Eine Person mit blauem Handschuh hält einen positiven Corona Schnelltest.
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Corona in Bayern - So ist die aktuelle Lage

Corona in Bayern - So ist die aktuelle Lage

Das Abwassermonitoring des Robert-Koch-Instituts zeigt eine Zunahme von Corona-Infektionen in den vergangenen vier Wochen. Aber wie steht es tatsächlich um die Corona-Fallzahlen? Wie verhält man sich am besten? BR24live hat mit Experten gesprochen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Zahl der Corona-Fälle bundesweit steigt. Das jedenfalls ergibt das sogenannte Abwassermonitoring des Robert-Koch-Instituts. Dieser Wert sei in den vergangenen vier Wochen gestiegen (externer Link), so das Institut. Das Abwasser gibt als aufschlussreicher Datenlieferant einen Hinweis auf das aktuelle Infektionsgeschehen. Winzige Spuren von Viren und Keimen lassen sich darin feststellen.

Viele User in der Community fragen sich: Gibt es momentan tatsächlich mehr Corona-Fälle? Was tue ich am besten, sobald ich Symptome bemerke? BR24live im Gespräch mit der Virologin Ulrike Protzer von der TU München und Infektiologen Christoph Spinner vom Klinikum Rechts d. Isar in München (Video oben).

An den Kliniken sähe man noch keine Zunahme von Atemwegsinfektionen, sagt Christoph Spinner, Infektiologe vom Klinikum Rechts der Isar in München im Gespräch mit BR24live-Moderatorin Christina Metallinos. Spinner betont aber, dass mit aktuell 5,1 Millionen Menschen mit Atemwegserkrankungen die Inzidenz für die Sommermonate ungewöhnlich hoch sei.

Gründe für Erkältungswelle: EM und Regen

Woran liegt das? "Sicherlich spielen Großveranstaltungen wie die Fußballeuropameisterschaft eine Rolle. Das heißt, viele Menschen sind jetzt zum Public Viewing gemeinsam auf engem Raum. Das bietet Infektions-Erregern die Möglichkeit, sich auszubreiten", sagt Spinner. Dazu käme, dass es in den letzten Tagen und Wochen vermehrt regnerisch war. Das könnten Faktoren sein, die das Auftreten von Atemwegsinfektionen begünstigen. Sicher beweisen ließe sich das zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht, so Spinner.

Im Krankheitsfall idealerweise zu Hause bleiben

Ob es sich um Corona oder eine andere Atemwegsinfektion handle, sei an den Symptomen nicht unterscheidbar. Weiterhin gilt: Im Krankheitsfall idealerweise zu Hause bleiben und sich auskurieren, damit die Viren nicht an andere übertragen werden können. Corona-Schnelltests seien weiterhin ein gutes Mittel, um die Infektion festzustellen. "Werden sie außerhalb des Haltbarkeitsdatum eingesetzt, kann die Zuverlässigkeit eingeschränkt sein. Im Allgemeinen gilt allerdings, dass die Tests vom Grundsatz verwendbar sind", so Spinner.

Neue Omikron-Varianten KP.2 und KP.3

In München trifft sich derzeit der Forschungsverbund "For-Covid" (externer Link). Dort sprechen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darüber, wie man Corona-Erkrankungen in Zukunft noch besser behandeln und eindämmen kann. Vor Ort ist Ulrike Protzer, Virologin der TU München. Sie beschreibt, dass derzeit wieder einen Wechsel bei der Virusvariante stattfindet. "Es ist immer noch die Omikron-Gruppe, die wir schon relativ lange haben, die sich durch eine sehr hohe Qualität auszeichnet. Aber in dieser Gruppe bilden sich immer wieder neue Varianten heraus. Bisher hatten wir JN.1, und jetzt wechselt es auf KP.2 oder KP.3. Wir müssen sehen, was sich durchsetzt", so Protzer.

Neue Varianten nicht gefährlicher

Die Varianten seien nicht gefährlicher als die bisherigen. "Das wäre auch untypisch für ein Virus, wenn es gefährlicher werden würde. Weil gefährlicher heißt, man wird schwerer krank, man liegt daheim im Bett, und wenn man daheim im Bett liegt, dann breitet sich ein Virus nicht so gut aus, weil man nicht so viel Kontakt mit anderen hat", sagt die Virologin.

Aktualisierter Impfstoff kommt im Herbst

Für bestimmte Bevölkerungsgruppen rät Protzer zur Corona-Auffrischungsimpfung: "Alle ab 60 oder Menschen, die Grunderkrankung haben, sollten einmal im Jahr eine Auffrischungsimpfung machen mit dem dann aktualisierten Impfstoff. Den bekommen wir jetzt auch wieder im Herbst." Dadurch habe man eine sehr gute Immunität, die einen vielleicht nicht vor jeder Infektion, aber vor schwerer Erkrankung schütze.

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