Bei der Sprengung der Panzerabwehrmine entstand ein beeindruckender Feuerball.
Bildrechte: BR/Georg Barth

Bei der Sprengung der Panzerabwehrmine entstand ein beeindruckender Feuerball.

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Panzerabwehrmine in Grafing gesprengt – Scheiben geborsten

Im Landkreis Ebersberg ist am Dienstag eine Panzerabwehrmine gesprengt worden. Aufgrund der Druckwelle gingen in mehreren Häusern Scheiben zu Bruch. Gefunden wurde die Mine aus dem Zweiten Weltkrieg im Melak-Weiher, der derzeit entschlammt wird.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Eine in Grafing bei München in einem Weiher gefundene 5,5 Kilogramm schwere Panzerabwehrmine ist am Dienstag um 11.35 Uhr kontrolliert gesprengt worden. Laut Sprengmeister hat alles wie vorgesehen geklappt.

Detonation löst auch Dachziegel

Bei vier Häusern in unmittelbarer Nähe zur Detonationsstelle gingen durch die Druckwelle Fenster- und Türscheiben zu Bruch, auch einzelne Dachziegel lösten sich und fielen zu Boden. Welche Versicherung für diese Schäden aufkommt, ist noch nicht endgültig geklärt. Bürgermeister Christian Bauer zeigte sich erleichtert, dass die Sprengung gut verlaufen ist und es zu keinen größeren Schäden kam.

Rund 1.000 Anwohner mussten Wohnungen verlassen

Das Sprengkommando hatte die Panzerabwehrmine in ein Becken aus 120 Tonnen Sand gelegt, damit das Sandbett die Druckwelle dämpfte. Laut Bauer war ein Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr im Einsatz.

Im Umkreis von 200 Metern wurden rund 1.000 Bewohner gebeten, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Sie konnten sich bei Bedarf im Jugendtreff am Bahnhof in Grafing aufhalten. Außerdem sollten sie Fenster offen und Rollläden geschlossen halten sowie ihre Autos wegfahren, um zu verhindern, dass durch die Druckwelle Scheiben zerbrechen.

Kosten für Entschlammung wesentlich höher

Eigentlich ging die Stadt davon aus, dass die Kampfmittelbeseitigung im Melak-Weiher eine Sache von wenigen Tagen sei, inzwischen beläuft sich der Zeitraum auf drei Monate. Auch die Kosten sind erheblich höher als gedacht und liegen bei über 750.000 Euro.

Bei der Entschlammung des Weihers waren viele Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden: Panzerfäuste, Helme, Gewehre, 60.000 Schuss Munition und die besagte Panzerabwehrmine.

Das Sprengkommando hatte die Panzerabwehrmine in ein Becken aus 120 Tonnen Sand gelegt.
Bildrechte: BR/Georg Barth
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Das Sprengkommando hatte die Panzerabwehrmine in ein Becken aus 120 Tonnen Sand gelegt.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!