15.54 Uhr: Jahrhunderthochwasser an der Aisch
Am Pegel Laufermühle hat die Aisch inwzischen des Stand eines Jahrhunderthochwassers überschritten und steigt weiter. Auch die Altmühl hat am Pegel Thann beinahe die höchste Meldestufe 4 erreicht. Das Überleitungssystem aus Altmühlsee und Brombachsee macht sich bereit, ab Ornbau die Wassermassen aufzunehmen. Andere Pegel an Aisch, Bibert und Altmühl zeigen weiterhin Meldestufe 3.
Andauernder Starkregen hat in Franken für überschwemmte Keller, überflutete Straßen und steigende Flusspegel gesorgt. Besonders in Unter- und Mittelfranken war die Lage angespannt. In der Nacht von Freitag auf Samstag war die Feuerwehr im Dauereinsatz.
14.55 Uhr: Katastrophenfall und Bürgertelefon im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
Im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim gilt angesichts immer noch zahlreicher Überschwemmungen weiterhin der Katastrophenfall, der am Freitag (09.07.21) um 16.00 Uhr ausgerufen worden war. Mehr als 1.300 Einsatzkräfte, davon 1.200 allein von den Feuerwehren, waren bis tief in die Nacht hinein und dann wieder ab den frühen Morgenstunden damit beschäftigt, Keller auszupumpen und Sandsackbarrieren zu erreichten. Insgesamt wurden mehr als 700 Einsätze gemeldet.
Die Verantwortlichen im Landratsamt sind froh darüber, dass zumindest bis Sonntagnacht kein weiterer Regen gemeldet ist, und hoffen auf eine Entspannung der Hochwasserlage. Ebenfalls positiv: Weder bei den Einsatzkräften noch bei den Einwohnern des Landkreises gab es bislang nennenswerte Verletzungen oder Tote. Einzig zwölf Autofahrer brachten sich in Gefahr, als sie versuchten, mit ihren Fahrzeugen gesperrte Straßen zu durchfahren und im Hochwasser liegen blieben.
Das Landratsamt hat ein Bürgertelefon eingerichtet: Unter der Telefonnummer 09161 / 92 – 80 80 können sich heute (10.07.21) noch bis 16.00 Uhr und morgen von 9.00 bis 14.00 Uhr betroffene Bürgerinnen und Bürger an das Landratsamt wenden.
12.50 Uhr: Großschadenslage in den Landkreisen Erlangen-Höchstadt und Fürth
Der Landkreis Erlangen-Höchstadt hat angesichts der aktuellen Hochwassersituation eine sogenannte Großschadensereignislage festgestellt. Das bedeutet, dass alle Einsätze derzeit vom Kreisbrandinspektor Stefan Brunner im Landratsamt koordiniert werden, teilte das Landratsamt mit.
Inzwischen sind weite Teile des Landkreises vom Hochwasser betroffen. Besonders dramatisch ist die Lage in der Höchstadter Altstadt sowie dem Stadtteil Sterpersdorf. Die B470 zwischen Höchstadt und Lonnerstadt ist gesperrt. Mit Ausnahme der Zufahrt aus Mühlhausen ist Höchstadt quasi von der Außenwelt abgeschnitten. Das Landratsamt appelliert an Bürgerinnen und Bürger, möglichst zu Hause zu bleiben. Da die Pegel insbesondere der Aisch noch steigen, rechnen die Verantwortlichen in den nächsten Stunden mit weiteren Überflutungen in Adelsdorf. Die Laufer Mühle wurde bereits evakuiert.
Auch im Landkreis Fürth spricht Kreisbrandinspektor Frank Bauer von einer Großschadenslage. Es seien aktuell knapp 250 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten unterwegs, um Keller auszupumpen, Sandsackbarrieren zu errichten und Menschen zu versorgen. Bauer geht von einer dreistelligen Zahl an Einsätzen aus. Brennpunkte seien vor allem Wilhermsdorf, Langenzenn und Veitsbronn.
