Januar
Gewalt gegen Rettungskräfte
Schon die ersten Stunden im neuen Jahr werden einige Rettungskräfte womöglich nie vergessen. Es ist kurz nach Mitternacht, als ein Balkon in Kitzingen in Flammen steht. Die Feuerwehr rückt aus. Als die Einsatzkräfte versuchen, die Drehleiter in Stellung zu bringen, feuern Unbekannte eine Feuerwerksrakete auf sie ab. Die Rakete explodiert kurz vor dem Fahrzeug. Sie verfehlt eine Einsatzkraft nur knapp. Doch damit nicht genug: Unbekannte stellen Pyrotechnik hinter dem Einsatzfahrzeug auf und versuchen, sie zu zünden. Die Polizei muss eingreifen. In Bayern ist der Vorfall in Kitzingen einer von wenigen, was Gewalt gegen Rettungskräfte angeht.
Bilanz nach drei Corona-Jahren
Das Jahr 2023 beginnt auch mit Erleichterung: Die Corona-Pandemie schränkt viele Lebensbereiche kaum mehr ein. In Bayern laufen die Corona-Maßnahmen Ende Januar aus. Verantwortliche im Gesundheitsbereich aus Unterfranken ziehen nach drei Corona-Jahren Bilanz. Laut Annette Noffz, der leitenden Direktorin der Stiftung Bürgerspital in Würzburg, habe die Pandemie gezeigt, "dass sich die Rahmenbedingungen in den pflegenden Berufen ganz dringend ändern müssen". Trotzdem sei sie "unglaublich stolz" auf ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch Georg Ertl, zu Beginn der Pandemie Ärztlicher Direktor am Uniklinikum Würzburg, erinnert sich zurück. "Wir hatten die Situation eigentlich immer im Griff, aber das Gefühl hatte man damals natürlich nicht", sagt er. In der Medizin habe man durch Corona viel dazugelernt.
Geflüchtete: Miltenberger Landrat schlägt Alarm
Mit einem Hilferuf wendet sich der Miltenberger Landrat Jens Marco Scherf (Grüne) im Januar an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Es geht um die Situation der geflüchteten Menschen in den Kommunen. In einem offenen Brief beklagt Scherf, dass es vor Ort keine Ressourcen mehr gebe, um weitere Geflüchtete aufzunehmen. Auf diesen Hilferuf folgen für den Landrat mehrere TV-Auftritte, etwa bei "Markus Lanz" und "Hart aber Fair". Scherf trifft klare Aussagen und stellt Forderungen – auch in einem weiteren Brief, den der Grünen-Politiker zusammen mit dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) im März an Olaf Scholz schreibt. Jens Marco Scherf entwickelt sich so gewissermaßen zum Medien-Landrat in der Flüchtlings-Thematik.
Februar
Fastnacht in Franken wieder live im BR Fernsehen
Zum ersten Mal nach Corona können Zuschauerinnen und Zuschauer im Februar die Kultsendung "Fastnacht in Franken" wieder live im BR Fernsehen mitverfolgen. In den Mainfrankensälen in Veitshöchheim im Landkreis Würzburg ist deutlich zu spüren, wie groß die Sehnsucht nach der Fastnacht war. Neben dem Comeback der "Altneihauser Feierwehrkapell'n" bleibt vermutlich vor allem ein Moment in Erinnerung: In Gedenken an die 2022 verstorbene Barbara Stamm steht ein blauer Stuhl mitten im Saal. Die ehemalige Landtagspräsidentin war gern gesehener Dauergast bei der "Fastnacht in Franken" und ihr blaues "Kleed" legendär. Der blaue Stuhl soll nicht leer bleiben. Er soll vergeben werden – an eine "ganz normale" Person aus dem Volk. "So hätts die Barbara gewollt", heißt es bei der Fastnacht.
März
Unterfränkischer Bestatter hilft nach Erdbeben
Nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien steigt die Zahl der Todesopfer täglich an. Bei ihrer Bergung helfen auch speziell geschulte Bestatter aus Deutschland. Einer von ihnen kommt aus Schweinfurt: Marco Pfister ist spezialisiert auf die Konservierung und Rekonstruktion von Verstorbenen. Eine Woche lang ist er im Erdbebengebiet im Einsatz und sucht nach Todesopfern. Eine schwierige Aufgabe, die auch bei einem Profi Spuren hinterlässt. "Das, was dort am Tag geleistet wird – also die 150 bis 300 Verstorbenen pro Tag, die das Team betreut – das macht ein normaler Bestatter im ganzen Jahr", so Marco Pfisters Vorgesetzter Ralf Michal.
