Schauspieler Andreas Hoppe zusammen mit Naturpark-Ranger Ronnie Ledermüller.
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Viele dürften Andreas Hoppe (links) vor allem aus dem Ludwigshafener "Tatort" kennen, wo er neben Ulrike Folkerts als Kommissar auftritt.

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Schauspieler und Experte Hoppe: Wenn der Wolf nicht mehr da ist

Im Fernsehen jagte er Verbrecher, in seiner Freizeit verfolgt er die Spur des Wolfs: Theaterspieler Andreas Hoppe hat seinen letzten Auftritt in Wunsiedel mit einem Besuch im Wald verbunden. Der Wolfsbotschafter plädiert für den Schutz der Raubtiere.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Viele Fernsehzuschauer dürften Andreas Hoppe vor allem aus dem Ludwigshafener Tatort kennen, wo er neben Ulrike Folkerts als Kommissar Mario Kopper viele Fälle löste. Auch auf der Theaterbühne ist Hoppe seit fast 40 Jahren regelmäßig zu sehen. In diesem Sommer spielte er erstmals auf der Felsenbühne der Luisenburg in Wunsiedel.

Andreas Hoppe: Einer von 300 NABU-Wolfsbotschaftern

An spielfreien Tagen nutzt der 64-Jährige mit seinem Hund Bruno die Zeit für seine zweite Leidenschaft: Seit Jahren engagiert sich Hoppe für den Artenschutz, hat bereits mehrere Bücher über Wölfe geschrieben und ist einer von rund 300 Wolfsbotschaftern des Naturschutzbunds NABU, die ehrenamtlich Aufklärungsarbeit betreiben. Hoppe hat die Tiere unter anderem in Kanada und Rumänien beobachtet. Bei Hoppes jüngstem Besuch in Wunsiedel hat er sich im Fichtelgebirge auf die Suche nach den Tieren gemacht.

Zusammen mit Naturpark-Ranger Ronnie Ledermüller wollte Hoppe an jenem Tag Wildkameras kontrollieren. Denn seit einigen Jahren tauchen im Fichtelgebirge immer wieder vereinzelt Wölfe auf. Ledermüller hatte darauf gehofft, dass die Kameras die scheuen Raubtiere erwischt haben. Und tatsächlich: An dem Standort, an dem 2011 der erste Wolfsnachweis im Fichtelgebirge registriert worden war, hatte die Kamera neben Luchsen gleich mehrere Wölfe eingefangen.

"Wenn der Wolf nicht mehr da ist …"

Für Hoppe, der als Wolfsbotschafter immer wieder öffentliche Vorträge über die Rudeltiere hält, ist das ein ganz besonderer Moment. "Es ist so, dass der Wolf wie ein Stellvertreter für alle anderen Sachen ist", erklärt der Schauspieler. "Weil wenn der Wolf nicht mehr da ist, weil man den wieder ausgerottet hat, dann sind’s danach die Biber, dann sind’s die Fischotter und dann sind’s die Greifvögel, weil sie die Jäger stören." Das könne so nicht weitergehen, findet Hoppe. Die Geschenke der Schöpfung müssten wertgeschätzt werden und man müsse mit ihnen zusammenleben, so Hoppe.

Bayerische Wolfsverordnung könnte gekippt werden

Von der Ausrottung des Wolfs ist in der politischen Diskussion zwar keine Rede. Die Verantwortlichen beschäftigt aber die im Mai vergangenen Jahres in Kraft getretene bayerische Wolfsverordnung. Die steht jetzt nämlich vor dem Aus. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat vor wenigen Tagen angedeutet, die bayerische Wolfsverordnung zu kippen. Die Begründung: formale Fehler. Das Urteil steht aber noch aus. Der Bund Naturschutz hatte gegen die Staatsregierung geklagt.

Wunsiedel: Bislang eine Wolf-Sichtung in diesem Jahr

Unabhängig vom Ausgang vor Gericht will Schauspieler Hoppe irgendwann einmal wieder ins Fichtelgebirge kommen und beobachten, ob sich hier die Wölfe ansiedeln. "Ich freue mich auf die Zeit, in der wir nicht mehr so viel mit Proben beschäftigt sind. Und in der ich mich zwischendurch auch an einem freien Tag mit meinem Hund auf den Weg machen und hier ein bisschen was entdecken kann." Vielleicht gelingt ihm dann der nächste Fotobeweis. Stand jetzt ist seit Jahresbeginn im Landkreis Wunsiedel nämlich erst einmal ein Wolf vor die Kamera gelaufen.

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