Der Bürgermeister von Wilhermsdorf, Uwe Emmert (CSU), sprach auf Facebook von einem "noch nie dagewesenen Ereignis, das uns in kürzester Zeit überrollt hat". Nachdem das Trafohaus in Wilhermsdorf am Freitagmittag überschwemmt worden war, sind Teile des Ortes immer noch ohne Energie. Kreisbrandinspektor Bauer und Bürgermeister Emmert gehen aber davon aus, dass am frühen Nachmittag alle Gebäude wieder mit Strom versorgt werden können.
11.20 Uhr: Hochwasser wird in Brombachsee geleitet: "Wir haben noch genug Platz"
Angesichts des Hochwassers in Mittelfranken hat das Wasserwirtschaftsamt Ansbach die Überleitung von Wasser aus dem Altmühlsee in den Brombachsee gestartet. Aktuell werden zwölf Kubikmeter pro Sekunde übergeleitet, sagte Helga Pfitzinger-Schiele, Abteilungsleiterin der Überleitung Donau-Main, dem Bayerischen Rundfunk. Sie rechnet aber damit, dass im Lauf des Tages noch die maximale Überleitungsmenge von 70 Kubikmetern pro Sekunde erreichen wird. Der Pegel der Altmühl bei Thann liege aktuell (Stand: 11.15 Uhr) bei Meldestufe drei. Dieses Wasser werde den Überleiter bei Ornbau in einigen Stunden erreichen.
Der Wasserspiegel im Brombachsee liege aktuell bei 408,76 Meter (über NormalNull, Anm. d. Red.). Pfitzinger-Schiele geht davon aus, dass mit dem aktuellen Hochwasser das Sommerstauziel von 409,50 Metern erreichen wird. Danach bliebe noch ein knapper Meter, um weitere Hochwasser aufzufangen. "Wir haben noch genug Platz", so die Abteilungsleiterin.
Hintergrund: Wird pro Sekunde ein Kubikmeter Wasser in den Brombachsee geleitet, steigt der Wasserspiegel innerhalb von 24 Stunden um einen Zentimeter. Bei der maximalen Überleitungsmenge von 70 Kubikmetern pro Sekunde liegt der Wasserspiegel nach 24 Stunden um 70 Zentimeter höher.
9.20 Uhr: Wilhermsdorf weiter ohne Strom
Wilhermsdorf an der Zenn im Landkreis Fürth ist bereits seit Freitagmittag ohne Strom. Das Trafohaus wurde überflutet. Nach Angaben von Bürgermeister Uwe Emmert (CSU) könne die Stromversorgung wohl frühestens im Lauf des Samstagvormittags wiederhergestellt werden. Ein Teil des Ortes wird über ein Notstromaggregat versorgt, darunter auch ein Einkaufsmarkt. Im Lauf des Tages soll für den Rest des Ortes zumindest eine Ersatzversorgung aufgebaut werden, sagte eine Sprecher der N-Ergie dem Bayerischen Rundfunk.
9.00 Uhr: Brücke bei Markt Bibart mitgerissen
In Altmannshausen bei Markt Bibart im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim hat eine Brücke den Wassermassen nicht mehr standgehalten. Teile der Fahrbahn wurden mitgerissen. Eine Statue des Heiligen Nepomuk blieb noch stehen.
8.40 Uhr: Pegel Stufe 4 in Neunstetten
Der Hochwassernachrichtendienst Bayern (Stand 8.00 Uhr) zeigt für die Altmühl in Neunstetten (Herrieden) bei Ansbach Meldestufe 4 an, sowie Meldestufe 3 in Thann (Bechhofen).
7.55 Uhr: Nur leichte Entspannung in Mittelfranken
In ganz Mittelfranken ist die Hochwasserlage weiter angespannt, es laufen die Aufräumarbeiten. Die Einsätze werden voraussichtlich noch den ganzen Tag über andauern, so ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Ansbach. Insgesamt gab es seit Freitagfrüh allein in Stadt und Landkreis Ansbach sowie im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim rund 1.500 Notrufe und 900 daraus resultierende Einsätze. Vielerorts haben Einsatzkräfte der Feuerwehren die Nacht durchgearbeitet.