Drohungen gegen Kommunalpolitiker
Mitte März legen Unbekannte Schweineköpfe vor den Häusern des Hendunger Bürgermeisters und seines Stellvertreters in der Rhön ab. Der Bürgermeister ist schockiert, die Kriminalpolizei ermittelt. "Ich finde das sehr bedenklich, wenn so etwas passiert. Ist dann überhaupt noch jemand bereit, ein Amt in der Kommunalpolitik zu übernehmen?", so der Bürgermeister. Wenige Tage später droht ein Müllabfuhr-Streit im Landkreis Miltenberg zu eskalieren. Ein anonymes Aktionsbündnis kündigt an, im Garten des Miltenberger Landrats Jens Marco Scherf "Müll im großen Stil" abzuladen. Grund für den Ärger sind verlängerte Abfuhrtermine der Mülltonnen. Scherf zeigt sich erschüttert. Einen derartigen Angriff auf seine Privatsphäre hatte der Grünenpolitiker bis dahin noch nicht erlebt.
Bundeswehr: Pistorius in Veitshöchheim
Vor der Kulisse des Veitshöchheimer Schlosses wird der 10. Panzerdivision der Bundeswehr im März eine niederländische Brigade unterstellt. Zu diesem Anlass ist Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in der unterfränkischen Gemeinde zu Gast. Bis 2025 soll die Division als "vollausgestattet" an die NATO gemeldet werden. Die Pläne stehen im Zusammenhang mit einer umfassenden Umgliederung des Heeres, der größten Teilstreitkraft der Bundeswehr. Die 10. Panzerdivision wird von Veitshöchheim aus kommandiert.
Galeria-Schließung in Schweinfurt
Nach wochenlangem Zittern gibt es im März Gewissheit: Der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern gibt bekannt, welche Filialen geschlossen werden. Die Filiale in Schweinfurt soll am 31. Januar 2024 zum letzten Mal öffnen. Nach Verdi-Angaben sind dort 60 Mitarbeitende beschäftigt. Was nach der Schließung aus dem Gebäude werden soll, ist nach wie vor unklar. Erhalten bleiben sollen die beiden anderen unterfränkischen Filialen in Würzburg und Aschaffenburg.
Headbanger-Schule in Aschaffenburg
Er war genervt von den hilflosen Bewegungen vieler Menschen, die Festivals besuchen. Deshalb hat Gerald Wolf aus Aschaffenburg den Entschluss gefasst, eine Schule zu eröffnen: die Headbanger-Schule "Hair force one" – die erste weltweit, wie er selbst sagt. Ende März beginnt im Live-Club Colos-Saal in Aschaffenburg der Unterricht. Fans von lauter Gitarrenmusik lernen dort, wie man seinen Kopf bestmöglich zur Musik schüttelt.
April
Seniorenheim in Ochsenfurt schließt
Das Seniorenheim Fuchsenmühle in Ochsenfurt im Landkreis Würzburg schließt Anfang April seine Türen. Und damit einige Wochen früher als angekündigt. Die geplante Schließung hatte der private Betreiber Curata erst im Januar bekannt gegeben. Etwa 60 Seniorinnen und Senioren mussten ausziehen und auf die Schnelle einen neuen Platz in einem Pflegeheim finden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mussten auf Jobsuche gehen. Eine große Belastung – auch für die Einrichtungen, die die Seniorinnen und Senioren kurzfristig aufgenommen haben. Kritik an dem Vorgehen des Betreibers übt etwa das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg, das mehrere Pflege-Einrichtungen betreibt.
"Würzburger Wurststreit"
Ein kurioser Streit im Würzburger Stadtrat sorgt im April deutschlandweit für Schlagzeilen. Es geht um die Wurst. Oder genauer gesagt um das Essensangebot beim Hafensommer, einer Konzertreihe in Würzburg. Denn dort soll es ausschließlich vegetarische Speisen geben. So hatte es das Kulturreferat beschlossen. Für diese Entscheidung hagelt es heftige Kritik, insbesondere aus Reihen der CSU und der FDP. Und das, obwohl es eigentlich schon im Vorjahr kein Fleisch gegeben hat. Kulturreferent Achim Könneke spricht von einer "Wurstkoalition". Wochenlang erhitzt der "Würzburger Wurststreit" die Gemüter. Bis die Entscheidung fällt: Es gibt doch Fleisch beim Hafensommer. Jedoch keine Bratwurst, sondern ein Truthahn-Curry.
Mai
BR-Recherche zu Wasserentnahmen in Mainfranken
Im Mai deckt eine Recherche des Bayerischen Rundfunks und der Main-Post auf, wie ahnungslos die Behörden in Unterfranken bei Wasserentnahmen sind. Unternehmen, Landwirtschaft und Weinbau pumpen kostenlos Wasser aus Böden und Flüssen. Wie viel genau – das wissen die Behörden nicht. Dabei gilt Unterfranken als trockenste Region Bayerns. Nach der Veröffentlichung der Recherche tut sich was: Im Bayerischen Landtag wird viel diskutiert. Sowohl die Regierungsparteien als auch die Opposition stellen Anträge in Umweltausschüssen. Das Umweltministerium ist dabei, einen Bericht zu Wasserentnahmen in Unterfranken zu erstellen. Dieser liegt bislang allerdings nicht vor.
