Zwei Kajaks fahren auf der Donau unter der Gänstorbrücke bei Neu-Ulm durch.
Bildrechte: BR/Peter Allgaier

Die marode Gänstorbrücke in Neu-Ulm

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Stützen für marode Gänstorbrücke in Neu-Ulm

Seit fünf Jahren ist klar: Die Gänstorbrücke, die Ulm und Neu-Ulm verbindet, ist marode. Eine Sanierung kommt nicht in Frage – die Donaubrücke muss abgerissen und neugebaut werden. Jetzt beginnen die ersten Arbeiten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Gänstorbrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm muss abgerissen werden – sie ist seit Jahren marode. Bis 2027 soll eine neue Brücke über die Donau entstehen. Nun beginnen die Bauarbeiten: Hilfsstützen werden eingebaut, um der Brücke Halt zu geben.

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Abriss statt Sanierung

Schon seit Jahren dürfen mit wenigen Ausnahmen keine schweren Fahrzeuge wie beispielsweise Lastwagen über die Brücke fahren, um sie nicht unnötig zu belasten. Das hatte ein Belastungstest vor fünf Jahren ergeben. Deshalb wurden auch die Zahl der Fahrspuren von vier auf zwei verringert.

"Es handelt sich um eine Spannbetonbrücke, die sich leider nicht sanieren lässt. Der Stahl im Inneren, der für die Statik der Brücke essentiell ist, ist stark verrostet. Man kommt hier leider nicht ran", sagt Tim von Winning, Ulms Baubürgermeister. Deshalb bleibt keine andere Alternative als der Abriss.

Einschränkungen für Verkehrsteilnehmer

Die Gänstorbrücke teilt sich genau genommen in zwei Brücken nebeneinander auf, verbunden sind sie durch den oberen Belag. "Das ermöglicht es uns, die Brücken nacheinander abzureißen. Wir können also den Verkehr auf einer Seite weiterlaufen lassen", so von Winning.

Einschränkungen lassen sich trotzdem nicht vermeiden. So wird zuerst der westliche Geh- und Radweg auf der Brücke, also stromaufwärts, komplett gesperrt. Zu Fuß und mit dem Rad kann man während der Bauarbeiten den östlichen Gehweg auf der Gänstorbrücke wie gewohnt nutzen. Allerdings: Der Fuß- und Radweg unter der Gänstorbrücke wird auf der Neu-Ulmer Seite nicht passierbar sein. Die Sperrungen und Umleitungen werden ausgeschildert.

Arbeiten auch vom Wasser aus

Ab 4. September wird dann der Wasserspiegel der Donau abgesenkt. Es wird daher auch für Wassersportler und den Schiffsbetrieb zu Einschränkungen kommen. Nur am Ulmer Ufer soll es eine circa zehn Meter breite Fahrrinne geben. Der restliche Bereich der Donau ist für den Wassersport- und Schiffsverkehr in den kommenden Wochen komplett gesperrt. Für die Bauarbeiten wird eine große schwimmende Plattform im Fluss verankert.

Ulm und Neu-Ulm teilen sich die Kosten

Die Kosten für die neue Brücke werden auf rund 40 Millionen Euro veranschlagt – die Städte Ulm und Neu-Ulm teilen sie sich zur Hälfte und bekommen jeweils finanzielle Unterstützung durch Bayern und Baden-Württemberg. "Die neue Brücke wird rein optisch der alten ähneln und auch wieder sehr schlank", sagt von Winning.

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