Eine Person bestellt ein billiges Spielzeugauto im Internet.
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Spielzeug zum Spottpreis: Alles andere als nachhaltig.

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Was beim Kampf gegen Billig-Apps aus China schiefläuft

Was beim Kampf gegen Billig-Apps aus China schiefläuft

Die Wirtschaft kriselt – und anders als in der Vergangenheit bekommt das auch die Spielwarenbranche zu spüren. Auch der anhaltende Erfolg der Billig-Apps aus China macht den Herstellern zu schaffen. Die Lösungsansätze stoßen aber auf Probleme.

Über dieses Thema berichtet: Stadt Land Leute am .

"Shoppe wie ein Milliardär" lautet der Werbeslogan der chinesischen Shopping-App Temu. Tatsächlich gibt es ein ferngesteuertes Auto inklusive Versand bereits für weniger als zehn Euro. Die Billig-Plattformen jagen so trotz teils gravierender Qualitätsmängel nicht nur Spielwarenhändlern die Kunden ab. Weil die Probleme bekannt sind, sich aber bislang nicht viel geändert hat, wird die Wut immer größer. "Sind wir eigentlich wahnsinnig?", poltert etwa Florian Sieber, der Chef des Fürther Spielwarenherstellers Simba Dickie.

Ausgehebelte Standards und missachtete Werte

Umweltschutz. Produktsicherheit. Faire Arbeitsbedingungen. Das Verbot von Kinderarbeit oder der Arbeitsschutz. Es gibt eine ganze Reihe von Standards, die eingehalten werden müssen, wenn ein Produkt in Europa auf den Markt kommt. Um die Einhaltung dieser Standards zu kontrollieren, muss auch der Fürther Spielwarenhersteller Simba Dickie viel Geld ausgeben.

"Diese Standards haben eben ihren Preis und sind einer der wichtigsten Punkte beim Preisunterschied", sagt Geschäftsführer Florian Sieber. Dass Temu & Co. ihre Produkte so billig anbieten können, liege daran, dass diese Standards hier so gut wie nicht kontrolliert würden. Deswegen würden sie auch nicht eingehalten. Dieses Vorgehen sei "einfach unfair", findet Sieber.

Subventionierte Geschäfte auf Kosten der Allgemeinheit

Wenn mittlerweile täglich schätzungsweise 400.000 Kleinstpakete von Temu, Shein und Co. per Luftpost allein in Deutschland ankommen, hat das Folgen, die über sinkende Umsätze bei hier ansässigen Händlern hinausgehen. Der CO2-Fußabdruck im Vergleich zum deutlich länger dauernden Versand per Schiff ist um ein Vielfaches größer. "Ökologisch ein absoluter Wahnsinn", meint Florian Sieber, Chef der Simba Dickie Group.

Dass die Billig-Plattformen ihre Waren trotzdem per Luftpost verschicken, hat einen Grund: Subventionen – nicht nur von der chinesischen Regierung, sondern auch vom Weltpostverein. "Das bedeutet, dass ein Paket von China nach Deutschland günstiger ist, als wenn ich es von Frankfurt nach Köln versende", sagt Sieber. Deutschland ist einer der größten Beitragszahler im Weltpostverein – was heißt, dass Deutschland den umweltschädlichen Versand der chinesischen Billigprodukte per Luftpost selbst mitfinanziert.

Keine schnelle Lösung in Sicht

Sieber ärgert sich nicht nur über die unfairen Praktiken der chinesischen Shopping-Apps. Er ärgert sich vor allem, dass diesen von der Politik kein Riegel vorgeschoben wird – und "wir in Europa zu blöd dazu sind, sowas zu verhindern", sagt Sieber. "Wir haben’s in der eigenen Hand, da Gesetze einzuführen, die sowas verhindern".

Tatsächlich hat die EU-Kommission Ende Oktober ein Verfahren gegen die chinesischen Billig-Onlinehändler eröffnet. Ziel ist es zu prüfen, ob die Plattformen ausreichend gegen den Verkauf illegaler Produkte vorgehen. Von einer Lösung des Problems ist man aber immer noch weit entfernt.

"Auch einem guten Weg sind wir glaube ich noch nicht", sagt Felix Methmann vom Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin. Denn: "Entscheidende Stellschrauben sind aus meiner Sicht noch nicht auf den Weg gebracht". Wichtig wäre Methmann zufolge zum Beispiel, dass die hunderttausenden Bestellungen vom Zoll und der Marktbeobachtung deutlich strenger überprüft werden. Da gebe es aber "schlicht und einfach nicht die Kapazität". Der Druck auf die Politik wächst. "Jeder Tag, an dem unsichere Produkte Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU gefährden, ist einer zu viel", sagt Methmann.

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