Polizei am 25.9. im Alten Botanischen Garten München am Tatort
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Polizei am 25.9. im Alten Botanischen Garten München am Tatort

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Tödlicher Streit im Alten Botanischer Garten - Mann gefasst

Tödlicher Streit im Alten Botanischer Garten - Mann gefasst

Nach dem tödlichen Streit im Alten Botanischen Garten in München hat die Polizei den gesuchten Tatverdächtigen festgenommen. Der 30 Jahre alte Mann wurde in Düsseldorf gefasst. Möglich war der schnelle Fahndungserfolg durch die Videoüberwachung.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Keine Woche nach einem tödlichen Angriff auf einen Mann in der Münchner Innenstadt ist der Hauptverdächtige gefasst. Der 30 Jahre alte Mann wurde am Montag in Düsseldorf in einem Reisebus festgenommen. Noch heute soll der Haftbefehl vollstreckt werden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft auf einer Pressekonferenz in München mit.

Körperverletzung mit Todesfolge

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird gegen den Mann aber nicht mehr wegen Totschlags, sondern wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt. "Wir gehen derzeit davon aus, dass der Täter nicht mit Tötungsvorsatz handelte", so Anna Leiding von der Staatsanwaltschaft München I. Der Haupttäter soll dem regungslos auf dem Boden Liegenden Wasser über den Kopf geschüttet haben, dies wird als Versuch zu helfen angesehen.

Tritte gegen den Kopf

Das 57-jährige Opfer bekam unter anderem Tritte gegen den Kopf. Die Obduktion ergab aber laut Polizei, dass der Mann nicht aufgrund der Tritte, sondern an einem Herzinfarkt und einem möglichen Ersticken durch seine eigene Zunge verstorben sei.

Videoaufnahmen hätten detaillierte Hinweise auf den gewaltsamen Streit am 25. September gegeben, so die Ermittler. Kurze Zeit danach war der Mann schwer verletzt am Neptunbrunnen gefunden worden. Er lag mehr als 15 Minuten am Boden, bis Rettungskräfte eintrafen. Der Mann starb später im Krankenhaus. Die Hintergründe der Tat sind bisher unklar. Offenbar hatte es zuvor einen Streit gegeben.

"Ein Bild zeigt mehr als 1.000 Worte"

Der Leiter der Münchner Mordkommission, Stephan Beer, wies darauf hin, dass die Videoüberwachung schnelle Informationen zur Tat geliefert hatte. Die Polizei konnte daher einen über mehrere Minuten langen Verlauf der Auseinandersetzung schildern. "Schlüssel zum Erfolg war die polizeiliche Videoüberwachung", betonte Beer. "Ein Bild zeigt mehr als 1.000 Worte."

Zunächst hatte die Polizei nach einer größeren Gruppe von Verdächtigen gesucht, später wurden zwei Männer festgenommen. Einer der beiden sei nur als Zeuge befragt worden, teilte die Polizei vergangene Woche mit. Der andere sei wegen Körperverletzung angezeigt und wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der wegen mehrerer Delikte polizeibekannte zweite Verdächtige hatte dem Opfer ins Gesäß getreten.

Wohnungsdurchsuchungen nach dem Verbrechen

Die Ermittler hatten nach der Tat drei Wohnungen in München durchsucht, in denen der 30-jährige Haupttäter vermutet wurde. Dabei sei Kleidung gefunden worden, die der Mann "höchstwahrscheinlich" bei der Tat getragen habe, hieß es. Der Haupttäter war bereits polizeibekannt, unter anderem wegen Körperverletzung.

Der Alte Botanische Garten gilt schon lange als Kriminalitäts-Hotspot in der bayerischen Landeshauptstadt, eine eigene Task-Force der Stadt befasste sich mit der Sicherheit in dem Teil des Parks, der als Drogen-Umschlagplatz gilt.

Mit Informationen von dpa

Video zur Pressekonferenz in München

Spurensicherung nach dem tödlichen Angriff im Alten Botanischen Garten.
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25.09.2024: Spurensicherung nach dem tödlichen Angriff im Alten Botanischen Garten.

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