Prozess um Brückenbau-Unglück an der A7
Fast sieben Jahre liegt der tödliche Einsturz einer Autobahnbrücke an der A7 im Landkreis Schweinfurt zurück, als im Mai das Urteil im Prozess fällt. Die Vorsitzende Richterin am Landgericht Schweinfurt spricht zwei Ingenieure schuldig – wegen fahrlässiger Tötung sowie fahrlässiger Körperverletzung in 14 Fällen. Die Haftstrafen werden zur Bewährung ausgesetzt. Ein dritter Angeklagter wird freigesprochen. Am 15. Juni 2016 war das Traggerüst für die neue Schraudenbach-Talbrücke an der A7 nahe Werneck eingestürzt. Ein Bauarbeiter war gestorben, 14 weitere wurden verletzt. Abgeschlossen ist der Fall vor Gericht allerdings noch nicht: Das Verfahren gegen einen 51-jährigen Statiker wird zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt.
Sensationsfund in Duttenbrunn
Als "archäologische Sensation" bezeichnet Harald Rosmanitz eine Entdeckung in Duttenbrunn im Landkreis Main-Spessart. Auf einem Acker entdecken Forscherinnen und Forscher im Mai ein Gräberfeld aus dem Frühmittelalter. In den folgenden Monaten legt Projektleiter Rosmanitz zusammen mit seinem Team und Ehrenamtlichen fast 50 Gräber, einen Brunnen und steinerne Gebäudefundamente frei. Die Funde sind über 1.000 Jahre alt. Die Skelette sind sehr gut erhalten, laut Rosmanitz wegen des kalkreichen Bodens.
Juni
Kernkraftwerk Grafenrheinfeld im Rückbau
Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld im Landkreis Schweinfurt produziert seit Jahren keinen Strom mehr. Stattdessen arbeiten 175 Menschen am Rückbau. Im Juni gewähren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter BR24 einen Blick hinter die Kulissen. Dabei zeigt sich: Der Rückbau ist sehr emotional für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch weil viele von ihnen nach wie vor von der Technik überzeugt sind. Einige Wochen später ist ein wichtiger Meilenstein abgeschlossen: Das radioaktiv belastete Wasser im Brennelemente-Lagerbecken ist abgelassen und verdampft worden. Im Sommer 2024 sollen dann die markanten Kühltürme des Kernkraftwerks gesprengt werden.
Josef Schuster wird Ehrenbürger Würzburgs
Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, wird im Juni zum Ehrenbürger von Würzburg ernannt. Der Festakt findet im dortigen Rathaus statt. Aus Sicherheitsgründen wurde der Ort der Veranstaltung im Vorfeld geheim gehalten. Josef Schuster wurde 1954 im israelischen Haifa geboren, nachdem seine aus Unterfranken stammenden Eltern vor den Nationalsozialisten geflüchtet waren. 1956 siedelte die Familie wieder nach Deutschland über und ließ sich in Würzburg nieder. Der 69-Jährige war viele Jahre Internist, über 30 Jahre lang mit eigener Praxis. 2020 hat er die Praxis aufgegeben, arbeitet aber weiter als Notarzt.
Juli
Schlachthof-Skandal in Aschaffenburg
Vorwürfe gegen den Aschaffenburger Schlachthof, die im Juli bekannt werden, sorgen für Entsetzen: Kühe und Schweine sollen beim Schlachten gequält worden sein. Sie sollen etwa bei vollem Bewusstsein oder in krankem, nicht transportfähigem Zustand geschlachtet worden sein. Tierschutz-Organisationen spielen Behörden Videomaterial zu. Daraufhin schließt die Kontrollbehörde den Aschaffenburger Schlachthof. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Die Stadt Aschaffenburg reagiert darauf, trennt sich von der zuständigen amtlichen Tierärztin und gründet eine Task Force. Zwei Monate nach der Schließung wird im Schlachthof wieder unter Auflagen geschlachtet. Doch die Stadt als Eigentümerin und Verpächterin wehrt sich dagegen – mit einer Räumungsklage.
Wald im Klimawandel
Im Juli ist es heiß in Unterfranken – und vor allem trocken. Im Wald in Sommerhausen im Landkreis Würzburg drohen 2.000 Baumsetzlinge zu vertrocknen. Deshalb hat die Gemeinde einen Aufruf gestartet: "Waldgießer gesucht!" Und tatsächlich: Es finden sich einige Freiwillige, die die jungen Bäume mit Wasser versorgen. Aber nicht etwa mit einem Gartenschlauch, sondern mit der Gießkanne.
Mit dem Wald und den Folgen des Klimawandels beschäftigen sich im Juli auch fränkische Forstleute. Bei einem Workshop im Landkreis Main-Spessart suchen 120 Försterinnen und Förster nach Wegen, dem Wald zu helfen und ihn fit für Hitze und Trockenheit zu machen.
