Eine in Grafing bei München in einem Weiher gefundene 5,5 Kilogramm schwere Panzerabwehrmine ist am Dienstag um 11.35 Uhr kontrolliert gesprengt worden. Laut Sprengmeister hat alles wie vorgesehen geklappt.
Detonation löst auch Dachziegel
Bei vier Häusern in unmittelbarer Nähe zur Detonationsstelle gingen durch die Druckwelle Fenster- und Türscheiben zu Bruch, auch einzelne Dachziegel lösten sich und fielen zu Boden. Welche Versicherung für diese Schäden aufkommt, ist noch nicht endgültig geklärt. Bürgermeister Christian Bauer zeigte sich erleichtert, dass die Sprengung gut verlaufen ist und es zu keinen größeren Schäden kam.
Rund 1.000 Anwohner mussten Wohnungen verlassen
Das Sprengkommando hatte die Panzerabwehrmine in ein Becken aus 120 Tonnen Sand gelegt, damit das Sandbett die Druckwelle dämpfte. Laut Bauer war ein Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr im Einsatz.
Im Umkreis von 200 Metern wurden rund 1.000 Bewohner gebeten, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Sie konnten sich bei Bedarf im Jugendtreff am Bahnhof in Grafing aufhalten. Außerdem sollten sie Fenster offen und Rollläden geschlossen halten sowie ihre Autos wegfahren, um zu verhindern, dass durch die Druckwelle Scheiben zerbrechen.
Kosten für Entschlammung wesentlich höher
Eigentlich ging die Stadt davon aus, dass die Kampfmittelbeseitigung im Melak-Weiher eine Sache von wenigen Tagen sei, inzwischen beläuft sich der Zeitraum auf drei Monate. Auch die Kosten sind erheblich höher als gedacht und liegen bei über 750.000 Euro.
Bei der Entschlammung des Weihers waren viele Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden: Panzerfäuste, Helme, Gewehre, 60.000 Schuss Munition und die besagte Panzerabwehrmine.
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