Rossfeldstraße, Deutsche Alpenstraße, mit dem Hohen Göll
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Rossfeld-Panoramastraße: Drifter 20 Meter abgestürzt

Rossfeld-Panoramastraße: Drifter 20 Meter abgestürzt

Ein 20-jähriger Autofahrer ist beim Driften 20 Meter einen Steilhang hinabgestürzt. Er blieb unverletzt. Der Niederbayer war mit Freunden zu Deutschlands höchster Panoramastraße gefahren, um waghalsige Fahrmanöver durchzuführen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

"Fährste quer - siehste mehr" so lautet das Credo der Drifter-Gemeinde, weil man beim Driften mit quietschenden und manchmal auch rauchenden Reifen um die Kurven "freien Blick" aus der Seitenscheibe ohne Motorhaube hat. Doch es ist ein gefährliches Manöver, wie ein aktuelles Beispiel von der Rossfeld-Panoramastraße zeigt.

Aus Niederbayern zum Driften in die Berge gefahren

Nach Angaben der Polizeiinspektion Berchtesgaden war eine Gruppe zu viert in zwei Pkw am Samstagabend von Vilsbiburg nach Berchtesgaden angereist. Dort drifteten sie zunächst mehrmals auf der Rossfeldstraße im Bereich des Gemeindeteils Resten. Anschließend passierten sie die Mautstelle der mautpflichtigen Panoramastrecke und suchten sich einen kurvigen Abschnitt unterhalb der auf 1.550 Meter hoch gelegenen Rossfeld-Skihütte für ihre waghalsigen Fahrmanöver aus.

Eine Fichte bremste den 400-PS-Boliden

Die Straße sei dort danach komplett mit Reifenspuren übersät gewesen, so die Polizei. Die Driftaktionen fanden ein jähes Ende, als ein 20-Jähriger mit quietschenden, durchdrehenden Hinterreifen eine 90-Grad-Kurve nahm. Er verlor die Kontrolle über seinen hochmotorisierten Sportwagen und schlitterte 20 Meter einen Steilhang hinab, nur gebremst durch eine Fichte. Der Vilsbiburger blieb unverletzt, sein Auto wurde total beschädigt und musste aufwendig geborgen werden. Gegen den Unfallverursacher wurde ein Verfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet.

Getunte BMW M2 ohne Betriebserlaubnis

Sowohl bei dem Unfallfahrzeug als auch bei dem anderen Pkw handelte es sich laut eines Polizeisprechers um einen BMW M2 mit über 400 PS. Beide Sportcoupés waren von ihren Eigentümern verbotenerweise getunt worden. Durch die vorgenommenen technische Veränderungen hatten die Autos keine Betriebserlaubnis mehr.

Bei dem unversehrt gebliebenen Wagen waren die Katalysatoren leergeräumt, um mehr Krach zu erzeugen. Außerdem war er derart tiefergelegt, dass die Radhausschale Schleifspuren aufwies, so die Polizei. Den ebenfalls 20-jährigen Besitzer erwarte jetzt ein "nicht unerhebliches Bußgeld". Er durfte mit dem BMW nur noch zur nächsten Werkstatt fahren.

Legendäre Rennen und tödliche Unfälle

Das Rossfeld war von 1925 bis 1928 und von 1958 bis 1977 Schauplatz zahlreicher Bergrennen. Erst vor drei Wochen fand zum letzten Mal der "Internationale Edelweiß-Bergpreis Roßfeld Berchtesgaden" statt. 180 historische Fahrzeuge waren am Start.

Die Rossfeld-Panoramastraße ist aufgrund ihrer Lage eine touristische Attraktion, aber auch immer wieder Schauplatz schwerer, zum Teil tödlicher Unfälle. Erst im August wurden zwei junge Männer schwer verletzt, die sich in alkoholisiertem Zustand mit einer Gruppe ein Mountaincart-Rennen geliefert hatten.

Im Sommer 2023 starb ein 22-jähriger Motorradfahrer, als er mit einem Fotografen zusammenstieß, der sich auf der Fahrbahn aufgehalten hatte, um mit seinem Handy Fotos von posenden Motorradfahrern zu machen. Der Fotograf und zwei 4- und 7-jährige Mädchen, die mit ihren Eltern den Sonnenuntergang erleben wollten, wurden schwer verletzt.

Im Video: Rossfeld-Rennen - Hans-Joachim Stuck bei Oldtimer-Bergfahrt

160 Oldtimer bei Bergfahrt um Edelweiß-Bergpreis 2024 mit dabei
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Start beim Rossfeld-Rennen 2024

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