Angst um Arbeitsplätze am Untermain
Es ist eine Schock-Nachricht für 550 Beschäftigte: Sappi kündigt im Juli an, die Papierfabrik in Stockstadt am Main bei Aschaffenburg zu schließen, wenn sich kein Käufer findet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen sich dagegen wehren und versammeln sich zu einer Mahnwache. Doch es bleibt dabei: Die Firma findet keinen Käufer, Sappi schließt das Werk bis März 2024 vollständig. Unternehmen und Beschäftigte einigen sich auf einen Sozialplan. Und auch für das Gelände gibt es eine Lösung: Die Progroup AG aus Landau in der Pfalz übernimmt es im April 2024. Das Unternehmen will dort Wellpappenrohpapier herstellen.
Mehr oder weniger gute Nachrichten gibt es dagegen bei Magna in Dorfprozelten im Landkreis Miltenberg: Im März hatte der Automobilzulieferer angekündigt, sein Werk in Dorfprozelten schließen zu wollen. Es folgten Proteste und langwierige Verhandlungen. Im Juli steht fest: Der Standort bleibt erhalten – allerdings schrumpft die Belegschaft massiv. Von den aktuell 453 Arbeitsplätzen werden 250 abgebaut, spätestens bis zum Jahr 2028.
Verschollene Marmorbüste zurück in Aschaffenburg
"Welcome home!" – mit diesen Worten enthüllt Bernd Schreiber, der Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung, die 2.000 Jahre alte Marmorbüste, die nun zurück im Aschaffenburger Pompejanum ist. Die Skulptur war verschollen, bis sie in einem Trödelladen in den USA wieder auftauchte. Das römische Marmorporträt stammt aus der Antikensammlung von König Ludwig I. Von 1850 bis 1945 war die Skulptur im Pompejanum ausgestellt. Kriegsbedingt wurde sie in ein Gebäude im Landschaftspark Schönbusch gebracht, wo sie kurz darauf verschwand. Schreiber bezeichnet es als "echten Glücksfall", dass die Marmorbüste nun wieder ihren Weg nach Aschaffenburg gefunden hat.
Gold-Medaillen bei Schwimm- und Faustball-WM
Über Gold-Medaillen können sich im Juli eine unterfränkische Schwimmerin und ein unterfränkischer Faustballer freuen. Die Würzburgerin Leonie Beck schafft es bei der Schwimm-WM im japanischen Fukuoka sogar zweimal auf Platz eins: Nach der Distanz über zehn Kilometer gewinnt die 26-Jährige auch das Rennen über fünf Kilometer. Und: Fabian Sagstetter aus Schweinfurt verteidigt als Kapitän mit seiner Nationalmannschaft den WM-Titel beim Faustball-Turnier in Mannheim bereits zum vierten Mal in Folge.
August
DJ aus Unterfranken liefert Sommerhit des Jahres
Der Sommerhit des Jahres steht fest: "Mädchen auf dem Pferd" von Luca-Dante Spadafora und Niklas Dee. Die Überraschung für das Produzenten-Duo ist groß. Dass der Techno-Remix eines "Bibi und Tina"-Filmsongs zum Sommerhit gekürt wird, damit haben die beiden nicht gerechnet. DJ Spadafora ist im Alzenauer Stadtteil Hörstein im Landkreis Aschaffenburg aufgewachsen. Der 24-Jährige hatte den Remix einer guten Freundin zum Geburtstag geschenkt. "Mädchen auf dem Pferd" war in diesem Jahr 29 Wochen lang in den deutschen Charts, eine Woche sogar auf Platz eins.
Ehre für Basketball-Star Dirk Nowitzki
Es ist der Ritterschlag für eine Sport-Ikone: Der Würzburger Dirk Nowitzki wird im August als erster Deutscher in die "NBA Hall of Fame" aufgenommen. Sein Name hängt dort neben denen von Legenden wie Michael Jordan. Mit den Mavericks wurde das "German Wunderkind" 2011 NBA-Champion und wertvollster Spieler der Finals. 14 Mal wurde Nowitzki zum Allstar gewählt. 2019 beendete er seine aktive Karriere.
Demos in Aschaffenburg
Am 20. August demonstrieren Hunderte in Aschaffenburg gegen die Politik der Grünen. Darunter sind etwa Impfgegner, Querdenker – und Vertreter der NPD-Nachfolgepartei "Die Heimat". Es ist nur eine von vielen Demonstrationen in diesem Jahr: Aschaffenburg ist seit der Corona-Pandemie für die Querdenker-Szene zu einem beliebten Ort für Demos geworden, zu denen auch vorbestrafte Rechtsradikale anreisen. Die Stadt will sich dagegen wehren. Sie tritt dem Bündnis "Aschaffenburg ist bunt" bei. Im Stadtrat wird über Möglichkeiten diskutiert, die Demos zu verbieten. Doch die Stadt kann nur Auflagen erlassen.
