Was war das Motiv? Beamte ermitteln im Fall einer getöteten 19-Jährigen in Regensburg in alle Richtungen. Ein mögliches Motiv ist, ob der Verdächtige die junge Frau aus Eifersucht umgebracht hat. Die Polizei geht nach derzeitigem Stand davon aus, dass die Frau wahrscheinlich im Haus des 55-Jährigen in Maxhütte-Haidhof im Landkreis Schwandorf getötet wurde.
Staatsanwaltschaft: Verdächtiger bestreitet die Tat
"Es gibt Blutspuren in seinem Haus", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Regensburg am Dienstag. Bei seiner Vernehmung habe der Mann die Tat allerdings bestritten und behauptet, die Frau habe sein Haus lebend verlassen und sei weggefahren. Nach dpa-Informationen ist der Verdächtige der Ex-Freund des Opfers, beide waren Arbeitskollegen.
Opfer im Kofferraum ihres Autos entdeckt
Die Obduktion des Leichnams hatte ergeben, dass die 19-Jährige gewaltsam starb. Wodurch genau, wollen die Ermittler mit Verweis auf Täterwissen weiter nicht verraten. Die Tote war am Samstag in einer Tiefgarage in Regensburg im Kofferraum eines Autos entdeckt worden.
Die junge Frau stammt aus dem oberpfälzischen Landkreis Cham, wann genau sie starb, ist bisher unbekannt. Der Verdächtige sitzt wegen Totschlagverdachts in Untersuchungshaft. Sollte es sich um einen Mord aus Eifersucht handeln, dann könnte es sich möglicherweise um einen Femizid (siehe unten) handeln. Man stehe allerdings noch am Anfang der Ermittlungen. "Motive lassen sich regelmäßig nur aus der Gesamtheit der Ermittlungsergebnisse ableiten", so die Staatsanwaltschaft.
Im Video: Tote 19-Jährige in Regensburg - Ermittler mit weiteren Details
💡 Was ist ein Femizid?
Femizid bedeutet, dass Frauen oder Mädchen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden. In vielen Fällen handelt es sich bei den Tätern um Partner oder ehemalige Partner. Oft ist in solchen Fällen die Rede von "Beziehungstaten". Das verharmlost solche Verbrechen aber. Denn es schwingt dabei eine Rechtfertigung mit, dass die Frauen aufgrund von Problemen in der Beziehung getötet würden. Laut Statistik stirbt in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau durch Femizid. In Bayern gab es 2021 laut polizeilicher Kriminalstatistik 23 Morde und 17 versuchte Morde.
Hilfe bei Gewalt
Sollten Sie selbst von Gewalt betroffen sein: Die Hilfetelefone "Gewalt gegen Frauen" und "Gewalt an Männern" beraten kostenfrei und anonym. Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" erreichen Sie unter 08000/116016, das Hilfetelefon "Gewalt an Männern" unter 0800/123 9900.
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