Ein Wolf steht in einem Wald (Symbolbild)
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Symbolbild: Dass Wölfe in der Rhön Schafe reißen, kam schon mehrfach vor. Nun hat ein Wolf möglicherweise ein Pferd angegriffen.

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Besitzerfamilie geschockt: Hat ein Wolf ihr Pferd gerissen?

Besitzerfamilie geschockt: Hat ein Wolf ihr Pferd gerissen?

Dass Wölfe in der Rhön Schafe reißen, kam in den vergangenen Jahren immer wieder vor. Nun hat ein Wolf möglicherweise ein Pferd angegriffen. Die Familie fand das Tier tot auf einer Weide. Mit Nachtwachen will sie nun ihre anderen Pferde schützen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Umgeben von Wiesen und Wäldern liegt Kilianshof mit seinen rund 40 Einwohnern am östlichen Fuß des Kreuzbergs. Die Lage des Ortsteils der Gemeinde Sandberg im Landkreis Rhön-Grabfeld sei besonders ruhig, heißt es auf der Internetseite der Rhöner Walddörfer. Mitten in der Idylle wollte Johann Söder das Pferd der Familie am Samstagmittag füttern, doch er fand den 25-jährigen Genius tot auf der Weide. Das 500 Kilo schwere Tier hatte schwere Verletzungen am Hinterleib, möglicherweise von einem Wolf. "Ich hab dann das Pferd gesehen, wie es da lag. Ich war völlig geschockt, fassungslos, bin in Tränen ausgebrochen", erzählt Jennifer Söder. So wie es aussieht, habe sich ihr Pferd gewehrt, es gebe Kampfspuren.

Bürgermeisterin: Schon öfter Wölfe in der Gegend gesichtet

Wie die erste Bürgermeisterin Sonja Reubelt (CSU) auf Anfrage von BR24 mitteilt, könnten ein oder mehrere Wölfe das Pferd gerissen haben. Bisher sei das jedoch reine Spekulation. Untersuchungen sollen das klären. "Bei uns in der Gegend wurden aber schon öfter Wölfe gesichtet", sagt die Bürgermeisterin. "Sollte es sich bewahrheiten, dass ein Wolf der Verursacher war, muss man ernsthaft über eine Entnahme nachdenken." Nach Reubelts Einschätzung wäre es der erste Wolfsriss eines Pferdes in der Rhön.

Familie hält Nachtwache: weitere Pferde auf der Weide

Das Pferd der Familie Söder stand bei offener Stallhaltung immer auf einer Weide mit Unterstand am Ortsrand – auch nachts, so Jennifer Söder. Sie hatte sich mit der Anschaffung des Pferds vor 15 Jahren einen Kindheitstraum erfüllt, erzählt sie. Zuvor habe Genius ein stressiges Leben auf einer Rennbahn gehabt, bei ihnen habe er endlich zur Ruhe kommen können. Zuletzt hatte die Tochter der Söders das Pferd übernommen. "Es ist natürlich besonders tragisch, jetzt der Tochter erklären zu müssen, was mit unserem Pferd passiert ist – mit unserem geliebten Genius", so Jennifer Söder.

Das Ehepaar hat noch zwei weitere Pferde auf Weiden stehen – ebenfalls mit offener Stallhaltung. Einen Stall, in dem die Söders die beiden nun kurzfristig sicher unterbringen könnten, haben sie nicht. "Aktuell versuchen wir eben mit Nachtwache, die Tiere zu schützen", erklärt Johann Söder. "Das heißt, wir bewachen jede Nacht durchgehend die Pferde – bis uns vielleicht irgendjemand eine Lösung oder eine Hilfe gibt." Jennifer Söder habe bei der ersten Nachtwache nach dem Riss ein Wolfspärchen nahe dem Pferde-Kadaver gesehen. Ob es sich nun aber tatsächlich um einen Wolfsriss handelt, müssen erst noch Untersuchungen zeigen.

Familie Söder hat ihren 25-jährigen Genius tot auf der Weide bei Kilianshof in der Rhön gefunden.
Bildrechte: Privat: Jennifer Söder
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Familie Söder hat ihren 25-jährigen Genius tot auf der Weide bei Kilianshof in der Rhön gefunden.

Laboruntersuchung soll zeigen, ob es ein Wolf war

Ein Mitglied des Netzwerks "Große Beutegreifer" hat den Pferde-Kadaver direkt auf der Weide untersucht, wie das Landesamt für Umwelt (LfU) bestätigt. Der sogenannte Rissgutachter hat dabei auch Proben entnommen, die nun das Senckenberg-Forschungsinstitut, Fachgebiet Wildtiergenetik, im hessischen Gelnhausen genetisch untersucht. Das Labor dort fungiert seit 2010 als Referenzzentrum für die Wolfsgenetik in Deutschland. Die durchschnittliche Auswertungszeit einer Probe beträgt in etwa zehn Werktage, so das LfU. Je nach Qualität der Proben sei dann möglicherweise klar, ob tatsächlich ein Wolf hinter dem Tod von Genius steckt.

Der Kadaver liegt aktuell noch auf der Weide. Im Laufe des Mittwochs soll der Abdecker kommen und ihn mitnehmen. In der Rhön waren in den vergangenen Jahren mehrfach Nutztiere wie Schafe und Ziegen von Wölfen gerissen worden.

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