Ein Sturmtief ist ab Donnerstagnachmittag über Bayern gezogen. Vor allem im Norden des Freistaats haben die starken Böen zu Problemen geführt: Bäume wurden entwurzelt und blockierten Straßen und Bahnlinien.
Straßen- und Bahnlinien in Franken blockiert
Im Landkreis Fürth landete ein Baum auf der Fahrbahn einer Verbindungsstraße. Zwei Autofahrer sahen das Hindernis wohl zu spät und fuhren in die auf der Straße liegende Baumkrone. Die Fahrer blieben unverletzt.
Auch im Landkreis Bamberg kam es zu einem Sturmeinsatz an der Bahnstrecke zwischen Bamberg und Nürnberg. Ein umgestürzter Baum blockierte dort zeitweise die Strecke.
Böe wirft Baustellenzelt auf die A3 bei Hochstädt
Bei Höchstadt warf eine Windböe ein großes Baustellenzelt auf die Autobahn A3. Wie die Polizei dem Bayerischen Rundfunk auf Nachfrage bestätigt, musste die Autobahn in beide Richtungen voll gesperrt werden. Die A3 konnte erst kurz vor 21 Uhr am Donnerstagabend wieder freigegeben werden.
Laut Polizei bildete sich bis dahin ein "massiver Rückstau". Verletzt wurde niemand. Vier Autos und ein Sattelzug wurden durch das Zelt jedoch beschädigt, der Schaden wird auf bis zu 400.000 Euro geschätzt.
Die Polizei Mittelfranken sprach von 30 unwetterbedingten Einsätzen in der Region im Zeitraum von 16:45 Uhr bis 18:45 Uhr. So fiel etwa bei Veitsbronn im Landkreis Fürth ein Maibaum auf ein Auto. Zudem sind mehrere Bäume sowie ein Baugerüst umgestürzt.
Warnung vor Sturmböen und Glätte
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor vor stürmischem Wetter gewarnt. Im höheren Bergland sollten demnach stürmische Böen oder Sturmböen zwischen 60 und 80 Kilometern pro Stunde auftreten, auf hohen Alpengipfeln auch schwere Sturmböen um 90 Kilometer pro Stunde.
Gefahr bestehe angesichts der Sturmlage vor allem durch Äste, die herabstürzen könnten, sowie durch umherfliegende Gegenstände, teilte der DWD mit. Frei stehende Objekte sollten gesichert, Zelte und Abdeckungen befestigt werden.
Gefahr von glatten Straßen
Im Laufe der Nacht zum Freitag ist laut DWD bayernweit mit Glätte durch überfrierende Nässe oder Schneematsch zu rechnen. Am Freitagmorgen könne es verbreitet Frost geben, zwischen 0 und minus 3 Grad. Örtlich wird zudem Schnee vorhergesagt. In den Mittelgebirgen erwartet der DWD noch am Donnerstag etwas Neuschnee. An den Alpen rechnen Meteorologen in der Nacht zum Freitag gebietsweise mit fünf Zentimetern, im Oberallgäu mit etwa zehn Zentimetern Neuschnee.
Begleitet wird der Wind von teils kräftigen Regenfällen, die in der Nacht Richtung Südost abziehen. Am Freitagmorgen galt weiterhin für weite Teile Bayerns eine Warnung vor Glätte.
Grafik: Bayernkarte – Wetterwarnungen des DWD
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