7.00 Uhr: Pegel der Aisch bei Höchstadt schnell gestiegen
Nahe Höchstadt ist der Pegel der Aisch nahe Höchstadt zuletzt schnell angestiegen. Stand 7.00 Uhr gebe er bereits Einsätze wegen vollgelaufener Keller in der Ortschaft Lonnerstadt. Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle sagte, die Einsätze gingen hier gerade erst los.
6.45 Uhr: Hochwasserwarnungen bleiben noch bestehen
Hochwasserwarnungen der Stufe 3 gelten am Samstagmorgen weiterhin für Ansbach, den Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Coburg, Bamberg und Forchheim (Stadt und Landkreis), Fürth und den Landkreis Günzburg.
Stand 6.45 Uhr verzeichnet der Hochwassernachrichtendienst Bayern immer noch Meldestufe 3 für die Fränkische Rezat in Ansbach und Oberheßbach, die Zenn in Kreppendorf und die Aisch in Rappoldshofen und Birkenfeld. Der Pegel der Itz in Schenkenau bleibt ebenfalls bei Stufe 3.
Samstag, 6.00 Uhr: Wassermassen gehen langsam zurück
Überflutete Straßen und Keller müssen heute von Schlamm befreit werden. Ein Teil der Schäden dürfte erst sichtbar werden, wenn die Wassermassen langsam zurückgegangen sind. Laut Wetterdiensten soll es am Samstag keinen weiteren Regen geben.
Freitag, 22.35 Uhr: Leichte Entspannung im Landkreis Schweinfurt
Wegen der Überflutungen wird es auch in der Nacht weitere einzelne Einsätze der Feuerwehren, Wasserwacht und der Polizei geben. Das teilte die Integrierte Leitstelle (ILS) Würzburg auf Anfrage des BR mit.
Über den ganzen Tag hat es über 250 Einsätze im Einsatzbereich der ILS Würzburg gegeben. Hauptsächlich betroffen ist dort der Landkreis Kitzingen. Aber auch in Landkreisen Main-Spessart sowie Stadt und Landkreis Würzburg mussten Keller ausgepumpt und Straßen gesperrt werden.
Die ILS Schweinfurt meldet auf Anfrage des BR dass sich die Situation langsam entspannt und die Bäche zurück gehen. Besonders betroffen sind hier die Landkreis Hassberge und der Südliche Landkreis Schweinfurt. Über den Tag waren es weit über 300 Einsätze die abzuarbeiten waren. Rund 200 laufen derzeit noch. Da es am späten Nachmittag aufgehört hat zu regnen, hofft man hier auf darauf, das sich die Situation weiter entspannt. Wie viele Einsätze es noch geben wird, konnte der Sprecher der ILS nicht sagen.
21.58 Uhr: Stromausfall und Hochwasser an der Zenn
Nach den schweren Unwettern in Franken sind viele Menschen in Wilhermsdorf (Landkreis Fürth) ohne Strom. Es habe einen kompletten Stromausfall im Ortskern gegeben, sagte der Kreisbrandrat Frank Bauer am Freitag. Neben der Ortschaft seien außerdem die Gemeinden Langenzenn und Veitsbronn von Hochwasser betroffen. Sie liegen ebenfalls am Fluss Zenn.
21.30 Uhr: Ende des Katastrophenfalls in Ansbach
Um 21.30 Uhr stellte der Ansbacher Oberbürgermeister Thomas Deffner das Ende des Katastrophenfalls fest und dankte allen Einsatzkräften. Bis 21 Uhr waren im Stadtgebiet an etwa 100 Einsätzen 360 Helfer von Feuerwehr und THW aus Stadt und Landkreis Ansbach sowie aus Weißenburg-Gunzenhausen und Schwabach beteiligt.
20.20 Uhr: Lage im Landkreis Kitzingen weiter angespannt
Im Landkreis Kitzingen wurde aufgrund der angespannten Lage eine örtliche Einsatzleitung ernannt. Diese koordiniert nun alle Blaulichtorganisationen im Landkreis. Die Lage ist laut Landratsamt auch am Abend weiterhin angespannt. Von Wiesentheid hat sich der kritische Bereich nun in Richtung Schwarzach, Geesdorf, Stadelschwarzach, Prichenstadt und Laub bewegt. Der Einsatz wird laut Landratsamt noch die komplette Nacht andauern. Laut örtlichen Feuerwehren sind im östlichen Landkreis Kitzingen Ortschaften wegen Überschwemmung teilweise nicht befahrbar. Daher die Bitte der Einsatzkräfte: Menschen sollen Zuhause bleiben, um die Einsätze nicht zu behindern.
