Nach Wochen der Unsicherheit steht fest: das Schullandheim Bauersberg bleibt erhalten. Der Stadtrat von Schweinfurt hat in seiner Sitzung am 19.12.2023 dem Verkauf an die Sparkasse Bad Neustadt zugestimmt. Das teilte die Stadt Schweinfurt heute mit. Demnach hatte der Stadtrat bereits im November 2019 einstimmig beschlossen, den Vertrag mit der Schullandheim Hobbach-Bauersberg gGmbH zum Ende 2022 zu kündigen und die Liegenschaft zu verkaufen. Grund war die finanzielle Situation der Stadt, die sich auch aktuell nicht verbessert habe, heißt es in der Mitteilung.
Stadt Schweinfurt: Positive Nachricht zum Jahresende
Der Betrieb wurde nochmals durch die Stadt bis Ende 2023 geduldet, um ausreichend Zeit für die Suche nach einer Lösung für eine mögliche Weiterführung des Betriebes durch einen anderen Eigentümer zu ermöglichen. "Ich freue mich sehr über das Kaufinteresse der Sparkasse Bad Neustadt an der Saale. Das ist eine positive Nachricht zum Jahresende und gleichzeitig eine Chance, den Weiterbetrieb des Schullandheims am Bauersberg zu sichern", so Oberbürgermeister Sebastian Remelé zu den aktuellen Entwicklungen.
Online-Petition mit rund 9.000 Unterschriften für den Erhalt
Die Sparkasse Bad Neustadt bezeichnet den Kauf der Immobilie als "strategische Zukunftsinvestition". Auf Anfrage von BR24 heißt es, über den Kaufpreis wolle man Stillschweigen bewahren. Laut der Mitteilung wolle man in den nächsten Jahren gemeinsam mit dem Landkreis Rhön-Grabfeld, der Stadt Bischofsheim sowie dem Schullandheimwerk partnerschaftlich ein Entwicklungskonzept erarbeiten. Im neuen Jahr kann damit der Schullandheimbetrieb nach Behebung der behördlichen Auflagen weitergeführt werden. Viele Schulklassen haben bereits Reservierungen für 2024 vorgenommen, so die Sparkasse. Rund 9.000 Menschen aus der Region hatten sich zuvor in einer Online-Petition für den Erhalt des Schullandheims Bauersberg ausgesprochen.
Betreiber: Mitarbeiter können wieder eingestellt werden
Erleichterung ist auch bei den Betreibern des Schullandheims Bauersberg in der Rhön zu spüren. Die Stadt Schweinfurt hatte der Betreiberin, der gemeinnützigen Schullandheim Hobbach-Bauersberg GmBH, ab dem neuen Jahr den Betrieb untersagt. Jetzt kann es doch weitergehen und Geschäftsführer Markus Seibel kann die gekündigten Mitarbeiter wieder einstellen. "Wir haben auf ein Weihnachtswunder gehofft und sind einfach super happy, dass das geklappt hat. Wir haben schon angefangen den Bauersberg abzuwickeln und jetzt rudern wir zurück in einer positiven Weise." Von allen Mitarbeitern habe er bereits positive Signale erhalten. "Und wir haben mittlerweile auch allen Belegungsgästen Mails geschrieben, dass wir die Buchung wieder realisieren können und uns natürlich freuen würden, wenn sie auch an der Buchung festhalten", so Seibel weiter. Auch wenn sich manche Gäste nach der Stornierung bereits nach alternativen Übernachtungsmöglichkeiten umgeschaut haben, geht Seibel davon aus, dass er 75 bis 80 Prozent der Gäste halten könne.
Landrat: gutes Ergebnis für die Region
Auch der Landrat von Rhön-Grabfeld Thomas Habermann zeigte sich erfreut über die jetzt getroffene Lösung. Das naturnahe Schullandheim Bauersberg sei der ideale Ausgangspunkt für Kinder, Lehrer, Schulen und Gruppen, um Gemeinschaft und Natur unmittelbar zu erleben. "Dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Stadt Schweinfurt, dem Schullandheimwerk Unterfranken, dem Landratsamt Rhön-Grabfeld, der Stadt Bischofsheim sowie der Sparkasse Bad Neustadt a. d. Saale konnte ein gutes Ergebnis für die Region, die Umweltbildung und dem außerschulischen Lernort Bauersberg erreicht werden", so der Landrat.
Das Schullandheim Bauersberg liegt mitten im Biosphärenreservat und Naturpark Rhön. Bis zu 100 Schülerinnen und Schüler finden in drei verschiedenen Häusern Platz. Das Schullandheim wurde auch von außerschulischen Gruppen gebucht. In den Vor-Corona-Jahren zählte der Bauersberg jährlich um die 12.000 Übernachtungen. Im vergangenen Jahr waren es 10.000 Übernachtungen.
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