Am Alpenrand erreicht der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Mittwoch teilweise die höchste Stufe. In den Regionen Kiefersfelden-Gach und Garmisch-Partenkirchen herrscht "sehr hohe Waldbrandgefahr". Im Oberland, dem Chiemgau und dem Berchtesgadener Land wird morgen die zweithöchste Gefahrenstufe erreicht. Auch im östlichen Niederbayern wird heute und morgen großflächig die Warnstufe 4 von 5 erwartet.
Die Regierung von Niederbayern hat deshalb wieder Waldbrand-Beobachtungsflüge angeordnet. Sie starten am Dienstag von den Stützpunkten Arnbruck (Landkreis Regen) und Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn), am Mittwoch von Vilshofen (Landkreis Passau) und Wallmühle (Landkreis Straubing-Bogen). Trotz des noch vor wenigen Tagen kalten und regnerischen Wetters bestehe aktuell eine Gefährdungslage, wie eine Sprecherin der Behörde auf BR-Anfrage sagte.
Dultfeuerwerk in Passau wegen Waldbrandgefahr verschoben
Wegen der hohen Waldbrandgefahr wird das Dultfeuerwerk in Passau von Mittwoch (1.5.) auf Freitag (3.5.) verschoben. Das teilte die Stadt Passau am Dienstag mit. Zusätzlich zur Waldbrandgefahr in Niederbayern soll es am Mittwoch laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in den Abendstunden starke Windböen geben. Das Ordnungsamt der Stadt Passau, die Feuerwehr und das bayerische Forstministerium haben sich laut Mitteilung deshalb einstimmig für eine Verschiebung des Feuerwerks entschieden.
Waldbrandindex + Experteneinschätzung = Gefährdungslage
Die Waldbrandgefahr wird auf Grundlage der täglichen Wettermeldungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ermittelt. Die Wettermeldungen beinhalten sowohl den Waldbrandindex als auch eine Einschätzung durch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
"Ab Waldbrandgefahrenstufe 4 führen zum Luftbeobachter ausgebildete Revierleiter der Bayerischen Forstverwaltung und der Bayerischen Staatsforsten in Zusammenarbeit mit der Luftrettungsstaffel Bayern an Feiertagen und Wochenenden Waldbrandüberwachungsflüge durch, ab Stufe 5 täglich", heißt es vom Bayerischen Forstministerium. So könne man Waldbrände anhand der Rauchentwicklung frühzeitig orten und mit Unterstützung der örtlichen Feuerwehren löschen.
Regionale Unterschiede fließen in Bewertung mit ein
Bezüglich der Trockenheit gibt es aber regionale Unterschiede, wie die Sprecherin der niederbayerischen Bezirksregierung sagt. In die DWD-Bewertung des Waldbrandindexes würden nämlich auch lokale Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Vegetation und die Gesamtwetterlage mit einfließen. Zusammen ergeben diese Faktoren die Höhe der Gefährdungsstufe.
Des Weiteren sei im Frühjahr die Waldbrandgefahr grundsätzlich dann erhöht, wenn der Winter schneearm war, die aktuellen Temperaturen hoch sind und die "Vegetation sich noch nicht im Wachstum befindet beziehungsweise noch nicht 'so weit' ist", so die Sprecherin.
Keine Luftbeobachtungsflüge in Oberbayern
Die Regierung von Oberbayern hat zum aktuellen Stand keine Luftbeobachtungsflüge für die gefährdeten Regionen im südlichen Oberbayern angeordnet. Das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen setzt aber eine Meldung auf dem Modularen Warnsystem des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ab, um die Bevölkerung des Landkreises über die Waldbrandgefahr zu informieren – besonders im Hinblick auf mögliche Feiern zum 1. Mai. Abgerufen werden kann die Meldung zum Beispiel auf der Warn-App NINA.
Ab Freitag (03.05.) sinkt mit dem Wetterumschwung die Waldbrandgefahr in ganz Bayern auf den niedrigsten Index.
Zum Video: Waldbrände in Deutschland - eine unterschätzte Gefahr?
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