- Zum Artikel: "Wo das Unwetter in Unterfranken die Einsatzkräfte gefordert hat"
17.20 Uhr: Warnungen für den Landkreis Fürth
Aufgrund des starken Regens kommt es in einigen Teilen des Landkreises Fürth zu Hochwasser. Das teilte das Landratsamt auf Facebook mit. Demnach sei aktuell das Gebiet entlang der Zenn – vor allem Wilhermsdorf und Langenzenn besonders betroffen. Das Landratsamt empfiehlt, die betroffenen Gebiete weiträumig zu umfahren.
17.05 Uhr: Katastrophenfall im Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim ausgerufen
Im Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim wurde eine sogenannte Großschadensereignislage nach dem Bayerischen Katastrophenschutzgesetz festgestellt. Das teilte das Landratsamt mit. Die anhaltend starken Regenfälle würden demnach ein koordiniertes Zusammenwirken aller Einsatzkräfte im Landkreis erfordern.
Aufgrund der weiterhin anhaltenden Regenfälle verschärfte sich die Hochwasserlage im Laufe des Nachmittags, die Hochwasserlage dehnte sich auf weitere Teile des Landkreises aus, Landrat Helmut Weiß (CSU) stellte daher um 16.00 Uhr den Katastrophenfall fest.
Im Laufe der vergangenen Nacht und des Freitagvormittags wurden zahlreiche Straßen und Wege im Landkreis überflutet und somit unbefahrbar. Der Landkreis hat aufgrund der Lage den Unterricht an allen Schulen beendet. Der Schienenverkehr auf der Bahnstrecke zwischen Neustadt a.d. Aisch und Steinach bei Rothenburg ob der Tauber war am Freitagvormittag für rund eineinhalb Stunden eingestellt. Vereinzelt kam es laut Landratsamt zu Erdabrutschen und entwurzelten Bäumen. Auch zahlreiche Grundstücke stehen unter Wasser, Keller sind vollgelaufen.
Das Hochwasser bedroht auch Firmengelände, auf denen teilweise Gefahrenstoffe gelagert werden. Die Einsatzkräfte mussten mehrere Heizöltanks sichern, in einem Fall auch ein Düngerlager. Zeitweise waren rund 470 Männer und Frauen aus 45 Feuerwehren im Landkreis aktiv.
16.57 Uhr: Einsatzschwerpunkt im Landkreis Schweinfurt
Im südlichen Landkreis Schweinfurt hat sich laut einem Sprecher der ILS in den vergangenen Stunden ein neuer Einsatzschwerpunkt herauskristallisiert. Die Volkach ist über die Ufer getreten, zahlreiche Keller sind vollgelaufen. Außerdem sind Ortschaften in der Nähe der Volkach, wie etwa Gerolzhofen, überflutet und teilweise nicht mehr zugänglich. Die Wasserwacht wurde zur Unterstützung alarmiert. Laut dem ILS-Sprecher sind im südlichen Landkreis Schweinfurt weit über 250 Menschen im Einsatz.
16.45 Uhr: Haßberge betroffen – "landunter" im Tierheim Haßfurt
Ein weiterer Einsatzschwerpunkt ist noch immer im Landkreis Haßberge, hier gab es bisher über 180 Unwetter-Einsätze. In Breitbrunn kam es beispielsweise zu einem Erdrutsch, eine Kreisstraße musste deswegen gesperrt werden.
In Knetzgau hat die Gemeinde über soziale Medien eine Warnung veröffentlicht. Demnach habe das Hochwasserbecken die Wassermassen bis jetzt zwar gehalten. Allerdings sei im Moment eine Überflutung zu befürchten. Die Gemeinde bittet alle Bewohner entlang des Bachs in Knetzgau, die Keller zu räumen und ihre Nachbarn zu informieren.
