Die Aussichtsplatform oben auf dem Felsenlabyrinth Luisenburg.
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Das Felsenlabyrinth Luisenburg in Wunsiedel soll ein "Nationales Naturmonument" werden.

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Felsenlabyrinth Luisenburg soll Nationales Naturmonument werden

Das Felsenlabyrinth Luisenburg in Wunsiedel wird bald ein besonderes Prädikat erhalten: Es soll Bayerns zweites Nationales Naturmonument werden. Bundesweit gibt es bislang nur acht dieser speziellen Schutzgebiete.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Wer einmal hindurchgelaufen ist, der weiß: Von einem Labyrinth ist hier nicht umsonst die Rede. Schmale, verwinkelte Pfade führen durch ein Meer aus gigantischen Granitblöcken, oft müssen sich Besucherinnen und Besucher regelrecht dazwischen hindurchschlängeln. Mal geht es ein paar Stufen rauf, dann wieder tief hinunter in eine Schlucht. Und manchmal steht man auch ganz oben auf einem der 300 Millionen Jahre alten Blöcke und kann übers ganze Fichtelgebirge blicken.

Das größte Felsenlabyrinth in Europa

Eine Landschaft, die zweifelsohne beeindruckt – und die es in dieser Größe in Europa auch nur einmal gibt. Deshalb soll das Felsenlabyrinth Luisenburg jetzt als Nationales Naturmonument ausgewiesen werden. Die bayerische Staatsregierung hat ein entsprechendes Verfahren auf den Weg gebracht. Der Freistaat wird damit ein zweites solches Naturmonument bekommen – nach der Weltenburger Enge im Landkreis Kelheim in Niederbayern. Das Ausweisungsverfahren selbst wird laut Staatsregierung etwa anderthalb Jahre in Anspruch nehmen.

Bundesweit gibt es nur acht Nationale Naturmonumente [externer Link]. Als Schutzgebietskategorie sind sie vergleichsweise jung: Erst 2010 wurde das Bundesnaturschutzgesetz entsprechend ergänzt. Dort lässt sich auch nachlesen, was Nationale Naturmonumente eigentlich genau sind – nämlich "rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, die aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen und wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeutung sind".

Die Initiative kam aus Wunsiedel

Dass das alles ganz gut auf das Felsenlabyrinth Luisenburg zutreffen könnte, dachte man sich auch in Wunsiedel. Der Erste Bürgermeister der Stadt, Nicolas Lahovnik (CSU) war es, der den (Granit-)Stein schließlich ins Rollen brachte und eine entsprechende Initiative startete, die der Stadtrat einstimmig absegnete. Dass der oberfränkische Vorstoß in Richtung Staatsregierung jetzt Früchte getragen hat, freut das Stadtoberhaupt natürlich.

Von der Ernennung zum Nationalen Naturmonument verspreche man sich "eine nochmalige Steigerung des Renommees Wunsiedels und der Luisenburg als bedeutender Natur- und Kulturstandort", schreibt die Stadt auf Anfrage von BR24. Bereits seit 130 Jahren finden hier nämlich auch die Luisenburg-Festspiele statt. Bis zu 150.000 Besucherinnen und Besucher kommen Sommer für Sommer. Das Felsenlabyrinth selbst kommt auf 85.000 Gäste pro Jahr.

Verbesserte Besucherlenkung geplant

Die Ernennung zum Nationalen Naturmonument wird voraussichtlich noch mehr Menschen anziehen. Dass das mit den strengen Schutzvorschriften kollidieren könnte, erwartet die Wunsiedeler Stadtspitze nicht. Ein weiterer Anstieg der Besucherzahlen im Felsenlabyrinth Luisenburg lasse sich "sehr gut bewältigen" – wenn man ihn eben entsprechend organisiere.

Ich bin überzeugt davon, dass wir mit dem Renommee des Titels nochmals mehr Besucher nach Wunsiedel und in die Region locken und zugleich mit den begleitenden Maßnahmen einer nochmals verbesserten Besucherlenkung einen erheblichen Beitrag zum Artenschutz leisten können. Nicolas Lahovnik (CSU), Bürgermeister Wunsiedel

"Ein herausragendes Prädikat"

Was die genaue Ausgestaltung anbelangt, befinde man sich zudem in enger Abstimmung mit dem bayerischen Umweltministerium. Das Ministerium betont auf Anfrage von BR24 ebenfalls die hohe Bedeutung, die die Auszeichnung besitze. Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler), selbst ein Oberfranke, lässt per Statement mitteilten: "Oberfranken bekommt mit der Luisenburg sein erstes Nationales Naturmonument. Das ist ein herausragendes Prädikat für ein herausragendes Gebiet."

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