September
Todesschuss in Lohr am Main
Vermutlich kein anderer Fall hat die Region in diesem Jahr so erschüttert wie dieser: Ein 14-Jähriger soll einen gleichaltrigen Mitschüler auf einem Schulgelände in Lohr am Main im Landkreis Main-Spessart erschossen haben. Die Polizei nimmt den mutmaßlichen Täter fest – doch es bleiben viele Fragen. Der gleichaltrige Mitschüler äußert sich lediglich zur Tatwaffe. Die Polizei findet sie in der Wohnung des Verdächtigen. Sie stammt von einem 66 Jahre alten Nachbarn, der inzwischen verstorben ist und nichts mehr zur Aufklärung des Falls beitragen kann. Der verdächtige Jugendliche ist 14 Jahre alt und damit strafmündig. Die Betroffenheit in Lohr am Main ist groß. An einer Trauerfeier nehmen 500 Menschen teil. Kirchliche Seelsorger und Psychologen sind an den Tagen nach der Tat am Schulzentrum präsent und führen Gespräche mit Kindern und Jugendlichen.
Tragische Ereignisse in Würzburg
Im Ringpark in Würzburg stürzt eine 20 Meter hohe Buche plötzlich um – und trifft zwei Frauen. Eine Frau stirbt kurze Zeit später, eine andere wird leicht verletzt. Die Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf, stellt sie später aber wieder ein. Die Begründung: Ein Gutachten habe gezeigt, dass das Umstürzen des Baums nicht vorherzusehen und ein tragischer Einzelfall gewesen sei.
Vor einer Diskothek in der Würzburger Innenstadt kommt es zu einem Messerangriff. Ein 28-Jähriger wird getötet, zwei weitere Personen schwer verletzt. Die Polizei nimmt einen Tatverdächtigen fest, er ist 22 Jahre alt. Auslöser war laut Polizei wohl ein Streit. Gut zwei Jahre zuvor hatte ein Messerangriff in Würzburg deutschlandweit für Entsetzen gesorgt. Ein Mann hatte drei Menschen mit einem Messer getötet – und mehrere Personen zum Teil schwer verletzt.
Razzien in Würzburg und Hausen
Im September finden gleich zwei Razzien in Unterfranken statt. Eine davon in Würzburg, bei der Burschenschaft "Teutonia Prag". Der AfD-Politiker Daniel Halemba ist Mitglied der Burschenschaft. Anlass für die Razzia sind laut Polizei Hinweise auf die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung. Die Polizei stellt Beweismittel sicher. Darunter etwa ein Gästebuch, in dem ein "Sieg Heil"-Eintrag mit dem Namenszug Halembas unterzeichnet worden sei. Außerdem: der Ausdruck eines SS-Befehls von Reichsführer Heinrich Himmler aus dem Jahr 1939.
Zwei Wochen später dann die Razzia im beschaulichen Hausen in der Rhön: Nachdem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die rechtsextremistische Gruppe "Die Artgemeinschaft" verboten hat, durchsucht die Polizei Anwesen in ganz Deutschland. In dem Haus in der Rhön stellt die Polizei unter anderem Computer, Handys, extremistische Schriften und NS-Devotionalien sicher. Dort soll die Vorsitzende der "Artgemeinschaft" wohnen, zusammen mit ihrem Mann und ihren sechs Kindern.
Unterfränkin wird Deutsche Weinkönigin
Es ist die Krönung eines ebenso souveränen wie sympathischen Auftritts: Die Unterfränkin Eva Brockmann ist die 75. Deutsche Weinkönigin. Die frühere Fränkische Weinkönigin holt die Krone damit erstmals nach 15 Jahren wieder nach Franken. "Ich bin so euphorisch, so glücklich", freut sich die 24-Jährige aus Haibach im Landkreis Aschaffenburg direkt nach der Ergebnisverkündung. Sie ist nun für ein Jahr die höchste Repräsentantin des deutschen Weins. Nach der Wahl gibt es einen großen Empfang für sie in ihrem Heimatort.
Streit ums Trinkwasser
In Helmstadt bei Würzburg genehmigt das Bergamt Nordbayern im September eine umstrittene Bauschutt-Deponie, allerdings unter Auflagen. Die Deponie liegt im geplanten Wasserschutzgebiet der Zeller Quellen, einer unverzichtbaren Trinkwasserquelle, vor allem für die Stadt Würzburg. Gegen die Entscheidung reicht unter anderem die Stadt Würzburg Klage ein. Auch der Bund Naturschutz sieht in der Deponie ein "Restrisiko" für das Trinkwasser. Das Wasserschutzgebiet der Zeller Quellen soll von acht auf 66 Quadratkilometer erweitert werden. Sowohl die Bauschutt-Deponie als auch ein geplantes Gips-Bergwerk der Firma Knauf liegen nach der Erweiterung im Wasserschutzgebiet. Die Deponie ist zwar genehmigt, muss aber strenge Vorgaben einhalten. Ob sich der Gips-Abbau mit dem Wasserschutz vereinen lässt, darüber muss das Bergamt Nordbayern noch entscheiden.
