konzerte hat Stellung zum geplanten Auftritt der umstrittenen US-Metal-Band Pantera beim Festival Rock im Park im kommenden Juni bezogen. Zuletzt hatte es in den sozialen Medien aber auch von Seiten der Grünen im Nürnberger Stadtrat Kritik gegeben.

Frontman von Pantera zeigte Hitlergruß und rief "White Power"

Hintergrund sind Vorwürfe gegen den Sänger der Band, Phil Anselmo. Kritiker bezeichnen den mittlerweile 54-Jährigen als rechtsradikalen Rassisten. In sozialen Medien kursiert ein Video aus dem Jahr 2016, in dem Anselmo bei einem Konzert den Hitlergruß zeigt und dabei "White Power" ruft. In der Stellungnahme der Konzertagentur heißt es nun: "Rock im Park und Rock am Ring, sowohl das Festival als auch das gesamte Team, stehen für Diversität, Toleranz, Gleichberechtigung und gegen jede Form von Diskriminierung".

Deswegen habe man im Vorfeld das Gespräch mit Pantera und dem Management gesucht. In mehreren Gesprächen sei glaubwürdig versichert worden, dass Phil Anselmos Verhalten von 2016 in keinem Fall die Ansichten der Band widerspiegele und er sein Auftreten aufrichtig und tief bereue. Zudem habe sich Phil Anselmo mehrfach öffentlich für sein Verhalten und seine Aussagen entschuldigt. Daher habe man beschlossen, der Band eine Chance zu geben.

Grüne fordern weiterhin eine Ausladung

Die Grünen im Nürnberger Rathaus halten dagegen: "Seine späteren Ausreden für sein Verhalten halten wir für verharmlosend und damit umso problematischer." Dass die Band, die sich 2003 aufgelöst hat, ihre Reunion ausgerechnet in 2023 plane und diese "auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände feiern will, überschreitet deutlich die Grenze des Tragbaren", kritisiert die Grünen-Stadtratsfraktion in Nürnberg. Auch die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg hat sich nun in die Diskussion eingeschaltet.

"Wir können diese Entscheidung nicht nachvollziehen, eine Band bei Rock im Park spielen zu lassen, deren Frontmann sich in der Vergangenheit mehrfach rassistisch und rechtsextrem geäußert bzw. verhalten hat. Der vermeintliche Versuch einer Entschuldigung des Sängers Phil Anselmo ist nicht glaubwürdig", kritisiert der Vorsitzende der Allianz, Stephan Doll. Doll wirft nun die Frage auf, ob ARGO noch der richtige Partner für die Stadt Nürnberg sein könne, falls die Konzertagentur am Pantera-Auftritt festhalten sollte.

DGB-Jugend fordert: Veranstalter muss sich positionieren

Die DGB Jugend Mittelfranken äußerte sich ebenfalls zum Thema und zeigt sich verständnislos darüber, dass der Rock im Park Veranstalter Argo Konzerte GmbH daran festhält, Pantera im Juni auf dem Reichsparteitagsgelände spielen zu lassen. "Der Veranstalter muss sich fragen, auf welcher Seite er steht. Möchte er sich tatsächlich gegen jede Form von Diskriminierung positionieren, dann sollte es in seinem Interesse sein, People of Color und queeren Menschen einen sicheren Ort vor den Bühnen zu bieten und nicht ausschließlich profitorientierte Zielgruppenerschließung zu betreiben", teilte DGB-Jugendsekretärin Denise Kießling mit und ergänzt :"Leere Phrasen auf sozialen Netzwerken helfen Betroffenen sicher nicht."

Dieser Artikel wurde am 11.01.22 um 15.13 Uhr um die Stellungnahmen der Allianz gegen Rechtsextremismus und der DGB-Jugend ergänzt.

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