Werner Schmidt in einem Sitzungssaal der UNO.
Bildrechte: BR/Alexandra Reese
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Seit 18 Jahren arbeitet Werner Schmidt im UNO-Hauptquartier. Das Gebäude kennt er wie seine Westentasche.

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UNO-Hauptquartier in New York: Ein Oberfranke hat den Durchblick

UNO-Hauptquartier in New York: Ein Oberfranke hat den Durchblick

Im Hauptquartier der Vereinten Nationen (UNO) in New York ist Werner Schmidt für die Aufgaben abseits der Politik zuständig. Seit 2006 ist der gebürtige Oberfranke dort Referent für Koordination. Und plaudert gerne aus dem Nähkästchen.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Werner Schmidt ist der Mann im Hintergrund im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York. In dieser Woche steht hoher Besuch an: Damit das Gebäude sich dabei von seiner besten Seite zeigen kann, mussten Stühle gepolstert, Wände gestrichen und Baustellen abgetragen werden. Das bedarf Koordination. Eine Oberfranke hat den Durchblick.

Deutsche Tugenden bei der UNO: Das tut der Projektleiter

Die Weltgemeinschaft setzt bei Sanierungsarbeiten auf deutsche Tugenden. Gutes Management beweist Projektleiter Werner Schmidt schon seit 18 Jahren. Dass die Polster im Saal der Generalversammlung wenige Jahre nach der Milliarden-Sanierung schon verschlissen seien, dafür könne er allerdings nichts. "Kunstleder war beim Bau Anfang der 50er-Jahre der letzte Schrei", erklärt der UNO-Mitarbeiter. Und alles sollte originalgetreu erneuert werden. So schaffte es das Kunstleder wieder auf die Stühle der 193 Mitgliedsstaaten im Saal der Generalversammlung. Robust sei das aber nicht, räumt er ein.

Den Weltsicherheitsrat im Handumdrehen reformiert

Werner Schmidt ist vor 25 Jahren von Oberkotzau im Landkreis Hof in die USA gekommen. Durch seinen Job kennt er das schlanke Hochhaus am Ostufer Manhattans wie seine Westentasche. Im Raum des Weltsicherheitsrates streicht er über die Holzplatte des berühmten hufeisenförmigen Tisches. Es gibt 15 Stühle und eine feste Sitzordnung. Fünf ständige und zehn nicht-ständige Mitglieder haben hier Platz. Seit Jahren wird darüber diskutiert, ob die Zusammensetzung noch der heutigen Zeit entspricht. Schmidt hatte angeregt, den Tisch etwas zu verlängern, damit Deutschland endlich einen ständigen Sitz bekommen könnte. Doch der Vorschlag stieß nicht auf Begeisterung. "Es wurde uns sehr deutlich gesagt, dass die Architektur der Politik folgt und nicht die Politik der Architektur", schmunzelt der Oberfranke über seinen findigen Einfall.

Architektonische Tricks im UNO-Hauptquartier

Doch der oberfränkische Einfluss bleibt. Zum Jubiläumsbuch der UNO hat Werner Schmidt 15 Bilder beigesteuert. Das Cover stammt auch aus seiner Kamera. "Das macht einen schon stolz", gesteht er. Wenn er gelegentlich Besucher durch die UNO führt, plaudert er gern aus dem Nähkästchen. "Hier wurde mit architektonischen Tricks gearbeitet", verrät der UNO-Mitarbeiter dann in der imposanten Lobby: Fenster vom Boden bis zur Decke und ein Boden, der wie ein Schachbrett gemustert ist, lassen den Raum gigantisch wirken. "Wer hier hereinkommt, soll erstmal 'Wow!' sagen", lacht er. Eine Illusion, wie sich herausstellt. Die Fenster sind in Tausende unterschiedlich große Rechtecken unterteilt. Dadurch wirkt die Decke höher, die Lobby riesig. Not macht erfinderisch im dicht besiedelten Manhattan, wo der Platz begrenzt ist.

Im UNO-Hauptquartier gibt es immer was zu tun. Wenn diese Woche allerdings die Staats- und Regierungschefs geladen sind, darf Werner Schmidt im Homeoffice bleiben. "Mit andern Worten: Ich wär hier nur im Weg", gibt der Oberfranke mit einem Augenzwinkern zu. Doch sicher ist: Er wird die UNO weiterhin mit seinem oberfränkischen Input bereichern.

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