Auch das Tierheim Haßberge wurde vom Dauerregen getroffen. Wie das Tierheim auf Facebook mitteilte, ist "landunter" – es wurden Sandsäcke aufgestapelt, um das Wasser vom Eingang fernzuhalten. Laut dem Sprecher der ILS mussten dort aber bisher keine Tiere evakuiert werden. Darüber hinaus ist in Zeil am Main die Innenstadt überschwemmt.
16.23 Uhr: Rund 500 Notrufe bei Integrierter Leitstelle Nürnberg
Die Integrierte Leitstelle hat im Zuge des heutigen Starkregens und der Hochwasserlage das Personal bei der Notrufannahme und beim Lagedienst verstärkt. Wie die Feuerwehr Nürnberg mitteilte, gingen seit heute Morgen 7 Uhr fast 500 (485) Notrufe bei der Leitstelle an. Dabei ging es hauptsächlich um überschwemmte Straßen und vollgelaufener Keller. In Mittelfranken sind vor allem die Landkreise Ansbach, Neustadt a. d. Aisch – Bad Windsheim und Fürth betroffen. Die Integrierte Leitstelle Nürnberg ist dabei für einen Teil des Landkreises Fürth zuständig. Durch die Verstärkung des Personals und eine permanente Überwachung der Wetterlage und der Warnmeldungen des Deutschen Wetterdienstes, sei die Lage bei der Nürnberger Leitstelle inzwischen im Griff, so die Feuerwehr.
15.18 Uhr: Feuerwehr: Bitte nicht in Unterführungen fahren
Rainer Weiskirchen, Sprecher der Feuerwehren im Landkreis Neustadt Aisch/Bad Windsheim, teilte BR24 mit, dass die Feuerwehren momentan viele Einsätze hätten, weil Menschen in Unterführungen einfahren und dann im Wasser stecken bleiben würden. Das Einfahren in Unterführungen bedeute derzeit Lebensgefahr.
14.43 Uhr: Ansbach ruft Katastrophenfall aus
Wegen der zu erwartenden Hochwasserlage und der gleichzeitigen Evakuierungsmaßnahmen wegen eines Bombenfunds hat die Stadt Ansbach den Katastrophenfall für das Stadtgebiet ausgerufen. Dieser gelte bereits ab 14.00 Uhr, sagte Oberbürgermeister Thomas Deffner (CSU) bei einer Pressekonferenz in Ansbach.
13.05 Uhr: Flutwelle in Herzogenaurach erwartet – Warnung für Autofahrer
Gegen 13.30 Uhr wird in Herzogenaurach an der Aurach eine 60cm hohe Flutwelle erwartet. Das teilte die Polizei Mittelfranken mit. Sie bittet alle Fahrzeughalter, die ihr Fahrzeug am Parkplatz der Norma an der Schütt abgestellt haben, dieses unverzüglich zu entfernen. Aufgrund des anhaltenden Regens haben die Einsatzkräfte weiterhin viel zu tun. Der Schwerpunkt liegt nach Behördenangaben im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim.
10.58 Uhr: "Sintflutartiger Bach" in Wiesentheid
Dass sich die Lage zuspitzt, ist auch im Zuständigkeitsbereich der Integrierten Leitstelle in Würzburg zu spüren: "Momentan haben wir ein Hochaufkommen an Einsätzen in Stadt und Land Würzburg, im Landkreis Kitzingen und im Landkreis Main-Spessart", sagt der Schichtführer dem BR.
Am schlimmsten sei die Lage immer noch im Landkreis Kitzingen, wo viele Bäche über die Ufer treten und Keller vollgelaufen sind. Hier sei zusätzlich auch das Technische Hilfswerk im Einsatz. In Wiesentheid im Landkreis Kitzingen hat sich derart viel Wasser auf den benachbarten Feldern gesammelt, dass sich Sturzbäche bildeten. "Der Bach wollte unbedingt in dieses eine Haus", sagte Moritz Hornung, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Volkach dem BR. Der Keller des Hauses sei durch diesen "sintflutartigen Bach" komplett unter Wasser gestanden. Zur Sicherung des Hauses habe man Sandsäcke verbaut und das Wasser mit einem Großfahrzeug weggepumpt, erklärte Hornung.
