Es sind nur kleine Gesten - ein Lächeln, ein Wort - aber sie haben eine große Wirkung. Höflichkeit und Freundlichkeit tut jedem gut.
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Es sind nur kleine Gesten - ein Lächeln, ein Wort - aber sie haben eine große Wirkung. Höflichkeit und Freundlichkeit tut jedem gut.

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Mehr Höflichkeit und Freundlichkeit: Tipps vom Knigge-Experten

Mehr Höflichkeit und Freundlichkeit: Tipps vom Knigge-Experten

Ein Lächeln genügt und der Tag ist gerettet. In Zeiten wie diesen – Krieg, Krisen, Vorweihnachtsstress – tun Höflichkeit und Freundlichkeit mehr denn je gut, sagt der Knigge-Experte Deutschlands, Clemens Graf von Hoyos. Warum, verrät er hier.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 am Samstagvormittag am .

Die Tür aufhalten, einen Sitzplatz anbieten, Danke und Bitte sagen oder sich einfach entschuldigen. Das versteht man unter "guten Manieren". Aber im hektischen Alltag werden diese "Gepflogenheiten" gerne mal vergessen. Dabei sei es so einfach, höflich und freundlich zu sein, sagt Knigge-Experte Clemens Graf von Hoyos. Es tut dem gesellschaftlichen Miteinander gut. "Höflichkeit und Freundlichkeit helfen, uns besser zu fühlen, weil wir soziale Wesen sind und auf die Bindung mit anderen Mitmenschen angewiesen sind."

Gutes Benehmen ist: Respekt, Rücksicht, Offenheit, Zuvorkommenheit

Clemens Graf von Hoyos ist Vorsitzender der Deutschen Knigge-Gesellschaft, leitet die Knigge-Akademie in München und ist Influencer. Der 36-Jährige aus Ottobrunn bei München ist überall im Einsatz für gute Umgangsformen. Dazu gehören: rücksichtsvolles Verhalten, Respekt, Offenheit und Zuvorkommenheit.

Stress, Mangel an Empathie und Bequemlichkeit sind die Todfeinde des guten Benehmens, sagt der Knigge-Experte. Viele Menschen seien gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit oder durch die vielen negativen Nachrichten auf der Welt gestresst. Auch könne es dadurch zu einem Mangel an Empathie kommen. "Ich richte in Stresssituationen den Blick wieder mehr auf mich", so Clemens Graf von Hoyos.

Kleine Gesten – große Wirkung: ein Lächeln, ein Wort

Typische Situationen im Alltag: Autofahrer hupen, lassen einen anderen nicht in die Spur. Eine Mutter quält sich mit dem Kinderwagen aus dem Bus. An der Kasse im Supermarkt drängelt sich eine Person vor. Das haben wir vermutlich schon alle erlebt. Aber: Wie halten Sie es mit der Höflichkeit und Freundlichkeit? Wir haben in der Münchener Innenstadt gefragt. Das Ergebnis: Alle – Alt und Jung – finden es wichtig.

"Wir sind so erzogen worden", sagt eine Münchnerin. "Bei uns hieß es, wenn da jemand entgegenkommt, dann sagt man Grüß Gott." "Es geht jedem besser mit Höflichkeit und Freundlichkeit", so ein Mann. Es bringe doch auch Spaß, wenn andere zu einem höflich sind, meint strahlend ein junger Mann. Und eine weitere Frau antwortet: Ich lege großen Wert darauf, weil man dann auch positiver durchs Leben geht, als wenn man griesgrämig ist oder unfreundlich."

Höflichkeit und Freundlichkeit heute besonders wichtig

Da wir aktuell in einer sehr hektischen Zeit lebten, seien Höflichkeit und Freundlichkeit wichtiger denn je, so Knigge-Fachmann Clemens Graf von Hoyos. "Wir können mit Wertschätzung einen Kontrapunkt zu dem stressigen Alltag setzen." Er nennt einen zweiten Punkt: Da immer mehr Hard Skills wegrationalisiert würden – KI übernimmt handwerkliche Fähigkeiten und technisches Know-how – würden Soft Skills immer wichtiger.

Außerdem zeigten Studien, dass rund zehn Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer deswegen kündigen, weil sie das unhöfliche Umfeld verlassen wollen, berichtet Fachmann Clemens Graf von Hoyos. Sein Rat an Unternehmen: In Zeiten von Fachkräftemangel ein angenehmes Umfeld für Mitarbeitende schaffen.

"Die Bayern sind herzlich, ehrlich, aber granteln auch"

Bleibt die Frage, wie er die Bayerinnen und Bayern in Sachen Höflichkeit und Freundlichkeit einschätzt. Die Antwort des Knigge-Experten: Der Bayer vereine zwei Eigenschaften: Herzlichkeit und Grant. Das sei eine charmante Mischung, weil es auch etwas Ehrliches habe, so Clemens Graf von Hoyos. Sein Fazit: "Wir Bayern sind schon ein besonderes Völkchen."

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