Der Bürgerwindpark "Bildhäuser Forst", der in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld geplant ist, kommt voran: Die sechs beteiligten Kommunen - Bad Neustadt, Münnerstadt, Rödelmaier, Saal a.d. Saale, Strahlungen und Wülfershausen - haben am Donnerstag in einer gemeinsamen "Massengemeinderatssitzung" einstimmig die Gründung einer Holding beschlossen. Der "Bildhäuser Forst" befindet sich in der Nähe von Strahlungen, an der Grenze der beiden Landkreise.
Bis zu 18 Windräder geplant
Geplant ist ein Bürgerwindpark mit 15 bis 18 Windrädern. Angepeilt ist eine Stromproduktion von etwa 160 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Die Gesamtinvestitionssumme beträgt rund 150 Millionen Euro. Damit soll der Windpark "Bildhäuser Forst", nach Betreiberangaben, der größte Windpark in Bayern werden.
Nach der Gründung der Holding will man im kommenden Frühjahr die Genehmigung für den Windpark einreichen. Der erste Strom soll dann Anfang 2027 in die Netze eingespeist werden.
Windpark ist erst der Anfang
Für die Zukunft haben sich die Betreiber noch weitere große Ziele gesetzt. Mit "Power-to-gas"-Anlagen, die aus dem überschüssigen Strom des Windparks Wasserstoff produzieren sollen, will man unter anderem die Industrie in der Region versorgen. Darüber hinaus planen die Gemeinden Strahlungen, Salz und Niederlauer eine große Freiflächen-Photovoltaikanlage. Die 60 Hektar große Anlage soll bereits Anfang 2026 in Betrieb gehen.
20 weitere Windräder im Landkreis Haßberge geplant
Im Landkreis Haßberge, der östlich an den Landkreis Rhön-Grabfeld angrenzt, sollen 20 neue Windräder gebaut werden. Wie Landrat Wilhelm Schneider (CSU) mitteilte, sind aktuell noch 1.400 Hektar für Windenergie nutzbar. Dort könnten insgesamt bis zu 40 weitere Windenergieanlagen - also 20 mehr als aktuell geplant - entstehen.
In den kommenden Wochen wird der Landkreis an drei öffentlichen Veranstaltungen über die sogenannten Potentialgebiete und die Windenergieplanung informieren.
Regionen um Ebern und Ermershausen für Windkraft interessant
Laut Marco Siller, einem der Fachreferenten für Windenergie, habe der Landkreis zehn Potentialgebiete identifiziert. Dabei handele es sich vor allem um Waldbereiche rund um Ebern (Hochfläche am Hühnerberg zwischen Unterpreppach und Kirchlauter) und Ermershausen (nordöstlich und südlich von Schweickershausen).
Pro Windrad benötige man im Durchschnitt 30 Hektar ausgewiesener Fläche, um den Abstand zu anderen Anlagen - hauptsächlich hinsichtlich Windschatten - zu gewährleisten. Der Landkreis und die betroffenen Orte sollen bis Ende März 2024 die Windenregie-Flächen ermitteln. Der Landkreis hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden.
Neben dem Landkreis Haßberge gehören der Planungsregion auch die Landkreise Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Schweinfurt ebenso wie die Stadt Schweinfurt an.
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