10.55 Uhr: Unterricht im Landkreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim frühzeitig beendet
Wegen überfluteter Straßen und weiterer drohender Hochwassergefahr im Landkreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim, wurde an allen Schulen im Landkreis der Unterricht heute frühzeitig gegen 11 Uhr beendet. Deshalb hat der Krisenstab organisiert, dass die Schulbusunternehmen die Schülerinnen und Schüler nach Hause bringen, soweit die Straßen befahrbar sind. Manche Eltern hätten ihre Kinder zum Teil auch abgeholt, sagte Landratsamtssprecher Matthias Hirsch. Sei die Fahrt nach Hause nicht möglich, gebe es auch eine Notbetreuung. "Es soll für alle Kinder eine Betreuung gesichert sein", sagte Hirsch.
10.51 Uhr: Landkreis Haßberge "läuft über"
"Im Landkreis Haßberge laufen wir über", sagt der Schichtführer der Integrierten Leitstelle (ILS) Schweinfurt dem BR. Andauernder Starkregen sorgt für überschwemmte Keller und überflutete Straßen. Am schlimmsten betroffen sei dabei der Großraum Knetzgau. Im Moment fahre man dort rund 70 Einsätze. "Der Regen hat jetzt gedreht und kommt nochmal zurück", sagt der Schichtführer. Im Vergleich zur Nacht sei die Situation jetzt bei weitem dramatischer, da der Regen laut Wetterprognose noch bis in den Nachmittag hinein anhalten soll.
10.50 Uhr: Dornheim bei Iphofen läuft voll Wasser
Zuvor sei die Feuerwehr in Dornheim bei Iphofen angerückt, wo sich Wasser im Ortskern ansammelte. Dieses sei zum Glück noch im Laufe der Nacht abgelaufen. Der Kreisbrandrat im Landkreis Kitzingen, Dirk Albrecht, bestätigte jedoch dem BR, dass sich durch den anhaltenden Dauerregen wieder Wasser in Dornheim angesammelt habe. Auch hier strömen die Wassermengen über die angrenzenden Felder in den Ort. Zur Stunde laufe ein weiterer Einsatz der Feuerwehr vor Ort.
- Zum Artikel Klimawandel-Forscher: Extremes Wetter wird in Bayern häufiger
10.50 Uhr: Hauptverkehrsader in Würzburg steht unter Wasser
Auch im Stadtgebiet Würzburg verschlimmert sich die Situation: Die Schweinfurter Straße, eine Hauptverkehrsader der Stadt, sei überflutet. Hier ist die Pleichach übergetreten. "Das nimmt jetzt alles so stetig Fahrt auf und die Einsätze werden immer mehr", sagt der Schichtführer, vor allem bezüglich vollgelaufener Keller und Tiefgaragen. Die ILS Würzburg fahre derzeit über 60 Einsätze. Ohne Ehrenamt sei die Situation schon jetzt nicht mehr zu kontrollieren.
10.50 Uhr: Angespannte Lage im Landkreis Schweinfurt
In der Nacht sei der Bereich um die Gemeinde Kolitzheim im Landkreis Schweinfurt Schwerpunktgebiet der Einsätze der ILS Schweinfurt gewesen. Insgesamt seien die Einsatzkräfte auf 14 Einsätze ausgerückt. Auch im Bereich Gerolzhofen sind die Feuerwehren noch immer unterwegs. Dort werden im Moment die Sandsäcke befüllt. Für die Ausnahmesituation heute habe die ILS ihre Stelle fast dreifach besetzt, weil die Notrufe nicht aufhören. Eine Entspannung der Lage erwartet die ILS nicht vor 15 Uhr.