Valeo: 310 Menschen verlieren ihre Jobs
Gerüchte gab es schon länger, Ende September ist es Gewissheit: Der Automobilzulieferer Valeo in Bad Neustadt im Landkreis Rhön-Grabfeld will einen Teil seines Werks im Juli 2024 schließen. Die Fertigung von Elektromotoren soll nach Polen verlagert werden. 310 Menschen sollen ihre Jobs verlieren. Etwa 200 Arbeitsplätze in der Forschung und Entwicklung sollen erhalten bleiben. Für Horst Ott, den Bezirksleiter der IG Metall Bayern, ist das Vorhaben ein "herber Rückschlag für die Transformation der bayerischen Auto-Industrie" und ein schwerer Schlag für die Industrie im nördlichen Unterfranken.
Klimaschutz im Kloster
Mitten in der Würzburger Altstadt wird das Dach eines Klosters neu gedeckt. Das Besondere daran ist, dass es 20.000 rote Solarziegel sind, die montiert werden. Es handelt sich um Bayerns erste Photovoltaik-Anlage auf einem Großdenkmal. Laut dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege ist es ein Projekt mit Vorbildfunktion. Bis Ende des Jahres 2023 sollen weite Teile der Klosteranlage der Erlöserschwestern durch erneuerbare Energien versorgt werden.
Oktober
Erschwerte Zuckerrübenernte
Wie in jedem Jahr beginnt im Herbst die Zuckerrübenernte in Unterfranken. Doch dieses Mal macht den Landwirtinnen und Landwirten ein Insekt zu schaffen: die Schilf-Glasflügelzikade, die Bakterien an die Zuckerrüben überträgt. Seit einigen Jahren breitet sie sich hierzulande aus – eine Folge des Klimawandels. Durch die sogenannte Stolbur-Krankheit lassen sich die Rüben gummiartig verbiegen. Wenn sie zu lange gelagert werden, drohen sie zu verfaulen. Betroffen ist vor allem das südliche Anbaugebiet von Kitzingen bis Rothenburg ob der Tauber in Mittelfranken.
Furzender Fisch ausgesetzt
Er gilt in Unterfranken als verschollen: der Schlammpeitzger, auch Furzfisch genannt. Das soll sich jedoch ändern: Im Oktober setzt der Fischereifachbeauftragte des Bezirks Unterfranken Michael Kolahsa mit seinem Team gezüchtete Tiere in verschiedene Gewässer in Mainfranken ein. Die Hoffnung ist, dass sich eine Population entwickelt. Der Schlammpeitzger lebt in Tümpeln, Altwässern und Auen. Er besteht im Klimawandel und kann Gewitter vorhersagen. Seinen Spitznamen Furzfisch hat er seiner Darmatmung zu verdanken: An der Wasseroberfläche schnappt der Fisch Luft, filtert den Sauerstoff heraus, der Rest entweicht als Furz.
Missbrauchsfälle im Kloster
Nach 25 Jahren bricht die "Christusträger Bruderschaft" im Kloster Triefenstein im Landkreis Main-Spessart das Schweigen: Sie veröffentlicht ein Missbrauchsgutachten, das sie zuvor selbst in Auftrag gegeben hat. In dem Bericht sind Fälle von sexuellem und geistlichem Missbrauch beschrieben. Innerhalb der Gemeinschaft war das mehr als 25 Jahre bekannt. Die Staatsanwaltschaft prüft daraufhin, ob sie Ermittlungen einleitet – entscheidet sich jedoch dagegen. Die Fälle seien bereits "justiziell behandelt" worden oder verjährt, so die Begründung.
Streit um Abschuss von Wölfen
In der Rhön machen Wölfe im Oktober mutmaßlich Jagd auf Schafe und Ziegen. Hunderte Tiere sind für einige Stunden entlaufen. Wie viele Tiere gerissen wurden, ist zunächst unklar. Weidetierhalter beantragen daraufhin, dass die Wölfe abgeschossen werden dürfen – mit Erfolg. Die Regierung von Unterfranken genehmigt den Abschuss zweier "schadenstiftender" Wölfe in der Rhön. Doch zwei Naturschutzverbände klagen im Eilverfahren gegen diese Entscheidung. Das Verwaltungsgericht stoppt die Abschussgenehmigung.
Landtagswahl in Bayern
Am 8. Oktober ist Landtagswahl in Bayern. In Unterfranken holt die CSU alle Direktmandate. Bei der Wahl 2018 ging das Direktmandat in Würzburg an die Grünen. Insgesamt sind 22 unterfränkische Abgeordnete im Bayerischen Landtag vertreten. Zehn Sitze gehen an die CSU, die Grünen bekommen drei Mandate, ebenso die Freien Wähler in Unterfranken. Die AfD bekommt vier Sitze, die SPD zwei.
