Sommer im April: Bis zu dreißig Grad am Wochenende
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Sommer im April: Bis zu dreißig Grad am Wochenende

Sommer im April: Bis zu dreißig Grad am Wochenende

Ja, ist denn schon Sommer? An diesem Wochenende schon: "Olli" und "Timea", das ungewöhnliche Pärchen aus der Meteorologie haben das Sagen und bringen Sonne und Lust aufs Freie. Und es gibt einen neuen Hitzerekord für die ersten zehn Apriltage.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Fast hochsommerliche Temperaturen - und das Anfang April. Nach vorläufigen Zahlen gibt es einen bundesweiten Hitzerekord für die ersten zehn Tage des Aprils seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen: Am Samstag wurden in Ohlsbach im Rheintal 30,1 Grad gemessen, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes am Abend mitteilte. Der bisherige Wärmerekord von 27,7 Grad wurde damit deutlich überschritten. 

"Große Teile der Messstationen hatten heute neue Höchstwerte für die erste Dekade im April, vor allem in den mittleren und südlichen Bundesländern", sagte der Sprecher. Bei den 30,1 Grad handelt es sich allerdings nur um eine vorläufige Zahl. Die Daten werden in den kommenden Tagen nochmal überprüft. Schon im Vorfeld hatte der DWD bis zu dreißig Grad für das Wochenende prognostiziert.

Frühlingsgefühle: Sonne verleiht uns Flügel

Bei so manchem weckt die sommerliche Witterung Frühlingsgefühle: "Die Menschen werden aktiver und gehen mehr ins Freie. Das hebt die Stimmung und verbreitet gute Laune", erklärt Medizin-Meteorologin Kathrin Graw vom Deutschen Wetterdienst. Die Sonnenstrahlen kurbeln die Bildung von Vitamin D und Serotonin an - letzteres wird auch als Glückshormon bezeichnet, das stimmungsaufhellend wirkt.

Aufpassen am Badesee und bei Bergtouren

An den Badeseen waren demnach dann auch - bei allerdings sehr kühlen Wassertemperaturen von zumeist um zehn Grad - die ersten hartgesottenen Schwimmer unterwegs, manche zogen mit Neoprenanzügen die ersten Runden. Sonnenhungrige nutzten die Chance zum Sonnenbad. Doch bei aller Freude über das sonnige Wochenende sollte man das Baden in den bayerischen Seen vorerst lieber noch lassen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt davor, in die noch sehr kühlen Gewässer zu springen. Diese würden sich nur langsam erwärmen, wie ein DLRG-Sprecher sagte.

"Wir warnen eindringlich davor, nach einem längeren Aufenthalt in der Sonne ins kalte Wasser zu springen. Das ist lebensgefährlich." Es könnte zu einem Kälteschock kommen. Das gelte auch für Stand-up-Paddler oder Schlauchbootfahrer, die versehentlich ins Wasser fallen.

Und auch wer sich vom unverhofften Sommer-Zwischenspiel in die Berge locken lässt, sollte aufpassen: Während etwa in den Tälern des Allgäus der Frühling schon Einzug gehalten hat, herrsche oben in den Bergen noch tiefer Winter, warnt die Alpininfo Oberstdorf. Ab etwa 1.300 Metern liege noch Schnee, von Bergtouren rät sie aufgrund der Lawinengefahr ab. Wer trotzdem schon wandern will, der sollte im schneefreien Bereich und auf den Wegen bleiben, raten die Experten - und auf gutes Schuhwerk achten. Eine gescheite Brotzeit gehöre auch in den Rucksack. Denn die allermeisten Hütten haben noch geschlossen.

"Olli" und "Timea" zaubern uns das Sommerwochenende

Der Leiter der Regionalen Wetterberatung München, Guido-Peter Wolz, hatte zuvor von einer regelrechten "Temperaturexplosion" gesprochen. Bundesweit werden neue Rekorde erwartet. Verantwortlich für das ungewöhnlich warme Wetter sind laut DWD Hoch "Olli" und Sturmtief "Timea". 

Beide pumpen laut Meteorologen subtropische Warmluft von Südwesten Richtung Deutschland. Ein Faktor ist dabei laut Meteorologen unter anderem auch ein zu warmer Atlantik. Hinzu komme das erwartete sonnige Wetter. Die extremen Temperaturen seien somit nicht allein mit dem Klimawandel zu erklären. 

Die bisherigen Höchstwerte für die erste Aprildekade - das erste Drittel des Monats - lagen im Freistaat bei 26,8 Grad im Jahr 1961 in Wasserburg; die Messstation ist allerdings inzwischen geschlossen. Ähnlich warm wurde es 2011 am Alpenrand, damals lag Garmisch-Partenkirchen mit 26,7 Grad vorn. In München wurden damals 25,2 Grad erreicht. Auf der Zugspitze lag der bisherige April-Rekord bei 9,3 Grad im Jahr 1985. Hier könnten jetzt Höchsttemperaturen um plus acht Grad auftreten.

Am Dienstag heißt es wieder: April, April

Für die Jahreszeit ist es erneut zu warm. Schon im Februar und März war es in Bayern viel zu mild - der Trend setze sich aktuell fort, hieß es beim DWD. Eine Prognose für den Sommer könne man daraus jedoch nicht geben - hierfür sei es zu früh.

Bis zum Montag bleibe es sommerlich warm. Danach soll es wieder kühler werden - mit weitergehend normalem Aprilwetter und maximalen Temperaturen um 15 Grad.

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