Die Kreuzung in Trudering mit dem rot markierten Radweg in Mittellage, an der der tödliche Unfall passierte (Archivbild).
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Nach dem tödlichen Unfall auf diesem Radweg in Mittellage werden nun alle baugleichen Radwege in München überprüft.

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Nach tödlichem Unfall: München überprüft Radwege in Mittellage

Nach tödlichem Unfall: München überprüft Radwege in Mittellage

Nach dem tödlichen Unfall einer Radfahrerin in München werden baugleiche Radwege überprüft. Die Frau war auf einem Radweg, der zwischen Autofahrspuren liegt, von einem Lkw beim Abbiegen erfasst worden. Der ADFC sieht seine Befürchtung bestätigt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der Tod einer 65-jährigen Radfahrerin im Münchner Stadtteil Trudering hat die Diskussion um die Sicherheit von Radwegen in sogenannter Mittellage, also zwischen Geradeaus- und Rechtsabbiegespur, neu entfacht. Als Reaktion hat Oberbürgermeister Dieter Reiter das Mobilitätsreferat damit beauftragt, "die Radwegsicherheit in Trudering zu überprüfen und gegebenenfalls Sofortmaßnahmen umzusetzen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Keine neuen Radwege in Mittellage?

Der Tod der Frau bestürze ihn sehr, erklärt der OB. "Wenn die Anordnung des Radweges zu dem schrecklichen Unfall geführt hat, dann müssen wir in der Mitte verlaufende Radwege dringend überdenken." Außerdem habe er das Mobilitätsreferat gebeten, "Radwege in Mittellage generell auf ihre Sicherheit hin zu überprüfen", so Reiter. "Wir bauen schließlich neue Radwege, um die Sicherheit zu erhöhen und nicht, um neue Gefahrensituationen zu schaffen."

Bei dem Unfall am Freitagnachmittag war die 65-Jährige von einem Lastwagen erfasst und tödlich verletzt worden. Nach Polizeiangaben wollte der 66 Jahre alte Fahrer an einer Kreuzung in Trudering-Riem von seiner Spur auf den Rechtsabbiegestreifen fahren. Zwischen den beiden Spuren liegt ein Fahrstreifen für Radfahrer, auf dem die Frau unterwegs war. Als der 66-Jährige mit seinem Laster die Spuren wechselte, erfasste er die Radfahrerin. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang laufen noch.

"Wir haben als Stadt das Ziel, tödliche und schwere Radfahrunfälle möglichst vollkommen zu vermeiden", betont Reiter. "Die sogenannte Vision Zero, daran halte ich weiter fest und die Sicherheit hat für mich oberste Priorität." Die "Vision Zero" ist ein verkehrspolitisches Ziel in München. Sie bedeutet, dass es perspektivisch keine Schwerverletzten und Toten im Straßenverkehr geben soll.

ADFC: Mit solchen Radwegen "riskiert die Stadt Tote"

Aus Sicht des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) München zeigt der Unfall erneut, wie gefährlich Radfahrstreifen in Mittellage für Radfahrende sind – besonders auf großen Straßen mit Schwerlast- und Busverkehr. Lkw, Busse und Autos müssten den Radweg überqueren, um auf die Rechtsabbiegespur zu kommen. "Wer so etwas baut, stellt den möglichst schnellen Verkehrsfluss von Kraftfahrzeugen über die Verkehrssicherheit von Radfahrenden. So riskiert die Stadt Tote – wie sich leider jetzt gezeigt hat", erklärt der Vorsitzende, Andreas Schön. "Oberbürgermeister Dieter Reiter muss jetzt endlich die Sicherheit und Gesundheit der Radfahrenden priorisieren und die Interessen des Kfz-Verkehrs hintenanstellen."

Schön erinnert daran, dass der ADFC schon beim Umbau des Radweges im Jahr 2019 auf die Gefahren hingewiesen hat – unter anderem, weil der Radweg erst unmittelbar vor der Kreuzung auf die Straße geführt wird. Dies müsse "als Ad-hoc-Sicherheitsmaßnahme" korrigiert werden, so der Vorsitzende – sprich: "Der Radweg muss deutlich früher auf die Fahrbahn verlegt werden". Mittelfristig fordert Schön, den Mittelradweg zu entfernen und die Kreuzung mit sicheren Radwegen komplett umzubauen.

  • Zum Artikel: "Mehr Radunfälle und Autos: Dichterer Verkehr auf Bayerns Straßen"

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