Ein Unbekannter sprüht mit einer Spraydose Farbe auf eine Wand.
Bildrechte: picture alliance / Wolfram Steinberg | Wolfram Steinberg
Audiobeitrag

Unbekannte haben in dieser Woche die Fassade des Münchner Heinrich-Heine-Gymnasiums mit einer volksverhetzenden Parole beschmiert. (Symbolbild)

Audiobeitrag
>

Stadt München verurteilt rassistische Schmierereien an Gymnasium

Stadt München verurteilt rassistische Schmierereien an Gymnasium

Unbekannte haben in dieser Woche die Fassade des Münchner Heinrich-Heine-Gymnasiums mit einer volksverhetzenden Parole gegen Palästinenser beschmiert. Die Schulleitung lässt weißeln. Die Stadt verurteilt den rassistischen Gewaltaufruf.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Am Morgen des 11. Dezember 2023 wurden an der Fassade des Heinrich-Heine-Gymnasiums rassistische Schmierereien – darunter der Aufruf "Kill all Palestinians" – entdeckt. Die Schulleitung hat daraufhin Anzeige erstattet und die Schmierereien entfernen lassen. Das Münchner Polizeipräsidium bestätigte jetzt auf Nachfrage des BR, dass der Staatsschutz Ermittlungen eingeleitet hat.

Nach Angaben der Polizei wurde andere Gebäudeteile mit Davidsternen und Graffiti beschmiert. Entdeckt wurden der Mordaufruf und die Sachbeschädigungen am Montag, nach dem schulfreien Wochenende.

  • Zum Artikel: Hasskriminalität in Bayern sinkt leicht – Gewalt nimmt aber zu

Stadt München verurteilt rassistischen Gewaltaufruf

Auch das Bildungsreferat der Landeshauptstadt München hat sich auf BR-Anfrage zu dem Fall geäußert. "Wir verurteilen diesen rassistischen Gewaltaufruf auf das Schärfste", so Andreas Haas vom Bildungsreferat München.

Alle Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern seien umgehend über den Vorfall informiert worden, zudem habe eine pädagogische Aufarbeitung stattgefunden. "Die Eskalation des Konflikts im Nahen Osten in der Folge des antisemitischen Massakers der Hamas darf nicht dazu führen, dass es hier in München zu rassistischer oder antisemitischer Hetze kommt", so das Bildungsreferat.

  • Zum Artikel: Muslimfeindlichkeit: Alltag in Bayern und kaum Hilfsangebote

Infomaterial des Bildungsreferats für Lehrkräfte

So habe die Stadt München bereits Ende Oktober ein Schreiben zum Umgang mit dem Nahostkonflikt verschickt. Darin enthalten seien Hinweise zum pädagogischen Umgang mit der Thematik im Unterricht, eine fachliche Einordnung der Geschehnisse sowie weiterführende Hinweise (das Schreiben liegt dem BR vor).

"Fachstelle für Demokratie" berät

Zudem seien bislang drei Fortbildungen mit der Münchner "Fachstelle für Demokratie" für Lehrkräfte und Schulleitungen organisiert worden. Laut Bildungsreferat haben daran rund 150 Lehrkräfte und Schulleitungen teilgenommen. Die "Fachstelle für Demokratie" berät in München sowohl schulisches Personal als auch Betroffene bei Vorfällen im Bereich anti-muslimischer Rassismus an Münchner Schulen, klärt die strafrechtliche Relevanz von Sachverhalten, gibt Hinweise zum pädagogischen Umgang und vermittelt Weiterbildungsmaßnahmen für Schülerinnen und Kollegien.

Die Schulleitung des Heinrich-Heine-Gymnasiums wollte sich zu dem Vorfall auf BR-Anfrage nicht äußern und verweist auf das Münchner Bildungsreferat.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!