Suche nach vermissten Bergsteiger am Hochkalter bei Ramsau
Bildrechte: Bergwacht Ramsau/BRK-BGL
Videobeitrag

Suche nach vermissten Bergsteiger am Hochkalter bei Ramsau

Bildbeitrag
>

Suche nach vermisstem Bergsteiger bei Ramsau erneut unterbrochen

Suche nach vermisstem Bergsteiger bei Ramsau erneut unterbrochen

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Auf der Suche nach einem verunglückten Bergsteiger am Hochkalter sollen erneut Hubschrauber starten, wenn das Wetter es zulässt. Am Montagabend musste der Pilot nach einer Stunde Flug die Suche erfolglos abbrechen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Zwei Tage nachdem ein 24-jähriger Bergsteiger am Hochkalter in den Berchtesgadener Alpen verunglückt ist, schwindet die Hoffnung, dass der Vermisste noch lebend gefunden werden kann. Am frühen Montagabend gegen 18:15 Uhr war erneut ein Hubschrauber der Bayerischen Polizei aufgebrochen, um nach dem vermissten Niedersachsen zu suchen. Abermals ohne Erfolg.

Hubschraubereinsatz dank unerwartetem Schönwetterfenster

Nachdem die Polizei und die Bergwacht Ramsau zunächst davon ausgegangen sind, dass die Suche wetterbedingt erst am Mittwoch weitergehen könne, hatte sich unerwartet ein Schönwetterfenster aufgetan, sodass der Hubschrauber starten konnte. Die beiden Piloten und ein Mitglied der Bergwacht Ramsau suchten eine gute Stunde lang das Gebiet auf rund 2.300 Metern ab. Zwar herrschte kein Niederschlag mehr, jedoch erschwerten starker Wind, der viele Schnee und das unübersichtliche Gelände die Suche. Eine dichte Wolkendecke verhinderte zudem, dass die Hubschrauber-Piloten jenseits von circa 2.300 Metern suchen konnten.

Sobald es das Wetter zulässt, soll der Hubschrauber wieder starten.

Bei schlechtem Wetter alleine zur alpinen Tour aufgebrochen

Bei bis zu minus sechs Grad mit widrigen Witterungsverhältnissen durch Schneefall, Eis, Starkregen, Wind und Nebel gestaltet sich die Suche sehr schwierig. Der junge Mann aus Niedersachsen war alleine mit dem Zug angereist, trotz des frühen Wintereinbruchs zu seiner hochalpinen Tour aufgebrochen und hatte dann am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr einen Notruf abgesetzt, der bei der Leitstelle Tirol in Innsbruck einging. Dabei hat er laut Bericht zunächst angegeben, dass er noch im Aufstieg in geschätzt rund 2.400 Metern Höhe eine größere Strecke abgerutscht war und sich dabei am Kopf verletzt und beide Arme gebrochen habe, wobei er in absturzgefährliches Gelände geraten sei und Schwierigkeiten habe, nicht weiter abzustürzen.

"Hier ist Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!

Suche unter Lebensgefahr im Schneetreiben

Seither suchen mehr als 30 Bergretter nach dem Verunglückten. Sie hatten noch mehrfach telefonischen Kontakt zu dem 24-Jährigen. Zwischenzeitlich gab er an, dass er doch nicht ernsthaft verletzt sei. In einem weiteren Telefonat nannte der junge Mann dann neue Koordinaten von seinem Handy, die einen anderen Einsatzort am Hochkalter als vorher angenommen vermuten ließen.

Telefon-Ortung misslang - Rettungsmannschaft musste umkehren

Eine genaue Ortung des Telefons des Vermissten misslang mehrfach. Am Samstagabend mussten die ersten Einsatzkräfte gegen 20 Uhr aufgrund der widrigen Verhältnisse im Schneesturm abbrechen. Die Retter begaben sich laut Bergwacht auf den vereisten, eingewehten Wegen in Lebensgefahr. Sie mussten teilweise selbst ihren Abstieg abbrechen, ein Trupp am Gipfel musste sich erst in einem Notzelt vor dem eiskalten Wind in Sicherheit bringen und für den Abstieg aufwärmen.

Ein Meter Neuschnee bei der Suche am Sonntag

Der letzte telefonische Kontakt zum 24-Jährigen war am Samstagabend gegen 21.30 Uhr. Die Retter, so teilt es die Bergwacht mit, sprachen dem jungen Mann Mut zu, auf keinen Fall aufzugeben und trotz der widrigen Verhältnisse durchzuhalten. Die Einsatzkräfte waren bis 3.30 Uhr in der Nacht unterwegs. Die Suche startete am Sonntag ab 6 Uhr wieder, bei mittlerweile rund einem Meter Neuschnee auf Eis und enormer Lawinengefahr.

Suche in der Nacht unterbrochen

Den ganzen Tag über waren trotz widrigster Bedingungen wieder diverse Teams, Drohnen und Hubschrauber im Einsatz. Mit Einbruch der Nacht musste die Suche aber ergebnislos abgebrochen werden.