Schafe im Würzburger Kloster der Erlöserschwestern
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Schafe im Würzburger Kloster der Erlöserschwestern

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Schafe im Innenstadt-Kloster: nachhaltige Rasenmäher

Schafe im Innenstadt-Kloster: nachhaltige Rasenmäher

Die Würzburger Erlöserschwestern setzen in ihrem Kloster auf mehr Nachhaltigkeit: Statt Parkplätzen wurde im Innenhof eine große Blühwiese angelegt, auf der jetzt Schafe weiden. Die Tiere helfen den Nonnen aber nicht nur bei der Gartenpflege.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Die achtjährige Auri ist ganz begeistert, dass es beim Würzburg-Stadtbummel mit ihrer Oma jetzt auch immer einen Stopp bei den Schafen im Klostergarten der Erlöserschwestern geben kann. Das Kloster liegt nur einen Sprung von der Fußgängerzone entfernt. Es ist in den letzten Monaten zu einer Oase der Nachhaltigkeit geworden: Statt Parkplätzen wurde eine große Blühwiese angelegt, auf der jetzt vier Schafe weiden. Und nicht nur die Oma und ihre Enkelin wollen die neuen Gartenpfleger der Erlöserschwestern kennenlernen.

Schafe als Attraktion

Anderen Besuchern geht es ebenso. Ihre neugierigen Blicke schweifen durch den Klosterinnenhof. Ein Kleinkind wedelt mit einer Karotte. Füttern ist erlaubt. Damit locken die Vierbeiner Jung und Alt auf das Areal der katholischen Gemeinschaft. "Alle wollen die Schafe sehen", lacht Generaloberin Schwester Monika Edinger und meint damit Besucher ebenso wie Bewohner des Ordenshauses.

Die Menschen treffen im Klostergarten jetzt regelmäßig aufeinander: "Es ist etwas, was Freude bereitet und wenn die Menschen gerne kommen und gedanklich etwas mitnehmen, dann haben wir schon wieder einen Schritt getan." Damit verhelfen die wolligen Vierbeiner der katholischen Kirche zu einem positiven Image, ein praktischer Nebeneffekt. In erster Linie erfüllen sie aber eine andere wichtige Funktion.

Blühwiese statt Rasen, das schmeckt den Schafen

Die Tiere stammen aus Versbach und wurden Ende Juni eigens zur Gartenpflege ins Kloster gebracht. Das Schäfer-Ehepaar Keller betreut und treibt sie zusammen mit ihrem Hütehund von einer Grünfläche zur Nächsten. An manchen Stellen ist die Blühwiese noch hüfthoch, an anderen bereits rappelkurz gefressen. Schäferin Kathrin Keller ist zufrieden mit ihren Tieren. Sie scheinen sich im Kloster sehr wohl zu fühlen.

Am Anfang sei es eine Umstellung für ihre Schafe gewesen wegen der Geräusche, der Kirchenglocken und weil immer was los sei, erzählt sie. Aber sie hätten sich hervorragend akklimatisiert und natürlich liebten sie das frische, abwechslungsreiche Grün, verrät die Schäferin mit einem Schmunzeln. Bis etwa Ende Juli sollen die Schafe ihren Job in Würzburg beendet haben. Dann kommen sie zurück auf ihre Weide in Versbach.

Erlöserschwestern, Vorreiterinnen in Sachen Nachhaltigkeit

Das Kloster der Erlöserschwestern will seinen Beitrag zur Klimafreundlichkeit leisten. Erst vor gut einem Jahr wurde der Klosterhof begrünt. "Nicht wiederzukennen", freut sich Schwester Monika Edinger. "Ursprünglich war hier ein Parkplatz", erzählt sie, "all das war voll mit Autos, ein Fuhrpark. Wir wollten eine grüne Oase schaffen in der Innenstadt. Die Innenstadt in Würzburg überhitzt, wir brauchen mehr Grün."

Mit der Beweidung wollen die Erlöserschwestern den Weg der Nachhaltigkeit konsequent weiter verfolgen. Zuvor wurden bereits 20.000 Solarziegel auf den Dächern des Klosters montiert. Es ist Bayerns erste Photovoltaik-Anlage auf einem Großdenkmal. Doch die Erlöserschwestern haben noch größere Visionen: Bis 2037 sollen alle Einrichtungen der Kongregation weltweit klimaneutral werden.

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Auch die Bewohnerinnen des Klosters genießen den Blick auf die im Innenhof weidenden Schafe.

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