10.30 Uhr: Der Zenngrund in Mittelfranken ist überschwemmt
In Mittelfranken ist die Lage vor allem im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim angespannt. Seit heute Früh um 6.00 Uhr wurde die Integrierte Leitstelle mehr als 350 Mal alarmiert. Wegen der aktuellen Hochwasserlage hat das Landratsamt einen Krisenstab einberufen und ein "Großschadensereignis" festgestellt. Das sei zwar kein Katastrophenfall, diene aber dennoch der gebündelten Aufarbeitung der zahlreichen Einsätze im Landkreis, sagte ein Sprecher des Landratsamtes dem Bayerischen Rundfunk. Seinen Worten zufolge sind aktuell unzählige Einsatzkräfte unterwegs, um Keller auszupumpen und Sandsäcke aufzuschichten.
Vom Starkregen und dem Hochwasser sind besonders der Zenngrund und die Ortschaft Obernzenn sowie der Bereich rund um Ipsheim betroffen. Auch an der B470 bei Neustadt/Aisch gebe es inzwischen Probleme. Noch habe man aber auch im Krisenstab keinen Überblick über die exakte Lage. Der Osten des Landkreises sei aber weniger betroffen.
10.30 Uhr: Feuerwehr-Pressesprecher: "Unglaubliche Wassermassen"
Seit gestern Abend 22.00 Uhr seien die Rettungskräfte im Dauereinsatz, sagte der Sprecher der Feuerwehren im Landkreis Rainer Weiskirchen dem Bayerischen Rundfunk. Er zähle nicht mehr die Feuerwehren, die im Einsatz seien, sondern nur noch die verfügbaren Kräfte, so Weiskirchen weiter.
Neben überfluteten Kellern seien auch Gewerbebetriebe überflutet und Straßen gesperrt worden, auch Teile der B470. Außerdem seien Bäume im aufgeweichten Boden entwurzelt und umgestürzt, mehrere Autofahrer mussten aus Fahrzeugen gerettet werden, die in Unterführungen feststeckten. "Ich bin seit über 40 Jahren bei der Feuerwehr, aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Unglaublich was hier an Wassermassen von A nach B fließen", sagte Weiskirchen.
10.30 Uhr: Landkreis NEA: Schulbusse fahren zum Teil nicht - Notbetreuung in den Schulen
Wie ein Sprecher des Landratsamtes BR24 sagte, gibt es wegen überfluteter Straßen aktuell Probleme, die Schulkinder mit Bussen in den Schulen abzuholen und nach Hause zu bringen. Eltern werden daher gebeten, ihre Kinder wenn möglich selbst abzuholen. Wo das nicht möglich sei, werde eine Notbetreuung in den Schulen organisiert. Außerdem versuche der Krisenstab gerade zu organisieren, dass Busunternehmen die Schülerinnen und Schüler nach Hause bringen, sobald die Straßen befahrbar sind. Ansonsten werden die Menschen im Landkreis gebeten, wenn möglich zu Hause zu bleiben.
Hochwasser an den Flüssen in Mittelfranken: Meldestufe 4 an der Zenn
Wegen des Dauerregens steigen die Pegel der Flüsse vor allem im westlichen Mittelfranken weiter an. So gibt der Hochwassernachrichtendienst Bayern für die Landkreise Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim und Ansbach die Warnung vor Überschwemmungen in bebauten Gebieten aus. An der Messstelle Stöckach im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim etwa hat die Zenn bereits die höchste Meldestufe vier erreicht, genauso wie die Fränkische Rezat bei Mitteldachstetten (Stand 11.30 Uhr). Die Meldestufe vier heißt, dass bebaute Gebiete im größeren Umfang überschwemmt werden könnten.
Bahnstrecke zwischen Neustadt und Bad Windsheim gesperrt
Wegen der Überflutung der Bahngleise hat die Deutsche Bahn die Strecke zwischen Neustadt an der Aisch und Bad Windsheim gesperrt. Die Züge aus oder in Richtung Steinach bei Rothenburg ob der Tauber würden deshalb in Bad Windsheim enden beziehungsweise starten, meldet die Bahn. Weil wegen des Starkregens auch Straßen überflutet seien, könne in dem Bereich auch kein Schienenersatzverkehr angeboten werden. Zwar ist die Verbindung Steinach/Bad Windsheim intakt, allerdings gibt es Einschränkungen im Gebiet rund um Steinach wegen mehrerer überfluteter Bahnsteigunterführungen.
"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!