Wenige Wochen nach der Wahl werden die Ministerinnen und Minister im neuen Bayerischen Landtag vereidigt. In Unterfranken sind es gleich zwei Politikerinnen, die ein neues Amt bekommen: Judith Gerlach (CSU) aus dem Landkreis Aschaffenburg, die bisher Digitalministerin war, übernimmt das Gesundheitsressort. Und auch an der Spitze des Kultusministeriums gibt es einen Wechsel: Anna Stolz aus Arnstein im Landkreis Main-Spessart löst Michael Piazolo ab (beide Freie Wähler). Zuvor war Stolz Staatssekretärin im Kultusministerium.
Haftbefehl gegen Daniel Halemba
In den Landtag gewählt wird auch Daniel Halemba von der AfD, der im Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld angetreten ist. Doch schon vor der konstituierenden Sitzung des Bayerischen Landtags sorgt der 22-Jährige bundesweit für Schlagzeilen: Die Polizei sucht ihn per Haftbefehl und nimmt ihn schließlich fest. Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt gegen Halemba, unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Den Haftbefehl setzt der Ermittlungsrichter zwar außer Vollzug. Halemba muss sich aber an einige Auflagen halten. Er darf zum Beispiel keinen Kontakt zu seiner Burschenschaft haben. Bei der zweiten Sitzung des Bayerischen Landtags sitzt der jüngste Abgeordnete dann zum ersten Mal im Plenum.
November
BR-Recherchen zu umstrittener Würzburger Burschenschaft
Die Ermittlungen gegen Daniel Halemba laufen weiter. Er ist Mitglied in der Würzburger Burschenschaft "Teutonia Prag", bei der es im September eine Razzia gab. Exklusive Recherchen des Bayerischen Rundfunks ermöglichen im November Einblicke in die Burschenschaft. BR24 berichtet etwa über Aufkleber aus dem Anwesen, die eine rechtsextreme Gesinnung der Mitglieder nahelegen. Außerdem berichtet die Redaktion über ein Video, das Hitlergrüße auf dem Grundstück der Burschenschaft zeigen soll.
Wenige Wochen nach den Recherchen beginnt der bayerische Verfassungsschutz, die Burschenschaft "Teutonia Prag" zu beobachten. Laut dem Verfassungsschutz würden hinreichend gewichtige Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass "von den Aktivitäten der Burschenschaft Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung ausgehen".
Flugblatt-Affäre: Ortsverband zieht Konsequenzen
Die Landtagswahl liegt schon einen Monat zurück. Und trotzdem zeigen der Wahlkampf und vor allem die Flugblatt-Affäre um Hubert Aiwanger (Freie Wähler) Mitte November noch Folgen: Der Ortsverband der Freien Wähler Schöllkrippen im Kahlgrund zieht Konsequenzen und benennt sich um. "Wir verstehen uns als demokratisch, pluralistisch und weltoffen und wir grenzen uns dabei strikt von jedem Extremismus, aber auch von jedem populistischen politischen Auftreten ab", so die Begründung. In Zukunft heißt der Verein aus dem Landkreis Aschaffenburg "Unabhängige Bürger".
Biosphärenregion Spessart?
Der Spessart hat grundsätzlich das Potenzial, zur UNESCO-Biosphärenregion zu werden. Das ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die im November vorgestellt wird. Doch noch fehlen ein Alleinstellungsmerkmal und eine Kernzone. Und es ist noch unklar, ob die Gemeinden die Biosphärenregion überhaupt wollen. Denn das Thema polarisiert: Manche sehen in dem Titel eine Chance für die Region, andere fürchten Einschränkungen in der Forstwirtschaft. Wie stark die Meinungen auseinandergehen, zeigt auch die Sendung "jetzt red i" im BR Fernsehen, bei der Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Richard Mergner, der Vorsitzende des BUND Naturschutz in Bayern, eine hitzige Debatte führen.
Missbrauch in früherem Kinderheim
Mit Schlägen und sexuellem Missbrauch mussten Kinder in der Wickenmayer-Kinderpflege in Würzburg täglich rechnen. Die Stadt Würzburg bekennt sich jetzt mitverantwortlich und zahlt den Opfern Entschädigung. Würzburg ist damit nach München erst die zweite Kommune bundesweit, die einen solchen Beschluss gefasst hat. "Die Taten sind zwar strafrechtlich nicht mehr relevant. Wir stellen uns aber freiwillig dieser Verantwortung", heißt es von der Stadt. Der Beschluss im Stadtrat wurde einstimmig gefasst.
