Tote Fische treiben an der Wasseroberfläche.
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Nachdem zwei Männer vermutlich 200 Liter Fett in einen Fluss gekippt haben, sind dort immer mehr tote Fische aufgetaucht. (Symbolbild)

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Tote Fische in Nürnberg: Ermittlung gegen mögliche Umwelttäter

Tote Fische in Nürnberg: Ermittlung gegen mögliche Umwelttäter

Nachdem am Montag Dutzende Fische im Bucher Landgraben gestorben waren, ist nun die Ursache bekannt: Die Polizei ermittelt gegen zwei Männer, die wohl Gärfett ins Wasser gekippt haben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Im Bucher Landgraben, im Knoblauchsland bei Nürnberg, läuft am Freitag erneut eine große Reinigungs-Aktion. Am Montag hatten zwei Männer ein 200-Liter Fass mit Gärfett in den Graben gekippt. Daraufhin waren Dutzende Fische gestorben.

Gärfett ist ein Antischaummittel, das in der Lebensmittelherstellung verwendet wird. Die Substanz soll verhindern, dass sich bei Fermentationsprozessen Schaum bildet. Gärfette können zum Beispiel Soja-, Erdnuss- oder Silikonöle sein.

Passanten fanden tote Fische

Die Männer hatten das Fett am Montag in den Bucher Landgraben, westlich der Bucher Hauptstraße in Nürnberg, gekippt. In den Stunden und Tagen danach entdeckten Passanten immer wieder zahlreiche tote Fische, Amphibien und eine schmierige Flüssigkeit, berichtet die Polizei am Freitag. Für Menschen sei der Stoff aber ungefährlich, teilte die Polizei mit. Am Mittwoch entfernte die Stadt die Fische dann und spülte den Graben, am Freitag reinigte die Stadt das Wasser erneut. Wie viele Fische genau gestorben sind, ist unklar. Die Polizei spricht von rund 50, die Stadt von Hunderten.

Ermittlungen gegen zwei Männer

Nun hat die Polizei nach Befragungen vor Ort zwei Männer im Alter von 48 und 63 Jahren im Visier. Gegen sie laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Gewässerverunreinigung. Die Männer waren mit Aufräumarbeiten in einer stillgelegten Industrieanlage betraut, in der ursprünglich Hefe produziert wurde, teilt die Polizei mit. Dort kippten die Männer das Fass wohl in einen Entwässerungsgraben. Möglicherweise war das ein Versehen, gemeldet hatten sie den Vorfall aber nicht.

Das Wasserwirtschaftsamt nahm Wasserproben und tote Fische zur Untersuchung mit. Ergebnisse werden voraussichtlich erst nächste Woche vorliegen, schätzt Claudia Grimnitz vom Umweltamt Nürnberg.

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