Mit geladenen Ehrengästen wurde die Landesgartenschau in Kirchheim im Osten Münchens offiziell eröffnet. Unterdessen drehten andere Besucher bereits die ersten Runden über das neu gestaltete Areal zwischen Kirchheim und Heimstetten.
Bei der Landesgartenschau können die Besucher nicht nur schauen, sondern auch etwas mitnehmen - zum Beispiel Ratschläge vom Experten, wie man aus einem Mini-Garten ein kleines Paradies samt Nutzgarten und Wellness-Bereich machen kann. "Das ist schon toll, wenn man so wenig Platz hat und kriegt trotzdem was hin", freut sich ein Besucher.
Fünf Themenfelder auf einem großen Gelände
Das gesamte Landesgartenschau-Gelände ist freilich so groß wie 20 Fußballplätze und unterteilt in fünf Bereiche – sogenannte Sphären - zu den Themen Wildnis, Wiese, Wald, Garten und Wasser inklusive neu angelegtem See. 800 Bäume wurden gepflanzt, 150.000 Blumenzwiebeln gesetzt.
Vom Ergebnis zeigte sich auch Ministerpräsident Markus Söder beeindruckt. Auch wenn der Mensch manchmal schon Schwierigkeiten habe, die ursprüngliche Natur zu erhalten, könne er doch neue Möglichkeiten schaffen und "neue Artenvielfalt generieren", stellte er fest. "Es ist ein echter Mehrwert, der dauerhaft für Euch geschaffen wird", so der Schirmherr in seiner Eröffnungsrede. Söder sprach von einem "bleibenden Wert"; von einem "Summer of love" hatte zuvor der Kirchheimer Altbürgermeister Maximilian Böltl (CSU) gesprochen, der das Projekt in seiner Amtszeit initiiert hatte.
23 Millionen Euro - nicht nur für "schöne Blümchen"
Fast 23 Millionen Euro hat die Gestaltung des Gartenschau-Geländes nach Angaben der eigens dafür gegründeten GmbH gekostet. Etwa die Hälfte haben EU, Bund und Freistaat beigesteuert. Eine Gesellschafterin ist die Gemeinde Kirchheim, die mit der Landesgartenschau auch den Ausbau ihrer Infrastruktur vorangetrieben hat. Bei einer Gartenschau gehe es schließlich nicht nur darum, "schöne Blümchen" zu präsentieren, sondern auch um Ortsentwicklung, betonte er. Auch dafür gebe es Fördergelder, sodass man etwas Dauerhaftes für die Bürger schaffen könne - ein neues Gymnasium zum Beispiel, ein neues Rathaus direkt am See und ein Bürgerhaus.
Neues Leben auf altem Brachland
Bleiben wird auch der Ortspark, das Herzstück der Landesgartenschau, und nun eine Verbindung zwischen den beiden Gemeindeteilen Kirchheim und Heimstetten. Diese sollen nach der Gebietsreform 1978 nun endlich auch im wörtlichen Sinne "Zusammen.Wachsen". Was auf einst überwiegend brachliegendem Land entstanden ist, kommt an: Sie sei vor 50 Jahren weggezogen, erzählte eine Besucherin, die überrascht war, was sich seitdem "alles getan hat". Noch im vergangenen Winter habe sie sich nicht vorstellen können, "was das werden soll", räumte eine andere ein. Nun hat sie eine Dauerkarte gekauft.
Zufrieden mit dem ersten Tag ist auch Maximilian Heyland, Geschäftsführer der Kirchheim 2024 GmbH. Alle Gäste hätten einen "tollen Eindruck" bekommen, ist er überzeugt. Erfreulich seien auch die begeisterten Reaktionen der Bürger aus Kirchheim und Heimstetten: "Das lässt definitiv hoffen für die nächsten 145 Tage."
Die Landesgartenschau dauert bis 6. Oktober. Zum Programm gehören auch 3.500 Veranstaltungen – von Konzerten über Theater bis hin zu Workshops und Vorträgen.
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