Situation der Geflüchteten ist "dramatisch"
Immer mehr geflüchtete Menschen kommen nach Unterfranken – und brauchen ein Dach über dem Kopf. Die Lage ist "dramatisch", heißt es im November von vielen Kommunen in Unterfranken. Erste Städte und Gemeinden funktionieren Sporthallen zu Notunterkünften um, zum Beispiel die Main-Spessart-Halle in Marktheidenfeld. Kritik kommt etwa von den Schulen, die die Halle gerne nutzen würden.
Würzburger Festung: Kernburg geschlossen
Für mindestens neun Jahre bleibt die Kernburg der Festung Marienberg für Besucherinnen und Besucher geschlossen: Bauzäune versperren ab Mitte November den Weg in den Innenhof der Kernburg und damit etwa auch den Zugang zum Fürstengarten. Der Grund dafür: Die Festung Marienberg wird saniert. Es ist ein Mammutprojekt, das 300 Millionen Euro kosten soll. Nach dem Umbau zieht das Museum für Franken in die Kernburg um. Wenn alles nach Plan läuft, soll das Museum dann 2032 in ganz neuen Ausstellungsräumen wieder eröffnet werden.
Asiatische Hornisse: Letztes Nest entfernt?
In Obernburg im Landkreis Miltenberg entfernt ein Experte im November das womöglich vorerst letzte Nest der Asiatischen Hornisse in Bayern. Wenn Untersuchungen das bestätigen, wäre es ein Schritt, um die Ausbreitung der invasiven Art einzudämmen. Das ist die große Hoffnung vom Landesverband Bayerischer Imker. Denn: Die Asiatische Hornisse ernährt sich vor allem von Honigbienen und ist in der Lage, ganze Bienenvölker auszurotten. Ganz verhindern lässt sich die Ausbreitung der invasiven Insekten allerdings nicht mehr.
Dezember
Halemba tritt von Parteiämtern zurück
Der AfD-Bundesvorstand fordert die bayerische Parteispitze im Dezember dazu auf, Daniel Halemba aus der Partei auszuschließen und ihm mit sofortiger Wirkung alle Mitgliedsrechte zu entziehen – wegen "Verstöße[n] gegen die Ordnung" der Partei. Wenige Tage später trifft der AfD-Landtagsabgeordnete die Entscheidung, von seinen Parteiämter mit sofortiger Wirkung zurückzutreten. Er wolle Schaden von der Partei abwenden, teilt er dem BR mit. Sein Landtagsmandat will er aber weiter ausüben.
Größter See in Unterfranken läuft wieder voll
Zwei Jahre lang war "Ebbe" im Ellertshäuser See, dem größten See in Unterfranken. Wegen Reparaturarbeiten war das komplette Wasser abgelassen. Jetzt läuft der See wieder voll. Bis der Stausee bei Stadtlauringen im Landkreis Schweinfurt wieder seinen Normalpegel erreicht hat, wird es etwa ein Jahr dauern. Fische und Muscheln kommen schon früher wieder zurück in den See.
Mainfranken Theater Würzburg eröffnet teilweise
Über 100 Millionen statt 70 Millionen Euro: Deutlich teurer als geplant und mit drei Jahren Verspätung eröffnet Anfang Dezember das Mainfranken Theater in Würzburg seinen Neubau. Vorstellungen im "Kleinen Haus" sind wieder möglich. Abgeschlossen ist die Sanierung des Theaters aber noch nicht. Während der Eröffnung des Neubaus ist im Bestandsbau aus den 1960ern noch Großbaustelle. Die Sanierung wird noch einige Jahre dauern. Wie lang, dazu will das Mainfranken Theater keine Prognose geben.
Ein Unterfranke am südlichsten Arbeitsplatz der Welt
Überall Schnee und Eis, Temperaturen von bis zu minus 50 Grad im Winter und stockdunkel den ganzen Tag: Die Polar-Forschungsstation Neumayer III ist wohl einer der extremsten Arbeitsplätze der Welt – und der südlichste. Mitte Dezember bricht Johannes Schötz aus Oberschwarzach im Landkreis Kitzingen genau dort hin auf. In der Forschungsstation mitten in der Antarktis verbringt der Elektrotechniker 14 Monate – über 13.000 Kilometer von seiner Heimat entfernt. Er ist er Teil der Besatzung, die dort "überwintert".
Cold Case: Mordprozess nach über 30 Jahren
Kurz vor Weihnachten gibt es eine überraschende Wendung im Cold Case Wiesenfeld: Mehr als 30 Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines 13-jährigen Mädchens in Wiesenfeld im Landkreis Main-Spessart wird es einen Prozess wegen Mordes geben. Das hat das Oberlandesgericht (OLG) Bamberg bekannt gegeben. Eineinhalb Jahre hat sich das Gericht Zeit gelassen, um den Fall zu bewerten. Das Landgericht Würzburg hatte eine Mordanklage zuvor abgelehnt, muss den Fall aber nach der Entscheidung des OLG verhandeln. Ein konkreter Prozesstermin steht noch nicht fest.
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