Im Bauernhofmuseum Jexhof bei Schöngeising wurde jetzt eine Ausstellung über Ze’ev Friedman eröffnet, der zu den Opfern des Olympia-Attentats 1972 gehörte. Die Ausstellung ist Teil des Erinnerungsprojekts "Zwölf Monate - Zwölf Namen", das federführend vom Jüdischen Museum München konzipiert wurde. Dabei wird jeden Monat eine andere Biographie in den Mittelpunkt gestellt.
Medaillenhoffnung der Israelis
Ze’ev Friedman war der Sohn polnischer Holocaust-Überlebender, die 1960 nach Israel emigriert waren. Er hatte schon im Turnen mehrere Preise gewonnen, bevor er zu den Gewichthebern wechselte. Als jahrelanger israelischer Meister in der Bantam-Gewichtsklasse galt Friedman bei den Olympischen Spielen in München als größte Medaillenhoffnung der Israelis. Am Ende belegte er den zwölften Platz.
Tod bei missglückter Geiselbefreiung
Als dann am 5. September 1972 palästinensische Terroristen in das Olympische Dorf eindrangen, nahmen sie Friedman mit weiteren Mitgliedern der israelischen Mannschaft als Geiseln. Zwei Israelis wurden wenig später noch in ihrer Unterkunft ermordet. Neun weitere - unter ihnen auch Friedmann - und ein Polizist starben bei dem völlig missglückten Befreiungsversuch auf dem Militärflugplatz Fürstenfeldbruck.
Biographie auf großen Tafeln
50 Jahre später wird Friedmans Lebensgeschichte ganz in der Nähe erzählt: Im Außenbereich des Bauernhofmuseums Jexhof wurden dafür große Tafeln mit zahlreichen Abbildungen platziert. So können sich Interessierte unabhängig von den Öffnungszeiten des Museums mit seiner Biografie beschäftigen. Eine lebensgroße Silhouette stellt gestalterisch den Bezug her zur derzeit aktuellen Sonderausstellung "Die Unsichtbaren sichtbar. Jüdische Biografien aus der Brucker Region", die noch bis 29. Mai im Museum zu sehen ist.
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