Die "Säntis" liegt in 210 Meter Tiefe auf dem Grund des Bodensees.
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Die "Säntis" liegt in 210 Meter Tiefe auf dem Grund des Bodensees.

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Säntis-Bergung aus dem Bodensee soll doch weitergehen

Die Geschichte ist doch noch nicht zu Ende: Nach dem gescheiterten Versuch, die "Säntis" vom Grund des Bodensees zu heben, soll es nun doch weitergehen. Wie der Schiffsbergeverein mitteilt, wird die Bergung des Dampfschiffes fortgesetzt.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Bergung des historischen Dampfschiffs "Säntis" vom Grund des Bodensees soll nun doch fortgesetzt werden. Das teilte der Schiffsbergeverein am Samstag in Romanshorn in der Schweiz mit. Dazu habe man sich aufgrund der überwältigenden Resonanz aus der Bevölkerung entschieden. 

Der erste Anlauf war Mitte April wegen technischer Probleme gescheitert. Ende Mai misslang auch der zweite Anlauf, das Dampfschiff aus 210 Metern in Richtung Oberfläche zu ziehen, da die Bremsen der Seilwinde, die die Bergungsplattform zum Schiff auf dem Grund des Bodensees hätte hinunterlassen sollen, nicht hielten. Vereinspräsident Silvan Paganini sprach vom Ende des Projekts.

Der Verein teilte damals mit, dass man nach mehreren technischen Rückschlägen schweren Herzens und nach reiflicher Überlegung beschlossen habe, die Bergung einzustellen. Man habe stets betont, nur so lange weitermachen zu wollen, wie Risiken und Kosten kalkulierbar und im Verhältnis zur Konservierung dieses "großartigen Schiffes" stünden. "In den kommenden Jahren werden möglicherweise weitere Bemühungen unternommen, das Wrack zu bergen und seine Geheimnisse zu enthüllen", hieß es damals. 

Verein: Geld und professionelle Unterstützung unerlässlich

Nun folgt die Kehrtwende. Nach Angaben des Vereins müssen die Arbeiten aber fast von vorn beginnen, da die Bergungsplattform beim letzten Versuch zerstört wurde. Aus den bisherigen Versuchen habe man aber zwei Lektionen gelernt: Ein solch komplexes Projekt könne nicht nur mit Freiwilligen durchgeführt werden. Professionelle Unterstützung sei unerlässlich. Außerdem brauche es genügend Geld, um das richtige Material zu beschaffen und einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Dieses soll gesammelt werden. "Der Verein ist zuversichtlich, dass wir mit diesen Anpassungen und der anhaltenden Unterstützung der Öffentlichkeit das Dampfschiff Säntis erfolgreich bergen können." 

Mehr als 250.000 Euro gesammelt

Das nicht mehr fahrtaugliche Dampfschiff war im Mai 1933 in der Seemitte zwischen Romanshorn auf Schweizer und Langenargen auf deutscher Seite versenkt worden. Eine Verschrottung wurde damals als zu teuer verworfen. Das 48 Meter lange Schiff war seit 1892 auf dem Bodensee unterwegs gewesen, es konnte 400 Passagiere befördern.

Der Schiffsbergeverein wurde im Jahr 2023 gegründet. Für die Bergung des Dampfschiffs waren mehr als 250.000 Euro gesammelt worden. 

Mit Informationen von dpa

Im Video: Aus der "Säntis"-Bergung (29.05.24)

Die Bergestelle im Bodensee, an der die "Säntis" gehoben werden sollte.
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Die Bergungsarbeiten sind gescheitert. Die "Säntis" bleibt zumindest vorerst am Grund des Bodensees.

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